Jörg Rademacher war sehr zufrieden. Wenig überraschend angesichts dessen, was der Trainer der HSG Delmenhorst soeben von seiner Mannschaft zu sehen bekommen hatte. Der Handball-Oberligist legte bei der SG Achim/Baden vor allem in der ersten Halbzeit einen bärenstarken Auftritt hin und ließ seinem Gegner beim 34:24-Erfolg im Grunde keine Siegchance. Bereits zur Pause war das Duell entschieden. Deutlich mit 20:10 lagen die Delmestädter vorne. Nach dem Seitenwechsel schalteten sie einen Gang runter, hielten ihren Kontrahenten aber stets deutlich auf Distanz und feierten einen auch in der Höhe verdienten Auswärtssieg.
„Es war nicht zu erwarten, dass das so klar wird“, befand Jörg Rademacher. Man habe gemerkt, dass seine Schützlinge „gut eingestellt“ waren. Mit viel Tempo seien ihnen einfache Tore gelungen. „Wir haben Achim den Schneid abgekauft“, meinte Rademacher, dessen Team seine englische Woche mit dem dritten Sieg in Serie beendete. Vor dem erfolgreichen Gastspiel in Achim hatte die HSG bereits gegen den Elsflether TB (36:28) und im Derby gegen die TSG Hatten-Sandkrug (27:17) klar die Oberhand behalten. Insgesamt war es für die HSG sogar bereits der sechste doppelte Punktgewinn nacheinander.
HSG macht vor der Pause alles klar
Die Gäste erwischten gleich den besseren Start und gingen schnell mit 4:1 in Führung (4.). Davon ließen sich die Hausherren aber noch nicht aus der Bahn werfen. Sie verkürzten direkt auf 3:4 und waren auch beim Stand von 6:7 noch voll im Spiel (12.). Anschließend nahm das Schicksal aus Sicht der SG jedoch seinen Lauf. Die Delmenhorster zogen die Zügel nun an und zeigten eindrucksvoll, über welche Offensivqualitäten sie verfügen. Insbesondere den Rückraum der HSG bekamen die Achimer überhaupt nicht mehr in den Griff. Tim Coors und Thies Hermann schenkten der Sieben von SG-Coach Tobias Naumann einen Treffer nach dem nächsten ein.
Hinzu kam, dass die SG auf der anderen Seite ihre Möglichkeiten nicht nutzte und sich immer wieder unnötige Ballverluste leistete. Die Konsequenz: Die Gäste zogen von 9:6 (13.) über 14:7 (20.) auf 18:9 (27.) davon. Zehn Tore Unterschied zur Pause machten unmissverständlich deutlich, wer in der Gymnasiumhalle den Ton angab. „Mit den Rückraumwerfern von Delmenhorst sind wir gar nicht zurechtgekommen“, bemerkte Tobias Naumann nach der Partie. Thies Hermann hatte letztlich neun Tore auf seinem Konto, Tim Coors verzeichnete vier Treffer.
Im zweiten Durchgang stellte sich eigentlich nur noch die Frage, wie hoch die Rademacher-Sieben gewinnen würde. Für die Gastgeber ging es darum, Schadensbegrenzung zu betreiben. Und das gelang ihnen dann auch. Zwar warfen die Delmestädter durch den überragenden Hermann und Lennart Witt die ersten zwei Treffer der zweiten Hälfte, doch in der Folge hielt Achim/Baden gut dagegen und bewies Kampfgeist. „Es war wichtig, dass die Mannschaft Moral zeigt“, betonte Tobias Naumann. Seine Sieben steigerte sich, entwickelte nach vorne mehr Durchschlagskraft und nutzte ihre Möglichkeiten effektiver. Die beiden Torhüter Martin Dybol und Sebastian Bohling zeigten zudem einige starke Paraden.
Gleichwohl kam den Hausherren auch zugute, dass die Delmenhorster fleißig durchwechselten. Trotz der Rotation sollte es keinen Leistungsabfall geben, erklärte Jörg Rademacher. „Wir wollten die klare Führung behalten. Das ist uns gelungen“, meinte der HSG-Coach zufrieden.
SG Achim/Baden - HSG Delmenhorst 24:34 (10:20)
Delmenhorst: Schröder, Ebeleing – Witt (2), Ludwig (3), Brauner (3), Coors (4), Oetken (1), Hermann (9), Sam Ramin (3), Reiser (7/1), Sohail Ramin (2), Windels
Siebenmeter: SG 5/4, HSG 1/1
Zeitstrafen: SG 2, HSG 2