Es ist gerade einmal zwei Monate her, dass der SV Atlas Delmenhorst bei einem Sponsorenabend seine Zukunftspläne skizzierte. Stefan Keller aus dem Vereinsvorstand blickte voraus ins Jahr 2025 und betonte, dass der SVA dann ein etabliertes, ambitioniertes Mitglied der Regionalliga Nord sein wolle. Die Planungen des Vereins waren auf die Viertklassigkeit ausgelegt, doch nun steht der Abstieg in die Oberliga fest. Keine Frage, das ist der größte Rückschlag für den SV Atlas seit der Neugründung im Jahr 2012.
Elf Jahre lang ging es zumeist bergauf, jetzt müssen die Verantwortlichen beweisen, dass sie ihre Arbeit nach einem großen Misserfolg neu justieren können. Noch zur Winterpause stand Atlas auf Platz zwölf. Der Kader schien über ausreichend Qualität für den Klassenerhalt zu verfügen, aber dann holte er im Kalenderjahr 2023 nur sechs Punkte.
Die vielen Ausfälle in der Abwehr und der unerwartete Abgang von Nico Matern wurden nicht aufgefangen. Je weiter Atlas abrutschte, desto mehr zeigte sich, dass das Team nicht für den Abstiegskampf zusammengestellt war. Es mangelte an Körperlichkeit, Kopfballstärke und Nervenstärke. Dass sich mehrere Spieler bereits mit Vereinswechseln beschäftigten, als der Abstieg noch zu verhindern war, ist zudem ein charakterliches Armutszeugnis. Diese Akteure werden Atlas verlassen, und das ist für den Neustart auch nötig. Um nach einer enttäuschenden Saison wieder für Euphorie im Umfeld zu sorgen, braucht es einen Kader mit Lokalkolorit und Identifikation, der in der Oberliga oben mitspielt.