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Fußball-Oberliga Auf der Suche nach Konstanz: SV Atlas Delmenhorst vor Schöningen-Spiel

Dreimal hintereinander hat der SV Atlas Delmenhorst in der ersten Halbzeit überzeugt und danach stark abgebaut. Was Trainer Dominik Schmidt tut, damit das Spiel bei der FSV Schöningen anders läuft.
29.04.2024, 17:30 Uhr
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Auf der Suche nach Konstanz: SV Atlas Delmenhorst vor Schöningen-Spiel
Von Christoph Bähr

Wie brandgefährlich Christian Beck im Strafraum ist, muss Dominik Schmidt sich nicht per Videostudium vor Augen führen. Er weiß es noch allzu gut aus eigener Erfahrung. Mehrfach spielte er als Abwehrspieler in der zweiten und dritten Liga gegen den Stürmer. Im Oktober 2016 köpfte Beck etwa den 1:0-Siegtreffer für den 1. FC Magdeburg im Drittliga-Spiel gegen Holstein Kiel mit Kapitän Schmidt. "Christian Beck siehst du manchmal 85 Minuten nicht, aber im entscheidenden Moment ist er da", verdeutlicht Schmidt. Vor dem Spiel bei der FSV Schöningen an diesem Dienstag (19 Uhr) will der Trainer des Fußball-Oberligsten SV Atlas Delmenhorst seinen Defensivakteuren daher einschärfen, dass sie keine Sekunde unaufmerksam sein dürfen.

Beck ist inzwischen 36 Jahre alt, ist aber topfit und hat gerade seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Mit 16 Saisontreffern ist der 1,96 Meter große Angreifer der drittbeste Torjäger der Oberliga. Beim 5:3-Hinspielsieg des SV Atlas gegen Schöningen war er ebenfalls erfolgreich. Besonders nach ruhenden Bällen ist Becks Kopfballstärke eine echte Waffe. Die Blau-Gelben haben in dieser Saison schon öfter Schwächen nach gegnerischen Standardsituationen offenbart und kassierten auch beim jüngsten 3:2-Erfolg gegen den SV Meppen II einen Treffer nach einem Freistoß. "Leider haben wir zu viele Gegentore nach Standards bekommen, aber zuletzt haben wir es besser hinbekommen trotz der einen Szene in Meppen. In Schöningen müssen wir jetzt wieder hellwach sein", sagt Schmidt.

Konkurrenten lassen Punkte

Drei Punkte in der Nachholpartie beim Tabellenzwölften sind für den SV Atlas im Kampf um den Relegationsplatz zwei fast schon obligatorisch. Die Lage für die Delmenhorster hat sich am Wochenende zwar verbessert, doch bei nur noch fünf ausstehenden Partien könnte jeder Ausrutscher fatal sein. Während Atlas glücklich in Meppen siegte, patzte der Rivale VfV 06 Hildesheim überraschend beim 1:1 gegen das Schlusslicht STK Eilvese. Germania Egestorf-Langreder unterlag zudem gegen den BSV Kickers Emden, der durch den 1:0-Erfolg die Meisterschaft perfekt machte.

Die günstigste Ausgangsposition hat weiterhin der Tabellenzweite TuS Bersenbrück, der gegen den Heeslinger SC mit 4:1 gewann und am Dienstagabend beim Rotenburger SV der klare Favorit ist. Einen Punkt hinter Bersenbrück lauern punkt- und torgleich der SV Atlas und Hildesheim. "Mit einem Auge habe ich die Ergebnisse der Konkurrenz verfolgt, aber es bleibt dabei: Wir müssen unsere Spiele ziehen, das ist am wichtigsten", betont Schmidt. Der Atlas-Coach wünscht sich gegen Schöningen "einen souveränen Sieg mit einer guten Leistung über 90 Minuten".

Das "blaue Auge" aus Meppen

Die Konstanz war nämlich zuletzt das große Problem der Delmenhorster. Gegen Eintracht Celle (2:0) und den VfL Oldenburg (1:2) folgte ebenso wie in Meppen eine ganz schwache zweite Halbzeit auf einen guten ersten Spielabschnitt. "Ich kann nur immer wieder Dinge aufzeigen und sie klar ansprechen. Wir müssen zusehen, dass wir das in die Köpfe bekommen", sagt Schmidt. Gerade in Meppen seien gewisse Vorgaben nicht konsequent genug umgesetzt worden. "Wir sind dann mit einem blauen Auge davongekommen", räumt Schmidt ein. Ein Handelfmeter in der Nachspielzeit, den Steffen Rohwedder verwandelte, brachte den glücklichen Auswärtssieg.

Dass die Mannschaft am Ende einer langen Saison mit Liga- und Pokalspielen müde sein könnte, lässt Schmidt nicht als Ausrede gelten: "Wir haben zwei große Ziele vor Augen, da kann man nicht müde sein, zumal wir viel rotieren." Gegen Schöningen muss die Startelf wieder mindestens auf einer Position verändert werden. Ibrahim Temin, der als Linksverteidiger gesetzt ist, fehlt wegen einer Gelbsperre. Das dürfte die Chance für Philipp Eggert sein. "Darauf hat er gewartet, ich vertraue ihm voll", unterstreicht Schmidt. Bei Florian Stütz, der bereits in Meppen fehlte, wurde eine Schambeinentzündung diagnostiziert. Der Mittelfeldakteur fehlt laut Schmidt auf unbestimmte Zeit.

Azadzoy fehlt erkrankt

Ebenfalls verzichten muss Atlas auf Kapitän Mustafa Azadzoy, der erkrankt ist und deswegen auch die Heimpartie gegen den Rotenburger SV am Sonnabend verpasst. Der offensive Mittelfeldspieler hatte schon in Meppen nicht gespielt. "Er hat das Abschlusstraining am Donnerstag wegen einer Ehrung verpasst, daher saß er zunächst auf der Bank. Der Spielverlauf hat dann andere Wechsel erforderlich gemacht, weshalb er nicht zum Einsatz kam", erläutert Schmidt. Wegen seiner Verdienste als afghanischer Nationalspieler erhielt Azadzoy am Donnerstag bei der Sportlerehrung der Stadt Delmenhorst einen Sonderpreis.

Für ihn rückt Yuri Backhaus in den Kader, der bereits am Dienstagmittag die weiteste Auswärtsfahrt der Saison startet. Schöningen liegt an der Grenze Niedersachsens zu Sachsen-Anhalt. Rund drei Stunden dürfte der Atlas-Tross unterwegs sein, sofern nicht noch ein Stau dazukommt. "Wir werden eine Pause machen, um die Beine ein bisschen zu lockern", kündigt Schmidt an und fügt hinzu: "Das Beste, was die Jungs tun können, ist es, das Spiel zu gewinnen. Dann können sie die lange Rückfahrt genießen und ein bisschen feiern, schließlich ist ja am Mittwoch ein Feiertag."

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