Es schien der Renner zu sein, das neu entstandene Autokino in Brinkum-Nord, bei dem Besucher am Wochenende zwei verschiedene Filme sehen konnten. „Wir haben eine bunte Mischung im Plan, sowohl Blockbuster als auch Klassiker“, erklärt Mitorganisator Servet Mutlu. Der agile Mann von der Werbeagentur Planet Mutlu aus Bremen hatte seit einiger Zeit gemeinsam mit Alexander Thye von der Moviescreens Rental GmbH aus Damme und Ronald Rose von der BMÖ-Tankstelle an der Bremer Straße an den Plänen gesessen. Pläne für die Wiederauferstehung des alten Konzepts, Filme draußen zu zeigen. Und das also hier in der Region und coronasicher.
„Am ersten Tag, am Freitagabend, kamen 150 Wagen und wir haben daraus lernen können, wie man zukünftig die Reihung der Autos so organisiert, dass alle Insassen etwas sehen können“, sagte Mutlu. So wurden also am Sonnabend folgerichtig die höheren Fahrzeuge der 154 vorbestellten Tickets, also vorwiegend SUVs (Sport Utility Vehicle, oder einfach Geländewagen), nach hinten gestellt. „Wenn so einer vor einem normalen PKW steht, sehen die nichts mehr, also müssen wir genau hinschauen“, wusste Ronald Rose, dessen Gelände hinter der Tankstelle sich als ideal herausstellte. Augenzwinkernd fügte er hinzu: „Da haben wir also eine Zweiklassen-Gesellschaft.“
Zuvor musste natürlich alles planvoll eingeteilt werden. „Das haben wir erst einmal am PC gemacht, abgemessen und dann die Stellplätze auch vor Ort mit gelber Farbe aufgemalt“, so Mutlu. Eigentlich haben sie eine Genehmigung für 250 Fahrzeuge, aber da müssten eben noch Erfahrungen gesammelt werden, diese optimal aufzustellen. „Das ist einfach Teamplay, dass wir das alle gemeinsam stemmen.“
Alles lief nach Plan
Für die tatsächliche Aufstellung vor Ort waren rund 30 Mitarbeiter im Einsatz, Security-Leute und Einweiser. Bemerkenswert, mit welcher Präzision und guter Stimmung da gearbeitet wurde: „Es war durchgehend alles sehr entspannt ab Einlass gegen 19.30 Uhr, keine langen Schlangen bei den beiden Auffahrten.“ Nur eine schräge Situation, als sich einer reingemogelt hatte, aber keinen Platz fand – das fiel natürlich auf und so wurde der auch zur Kasse gebeten.
Das Ideale am Platz sei, so waren sich die drei Verantwortlichen einig, dass es „eine geschlossene Location“ ist, es gab also keine Möglichkeit, von außen zuzusehen. Das war eine der Auflagen der Behörden gewesen, wobei die drei Verantwortlichen ein Loblied auf die Gemeinde Stuhr sangen, die „super-schnell“ agiert hatte. Ein weiteres Loblied bekamen Björn und Gunnar Burmester von Cineplex Cinespace für die Zusammenstellung der Filme; am Freitag gab es „Bad Boys For Life“, Sonnabend und Sonntag „The Gentlemen“, erst Ende Februar erschienen, zu sehen. Weitere Filme für die kommenden vier Wochen und Tickets können Interessierte nur unter www.cineplex.de/filmreihe/autokino/3174/bremen/ auswählen.
„Eine tolle Idee“, befanden am Sonnabendabend auch etliche gut gelaunte Besucher des Autokinos. Sie kamen rechtzeitig, um vorher noch an einer Zufahrt zum Platz Popcorn, Getränke und Süßigkeiten zu holen. Außerdem standen die Toiletten der Tankstelle zur Verfügung – allerdings nur vorher. Während der Vorstellung lautete die Auflage, im Auto zu bleiben, das Dach der Cabriolets zu schließen und auch im Auto zu rauchen. Als es losging, nur 15 Minuten vor Filmstart, wurde der Screen aufgeblasen. Festgemacht an vier Containern mit jeweils vier Tonnen Gewicht. „Am Freitagabend war es etwas windiger, da mussten wir gucken, ob es klappt. Ab 50 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit geht nichts mehr, dann müssen wir absagen“, erklärte Mutlu. Jedenfalls war es an diesem Wochenende sehr entspannt, für Organisatoren und Zuschauer.