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Corona-Pandemie Handball-Verband Niedersachsen kämpft gegen Mitgliederschwund

4500 Mitglieder hat der Handball-Verband Niedersachsen nach eigenen Angaben infolge der Corona-Pandemie verloren. Präsident Stefan Hüdepohl zeigt sich deswegen besorgt, und der HVN versucht gegenzusteuern.
05.01.2022, 14:05 Uhr
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Von crb

Ein Ende der Corona-Pandemie ist weiterhin nicht klar absehbar, und diese Aussicht bereitet Stefan Hüdepohl Sorgen. Es bestehe die Gefahr, dass die jahrzehntelange Arbeit im Handball-Verband Niedersachsen (HVN) zunichtegemacht werde, sagte der Präsident. „Wir werden die Mitgliederentwicklung und die Zahl der gemeldeten Mannschaften sorgfältig im Auge behalten müssen, das tun wir mit Hochdruck.“ Der Trend ist eindeutig negativ: Zum Jahresende gab der HVN bekannt, dass dem Verband seit 2020 nach eigener Auswertung mehr als 4500 Mitglieder infolge der Pandemie verloren gegangen seien.

Als Reaktion darauf wurde eine weitere Referentenstelle für Mitgliederentwicklung geschaffen, die Torben Streich seit Juli 2021 besetzt. Zusammen mit Sarah Borchers verfolgt er nun das Ziel, Mitglieder zu gewinnen und zu binden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Grundschulaktionstag, an dem sich im vergangenen Jahr fast alle Landesverbände beteiligten. Laut HVN nahmen mehr als 24.000 Kinder an rund 280 Schulen an der Aktion teil. Zusätzlich besucht der HVN auch Schulen und Vereine im Zuge der "Spiel-mit-Tour", die Kinder für den Handball begeistern soll.

Kritik an unklaren Verordnungen

Was die Umsetzung der Corona-Regeln angeht, fühlt sich das HVN-Präsidium laut Präsident Hüdepohl oft „zwischen die Stühle gesetzt“. Vor allem die fast immer notwendige Interpretation der Erlasse und Verordnungen zur Pandemie wurde von ihm kritisiert: „Viele Verordnungen, die uns erreichen, sind längst nicht so klar wie möglich. Die Auslegung ist meistens schwierig, ebenso die Ausführung. Zum Beispiel ist es für die meisten Vereine unmöglich, 2G-plus für alle Teams durchzuführen. Oft wird so die Endverantwortung auf die Sportverbände abgewälzt."

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Reibungslos ist laut Hüdepohl der Wechsel auf dem HVN-Geschäftsführerposten verlaufen. Markus Ernst trat im vergangenen Jahr die Nachfolge von Gerald Glöde an. "Wir haben da ein glückliches Händchen bewiesen", sagte der Präsident. Überhaupt sei trotz Corona in der Verbandsentwicklung sehr viel bewegt worden. Der HVN sei enger zusammengerückt und habe etwa neue Ideen zur Mitgliedergewinnung entwickelt. Hüdepohl betonte: „Wir haben in vielen Gesprächsrunden versucht, alle bei unseren Entscheidungen mitzunehmen. Das ist Manchem schwergefallen, aber in der Summe haben wir eine Menge Hilfe und Unterstützung erfahren."

Verbandstag mit Strukturreform

Im neuen Jahr habe der HVN nun weitere große Herausforderungen zu bewältigen, blickte der Präsident voraus: „Wir stehen beim im Mai geplanten Verbandstag vor einer Reform der Präsidiumsstruktur.“ Geplant sei einerseits ein geschäftsführendes Präsidium mit Außenhaftung, der andere Teil des Präsidiums solle inhaltlich im Bereich seiner Ressortverantwortung arbeiten. Mit diesem Schritt werde die administrative Arbeit im Präsidium getrennt von der inhaltlichen Arbeit, das sei eine Entlastung auf beiden Seiten, sagte Hüdepohl.

Die Verantwortung für die Gesamtentwicklung des Verbandes solle nach wie vor das gesamte Präsidium tragen. Die Ressorts Mitgliederentwicklung, Leistungssport und gesellschaftliches Engagement sollen neu hinzukommen. „Viele Ehrenamtliche scheuen die Haftungsfrage, haben nur ein begrenztes Zeitbudget für ihre Arbeit. Wir wollen in Zukunft spezialisierter arbeiten, die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. Wer Ehrenamt und Beruf vereinen muss, ist dankbar, wenn er sich auf seine Themen konzentrieren kann", erläuterte der Präsident. Darüber hinaus feiert der HVN im Jahr 2022 sein 75-jähriges Bestehen. Hüdepohl: „Wir alle hoffen natürlich auf eine gemeinsame Feier in einem würdigen Rahmen in Osnabrück.“ 

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