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Handball-Oberliga Verlässt Jörg Rademacher die HSG Delmenhorst am Saisonende?

Jörg Rademachers Vertrag als Trainer der HSG Delmenhorst läuft aus. Er hätte gerne schnell Klarheit darüber, wie es mit ihm und Teilen des Teams weitergeht, doch die Vereinsführung muss sich neu aufstellen.
15.01.2022, 13:13 Uhr
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Verlässt Jörg Rademacher die HSG Delmenhorst am Saisonende?
Von Christoph Bähr

Jörg Rademacher wirkt schon seit einigen Monaten frustriert. Der extrem ehrgeizige Ex-Profi wollte die Oberliga-Handballer der HSG Delmenhorst in die dritte Liga führen und hatte auch eine Mannschaft zusammen, die über das nötige Potenzial für den Aufstieg verfügte. Dann wurde die vergangene Saison jedoch wegen der Corona-Pandemie frühzeitig abgebrochen, und in der laufenden Spielzeit schlug das Verletzungspech erbarmungslos zu. "Nach drei Spielen hatten wir schon sieben Verletzte. Das kann keine Mannschaft kompensieren", blickte Rademacher nach dem Sieg beim TvdH Oldenburg zurück auf den schwierigen ersten Teil der Saison.

Gegen die starken Oldenburger zeigten die Delmenhorster, wozu sie imstande sind, doch um noch einmal oben in der Tabelle anzugreifen, ist der Abstand für den Viertplatzierten bereits zu groß. "Wir haben vier, fünf Jahre auf etwas hingearbeitet, doch dann kam uns die Pandemie in die Quere. Auch die vielen Verletzungen hängen ja mit der langen Corona-Pause zusammen", sagte Rademacher. "Aber das ist eben Sport, andere Mannschaften haben ähnliche Probleme." Ob der Ex-Profi, der 2017 vom TV Neerstedt zur HSG Delmenhorst kam, noch einen weiteren Anlauf nimmt, um den Drittliga-Aufstieg zu schaffen, erscheint aktuell sehr fraglich. Rademachers Vertrag läuft am Saisonende aus. "Meine Zukunft ist offen", erklärte er.

Gespräch mit den Herrenmannschaften

Die Querelen rund um die HSG Delmenhorst haben die Zukunftsplanung zusätzlich erschwert. Die Trägervereine VSK Bungerhof und TV Deichhorst waren sich uneinig über die Finanzierung der Spielgemeinschaft, haben sich inzwischen aber geeinigt. Der HSG-Vorsitzende Jürgen Janßen ist allerdings zurückgetreten. Kurzfristig in die Bresche gesprungen ist daraufhin das "Team Zukunft" um Jens Hafemann, das die Spielgemeinschaft nun möglichst schnell für die Zukunft aufstellen will. Am Donnerstagabend gab es ein Treffen mit den ersten beiden Herrenmannschaften. "Wir haben ihnen kurz erklärt, wie der aktuelle Stand ist. Das war aber kein offizielles Gespräch. Wir haben ja auch noch keine offizielle Funktion", berichtete Jens Hafemann.

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Jörg Rademacher hatte sich von der Unterredung offenbar mehr erhofft. "Das Gespräch lief aus meiner Sicht nicht so gut", sagte der Chefcoach nach dem Oldenburg-Spiel. Aus seiner Sicht drängt die Zeit. Nicht nur der Vertrag des Trainers läuft aus, auch bei mehreren Spielern ist noch unklar, wie es in der neuen Saison weitergeht. "Eigentlich ist die Zeit dafür schon abgelaufen, und unsere erste Sechs weckt natürlich woanders Begehrlichkeiten. Das liegt aber alles nicht in meiner Hand. Das muss der Vorstand entscheiden", erklärte Rademacher.

"Team Zukunft" braucht noch Zeit

Hafemann betonte, dass er Verständnis für Rademachers Unzufriedenheit habe. "Aber wir müssen uns als ,Team Zukunft' auch erst finden. Wir sind kurzfristig in die Bresche gesprungen. Die beiden Trägervereine haben sich ja erst am Dienstagabend geeinigt. Jetzt müssen wir erst einmal eine Bestandsaufnahme machen", sagte er.

Die Führung der HSG Delmenhorst muss nun unter anderem entscheiden, ob sie das Ziel dritte Liga mit namhaften Spielern im Kader weiterhin mit Nachdruck verfolgt oder ob sie mit einer jungen Mannschaft, die hauptsächlich aus Eigengewächsen besteht, die Ziele herunterschraubt. Die Mitglieder des "Teams Zukunft" seien ständig im Kontakt, für Montag sei die nächste Besprechung angesetzt, berichtete Hafemann. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, eine Basis für die Zukunft zu schaffen, aber wir brauchen noch ein paar Tage. Da muss ich um Geduld bitten." Zur Zukunft von Trainer Jörg Rademacher könne er aktuell auch nichts sagen.

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