Natürlich freute sich Henning Bremer, Trainer der Hockey-Herren des HC Delmenhorst, über den 5:4-Sieg (2:3) beim DHC Hannover II am Sonntag. Doch auch nach dem Erfolg in der Hallenoberliga hatte er die Corona-Situation im Blick: „Es stand bis Freitag nicht fest, ob wir spielen. Unsere zwei Trainingseinheiten sind in der Woche ausgefallen.“ Am Freitag habe sich der Verband gegen Spielabsagen entschieden. Die Delmenhorster hatten sich wiederum zuvor gegen eine Austragung ausgesprochen. Aber: „Wir mussten spielen und sind mit gemischten Gefühlen nach Hannover gefahren.“ Dort sei die 2G-plus-Regel gut umgesetzt worden. Spätestens als die Delmenhorster Spieler den Platz betraten, hätten sie sich dann auf das sportliche Ziel fokussiert: Die nächsten Punkte für den Klassenerhalt sollten her.
Schließlich ist Hannover Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg. Die Landeshauptstädter hatten im Vorfeld alle Ligapartien verloren. Nun sind es fünf Pleiten und sechs Punkte Rückstand auf Delmenhorst. Dass die Mannschaft von Trainer Bremer den Abstand vergrößern konnte, zeigt die Wichtigkeit des Sieges. Besonderes Gewicht bekommt der Dreier, da sich Hannover als schwerer Gegner erwies und die Gäste erneut mit Personalproblemen ins Spiel gingen. Am Wochenende zuvor hatten bereits sieben Akteure gefehlt, nun waren es acht – darunter auch wieder die drei Torhüter. Also musste Coach Bremer erneut in den Kasten. „Das war nicht so glücklich – gerade auch, weil ich dadurch an der Seitenlinie gefehlt habe.“ Der verletzte Kapitän Tim Speer vertrat seinen Trainer. Siegfaktor war für Bremer die Abwehrstärke: „Unsere Verteidigung war grandios.“
In Durchgang zwei lief es für den HCD deutlich besser als vor der Pause. Ulrich Hader hatte die Gäste zwar früh mit 1:0 in Führung gebracht, danach kippte das Geschehen jedoch zugunsten von Hannover. Die Hausherren drehten das Spiel (2:1). Bei Delmenhorst häuften sich einfache Ballverluste. „Der Gegner hat das aber zum Glück oft nicht gut ausgespielt, und wir haben in diesen Szenen gut verteidigt", sagte Bremer. „Wir haben uns durch die erste Halbzeit dank unserer guten Verteidigungsarbeit gehangelt.“ Joris Gomolla besorgte den 2:2-Ausgleich, mit einem 2:3-Rückstand ging es für die Delmenhorster aber in die Kabinen.
Zeitstrafen für Hannover
Dort habe sich sein Team darauf eingeschworen, besser in der Offensive aufzutreten, schilderte Bremer. Dies gelang. Zudem hätten in der zweiten Hälfte Zeitstrafen für den Gegner geholfen. „Hannover hatte einige unkontrollierte Situationen, nach denen sie bestraft worden sind. Bei uns wurden die nicht bestraft. Da hatten wir Glück“, gab Bremer zu. Seine Mannschaft habe sich aber auch nicht aus der Ruhe bringen lassen: „Entscheidend war, dass wir die Überzahlsituationen gut ausgespielt haben.“ Das 3:3 durch Hader fiel in einer solchen Szene. Gomolla erzielte die Führung. Jan von Bassen erhöhte nach einer kurzen Ecke auf 5:3. Es war die einzige kurze Ecke für die Gäste in dem Spiel. Hannover hatte neun und traf bei acht nicht. Bremer: „Auch da war unsere Abwehr grandios.“ Der Endstand gelang den Gastgebern, als sie durch die Einwechslung eines Feldspielers für ihren Tormann in Überzahl agierten.
Mit den Begegnungen bei den Spitzenteams Braunschweiger THC II und Bremer HC endet für Delmenhorst am kommenden Wochenende die Hinrunde, jedoch planmäßig noch nicht das Kalenderjahr. Aber Bremer sagt: „Ich glaube, dass die Hinrunde abgeschlossen wird und die Spiele danach abgesagt werden. Mit dem Abschluss der Hinrunde könnte nämlich eine Wertung vorgenommen werden.“ Eine Entscheidung steht aus: „Der Verband bespricht sich noch.“