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Handball HSG Delmenhorst bleibt bestehen

Das Bestehen der HSG Delmenhorst ist gesichert: Bei einem Krisengespräch einigten sich die Stammvereine VSK Bungerhof und TV Deichhorst auf die Finanzierung.
12.01.2022, 12:41 Uhr
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HSG Delmenhorst bleibt bestehen
Von Michael Kerzel

Die HSG Delmenhorst hält den Spielbetrieb in dieser Saison und auch zukünftig aufrecht: Die Stammvereine TV Deichhorst und VSK Bungerhof einigten sich bei einem Krisengespräch am Dienstagabend auf die Finanzierung. "Beide Stammvereine blicken gemeinsam optimistisch in die Zukunft und betonen nochmal das gute Gespräch und die Einigkeit, mit der die offenen Fragen geklärt worden sind", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Vorsitzenden des TVD (Corinna Hutfilter) und VSK (Rolf Heitmann).

Moderiert wurde das Treffen von Jens Hafemann, der bei der HSG Delmenhorst das Team Zukunft leitet. "Es war eine missliche Lage und wir sind froh, dass wir das vom Tisch haben", sagt Heitmann. Der nächste Schritt seitens des VSK sei auf jeden Fall, die provisorische Kündigung des Vertrages mit der HSG zurückzunehmen. Die Deichhorster hatten nie gekündigt, sodass der Vertrag künftig wieder in Kraft tritt – beziehungsweise über den 31. Juli hinaus in Kraft bleibt.

Interessierte müssen auf die genaue Verteilung der Summen, die die Vereine künftig in die HSG einbringen, bis zur Jahreshauptversammlung warten. Dort werden Zahlen, Daten und Fakten genannt. "Wir haben uns darauf geeinigt, vorab keine Summen zu nennen", teilt Heitmann mit. Rund 60.000 Euro brachten die beiden Stammvereine in der Vergangenheit gemeinsam in die HSG ein. Laut Vertrag der Spielgemeinschaft bemisst sich die Höhe eigentlich nach der Anzahl der Mitglieder der jeweiligen Handballsparten. Die Handballer der HSG sind jeweils Mitglieder eines der beiden Stammvereine. Rund zwei Drittel der Aktiven sind beim TVD gemeldet, ein Drittel beim VSK. Dennoch, das bestätigt Rolf Heitmann, zahlten die Bungerhofer mehr als 33 Prozent – laut des zurückgetretenen HSG-Vorsitzenden Jürgen Janßen waren es zuletzt 43 Prozent – der 60.000 Euro. Dazu seien die Bungerhofer auch weiterhin bereit, hatte Heitmann im Vorfeld des Krisengesprächs gesagt. Wie hoch das Gesamtbudget künftig sein wird, sagten die Beteiligten nicht.

Neuer Vorsitzender gesucht

Die JHV sollte ursprünglich Mitte des Jahres abgehalten werden, wird nun jedoch vorgezogen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Nach dem Rücktritt von Jürgen Janßen ist der Chefposten vakant. Der ehemalige Vorsitzende hatte bei der Jahreshauptversammlung Ende 2020 allerdings bereits angekündigt, dass er nur noch eineinhalb Jahre die Geschicke leiten will.

Ein Nachfolger Janßens muss nun schneller als erwartet gefunden werden, gänzlich unvorbereitet wird die HSG jedoch nicht getroffen. "Man kann nicht einfach jemanden als Nachfolger bestimmen, der muss gewählt werden. Und das geht nur auf einer Mitgliederversammlung. Die versuchen wir, möglichst schnell zu organisieren", sagte Fabian Helmik, einer von drei stellvertretenden Vorständen bei der HSG. Er ist für die Verwaltung zuständig, Thomas Gaertner für die Spieltechnik und Gianna Schierenbeck für die Finanzen. "Erstmal sind wir aber vor allem erleichtert, dass es mit der HSG weitergeht und dass wir den Mitgliedern, gerade den Kindern, weiterhin Handball bieten können. Es ist wichtig für die Region und die Handballer, dass es die HSG weiterhin gibt", betont Helmik. Sein Dank gehe vor allem an Jens Hafemann, der dafür gesorgt habe.

Es gebe, teilt Hafemann mit, bereits ein Team von einigen HSG-Mitgliedern, die sich bereit erklärt hätten, die Vereinsarbeit fortzuführen. "Weitere HSG-Mitglieder haben schon ihre Unterstützung signalisiert und gerne können sich auch Mitglieder, die sich zukünftig in der HSG engagieren wollen, bei dem Team Zukunft melden", teilt Hafekamp mit. Als Initiator des Zukunftsteams ist er auch der erste Ansprechpartner und gilt folgerichtig auch als Kandidat für die Nachfolge Janßens. Auf der Jahreshauptversammlung 2020 hatte er bereits angekündigt, künftig Verantwortung übernehmen zu wollen.

Worst Case ist abgewendet

Auf die Fahnen geschrieben hat sich das Zukunftsteam vor allem die Förderung der Jugend, natürlich auch unter Berücksichtigung des Leistungshandballs im Verein, für den vor allem das Oberliga-Herrenteam steht. Gerade dieses ist im vorderen Bereich der Oberliga nur mit einem bestimmten Budget aufrechtzuerhalten. "Dadurch, dass die Deichhorster zunächst nicht mehr so viel Budget zahlen wollten, war es durchaus bedrohlich. Das erste Angebot war mit Leistungshandball nicht vereinbar. Aber dass die Deichhorster die HSG generell nicht mehr wollten, haben ich und auch die anderen stellvertretenden Vorstände im Vorfeld so nicht gesehen", berichtet Helmik. Der dortige neue Vorstand habe den Verein umgekrempelt und geschaut, was aufgeräumt werden muss.

Am Sonnabend, nach der Niederlage des Oberligateams gegen die HSG Nienburg, hatte Jürgen Janßen verkündet, dass er als Vorsitzender der HSG Mitte Dezember zurückgetreten sei. Begründet hatte er dies damit, dass der Spielbetrieb der HSG schon für Februar nicht gesichert und die mittelbare Zukunft der Handballspielgemeinschaft gefährdet sei. Schuld daran habe der TV Deichhorst: "Deichhorst will die HSG nicht mehr. Der Vorstand will den Vertrag nicht einhalten. Die zahlen keine Beiträge und haben nichts überwiesen. Der neue Vorstand will bewusst den Handball in Delmenhorst kaputtmachen. Das ist in meinen Augen unsozial. Ich weiß nicht, wie es weitergeht", sagte Janßen.

Diese Sorgen sind nun zu den Akten gelegt. "Die Arbeit für die anstehenden zukünftigen Aufgaben kann nun aufgenommen werden", heißt es in der Mitteilung der Stammvereine.

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