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Fußball-Regionalliga Wie Atlas Delmenhorst gegen Werder die vielen Ausfälle auffangen will

Vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres gegen Werder Bremens U23 ist beim SV Atlas Delmenhorst die Personalnot in der Abwehr groß. Trainer Key Riebau hat verraten, wie er auf die vielen Ausfälle reagieren will.
10.02.2023, 18:00 Uhr
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Wie Atlas Delmenhorst gegen Werder die vielen Ausfälle auffangen will
Von Christoph Bähr

Wer genau hinschaute während der Trainingseinheiten und Testspiele der Wintervorbereitung, der konnte erkennen, dass die Professionalisierung beim SV Atlas Delmenhorst weiter vorangeschritten ist. Die Spieler tragen seit Kurzem Sensoren am Körper, die ihre Laufdaten erfassen. Profiklubs setzen schon länger auf diese Technik, inzwischen breitet sie sich auch in der Fußball-Regionalliga aus. "Wir wollen uns stetig weiterentwickeln und können daraus einige Erkenntnisse gewinnen", sagt Trainer Key Riebau. Vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres gegen Werder Bremens U23 am Sonntag (14 Uhr) im Delmenhorster Stadion haben die neu gewonnenen Laufdaten noch eine Funktion: Sie machen dem Atlas-Coach Mut nach einer Wintervorbereitung mit einigen Komplikationen.

"Mit den Werten sind wir insgesamt zufrieden. Wir sind auf einem vernünftigen Fitnesslevel und können gegen Werder körperlich an unsere Grenzen gehen. Das muss auch unser Ziel sein, um die drei Punkte im besten Fall zu Hause zu behalten", sagt Riebau. Die körperliche Fitness dürfte ein wichtiger Faktor sein, denn Atlas trifft auf einen Gegner, der in diesem Jahr bereits drei Pflichtspiele bestritten hat. Werders U23 gewann zuletzt mit 3:1 gegen Blau-Weiß Lohne, davor verlor das Team von Trainer Konrad Fünfstück mit 1:2 gegen Phönix Lübeck und spielte 0:0 gegen Eintracht Norderstedt. "Auch wenn die Bremer zuletzt so ihre Probleme hatten, ist es natürlich ein Vorteil für sie, dass sie schon im Rhythmus sind. Der Sieg gegen Lohne dürfte sie zusätzlich beflügeln", sagt Riebau.

Arbeit am Abwehrverhalten

Werder-Coach Fünfstück forderte nach dem Lohne-Spiel mehr Klarheit in den Offensivaktionen, bei Atlas lag der Schwerpunkt in der Wintervorbereitung dagegen auf dem Defensivverhalten nach 40 Gegentoren in bislang 21 Spielen. An den defensiven Abläufen habe die gesamte Mannschaft im Training gut gearbeitet, berichtet Riebau. Sorgen bereitet ihm die Defensive dennoch, denn mit Raoul Cissé steht derzeit nur ein fitter Innenverteidiger zur Verfügung.

Winterzugang Dominic Volkmer fällt wegen eines Muskelfaserrisses aus. Kristian Taag trainiert nach seiner Knie-Operation zwar wieder, ein Einsatz kommt aber noch zu früh. Efkan Erdogan fehlt wegen einer Schultereckgelenksprengung länger. Leo Weichert braucht nach seiner Knie-Operation noch Zeit. Und bei Dominik Schmidt droht wegen anhaltender Knieprobleme gar das Karriereende, erst einmal hilft der Ex-Werder-Profi als Co-Trainer mit.

Eggersglüß in der Startelf

Riebau muss sich für das Abwehrzentrum also etwas einfallen lassen, und das hat er auch schon getan. Zumeist hält sich der Coach mit Blick auf die Startelf eher bedeckt, doch dieses Mal kündigt er an: "Philipp Eggersglüß wird von Anfang an in der Innenverteidigung spielen." Mehr als ein Jahr lang musste Eggersglüß wegen eines Kreuzbandrisses pausieren. Beim jüngsten 4:1-Testspielsieg über den Landesligisten Hansa Friesoythe stand der 27-Jährige erstmals wieder auf dem Platz, nun soll er gegen seinen Ex-Klub Werder gleich eine zentrale Rolle einnehmen. "Er macht körperlich einen sehr guten Eindruck. Ich bin froh, dass er wieder dabei ist", unterstreicht Riebau.

Fraglich sind derweil die Einsätze von Florian Stütz und Mattia Trianni, die beide zuletzt erkrankt waren. Ob sie im Kader stehen, entscheidet sich kurzfristig. Die Liste der Ausfälle ist also lang beim SV Atlas. Rechnet man noch den Langzeitverletzten Emre Karagöz hinzu, könnten gegen Werder bis zu acht Akteure ausfallen. Die Vorfreude auf den Pflichtspielauftakt will sich Riebau davon aber nicht vermiesen lassen. "Wir werden elf gute Spieler aufstellen und freuen uns sehr, dass es endlich wieder losgeht. Die Liga ist unheimlich spannend, alles ist sehr eng zusammen", betont er.

Punkte sammeln für den Klassenerhalt

Atlas liegt auf dem 13. Platz und muss die Abstiegszone im Blick behalten. Drei Regelabsteiger gibt es. Im eher unwahrscheinlichen Fall, dass mit dem VfL Osnabrück, dem VfB Oldenburg und dem SV Meppen alle drei Nordklubs aus der dritten Liga absteigen, würde sich die Zahl der Absteiger in der Regionalliga Nord auf sechs erhöhen. Atlas will möglichst schnell Punkte sammeln für das Ziel Klassenerhalt.

In der vergangenen Saison holten die Delmenhorster im Heimspiel gegen Werders U23 drei ganz wichtige Zähler: Der 1:0-Sieg im Dezember 2021 sicherte ihnen die Teilnahme an der Aufstiegsrunde. In der laufenden Spielzeit verlor Atlas das Hinspiel in Bremen mit 0:1. "Werder hat eine junge Truppe mit vielen talentierten Spielern. Die Mannschaft macht einen sehr fitten Eindruck und macht nach Ballgewinnen ordentlich Tempo", schildert Riebau, der sich die drei bisherigen Auftritte des Bundesliga-Nachwuchses in diesem Jahr genau angeschaut hat. Dreh- und Angelpunkt in Werders U23 ist Philipp Bargfrede mit seiner Erfahrung aus 206 Bundesliga-Partien. Wer im Aufgebot steht, entscheidet sich beim Fünfstück-Team oft kurzfristig. Spieler wie Tom Berger oder Fabio Chiarodia gehörten zuletzt auch mal zum Bundesliga-Kader.

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Gästeblock geöffnet

Beim Regionalliga-Heimspiel des SV Atlas Delmenhorst gegen Werder Bremens U23 am Sonntag (14 Uhr) bleibt das Tor des Delmenhorster Stadions an der Düsternortstraße geschlossen. Die Zuschauer werden gebeten, den Zugang am Hasporter Damm zu nutzen, wie der SVA mitteilte. Für die Bremer Anhänger wird der abgetrennte Gästebereich geöffnet, der über den Parkplatz der Stadionhalle an der Düsternortstraße zu erreichen ist.

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