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Fußball-Oberliga Kampf um die Stammplätze: Wer bei Atlas Delmenhorst die Nase vorn hat

Gegen den VfB Oldenburg bot der SV Atlas Delmenhorst vor der Pause eine Glanzleistung. Steht damit die Startelf für den Ligaauftakt schon? Nicht unbedingt, denn Trainer Key Riebau hat derzeit viele Optionen.
31.01.2025, 16:15 Uhr
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Kampf um die Stammplätze: Wer bei Atlas Delmenhorst die Nase vorn hat
Von Christoph Bähr

Was der SV Atlas Delmenhorst in der ersten Halbzeit des Testspiels gegen den VfB Oldenburg zeigte, war nicht weniger als eine Demonstration der Stärke. Wie ein Rudel hungriger Wölfe fielen die blau-gelben Oberliga-Fußballer über den klassenhöheren Gegner her, attackierten sofort aggressiv und spielten nach Ballgewinnen blitzschnell in die Spitze. 4:0 für Atlas stand es zur Pause, und die Oldenburger wussten nicht so recht, wie ihnen geschah. Am Ende gewannen die Delmenhorster beim Regionalligisten mit 6:3, und aufgrund der beeindruckenden ersten Hälfte lag die Vermutung nahe, dass die Startelf von Oldenburg auch beim ersten Pflichtspiel des Jahres gegen den HSC Hannover am 16. Februar gesetzt sein dürfte. Trainer Key Riebau wiegelte allerdings ab. Für solch eine Aussage sei es noch zu früh.

Der Kader des SV Atlas hat sich in der Winterpause etwas verkleinert. Vier Abgängen (Raoul Cissé, Mats Kaiser, Nicolas Fenski, Mohammed Sultani) stehen drei Zugänge gegenüber (Dinand Gijsen, Lamine Diop, Tom Berling). Schon vorher hatte sich Julian Quistorff aus beruflichen Gründen verabschiedet. Akuten personellen Handlungsbedarf sieht Riebau jedoch nicht. "Der Kader ist etwas kleiner geworden, aber wir haben eine sehr hohe Qualität", hält der Coach fest. In der Tat tobt der Konkurrenzkampf auf fast allen Positionen, zwei der drei Winterzugänge haben sehr gute Stammplatzaussichten. Ein Überblick.

Torwart: Damian Schobert ist als Nummer eins gesetzt, wenn er fit ist. Luca Kemna wurde vor der Saison eigentlich als Nummer zwei geholt, fiel dann aber verletzt aus. Dadurch kam Dominick Auras zu Einsätzen und überzeugte dabei. Gut möglich, dass das Eigengewächs sich den Posten als Nummer zwei verdient hat, zumal Kemna gegen Oldenburg bei zwei Gegentoren nicht gut aussah.

Innenverteidigung: In der Innenverteidigung baut Riebau voll auf Erfahrung. Dort sind Dylan Burke und Marlo Siech bei ihm gesetzt. Dabei dürfte es auch bleiben, denn die beiden Routiniers zahlen das Vertrauen mit guten Leistungen zurück und überzeugen auch in der Spieleröffnung. Mit Tom Berling kam ein junger Innenverteidiger neu dazu, der in Oldenburg einige schöne öffnende Pässe schlug. Wenn Burke oder Siech ausfällt, dürfte er seine Chance erhalten. Als weitere Alternative steht Defensiv-Allrounder Philipp Eggersglüß bereit, der nach seiner langen Verletzungspause wieder voll trainiert, aber gegen Oldenburg wegen muskulärer Probleme aussetzte. Noch länger verzichten muss Atlas im Abwehrzentrum auf Michael Yeboah, der verletzungsbedingt bisher kein Pflichtspiel für die Delmenhorster bestritt.

Außenverteidigung: Auf den Außenbahnen war der Aderlass am größten, denn mit Fenski und Sultani gingen zwei Außenverteidiger. Dort könnte Atlas also personell noch einmal nachlegen, wenn sich eine Möglichkeit ergeben sollte. Auf der rechten Seite hatte Linus Urban ohnehin gegenüber Fenski etwas die Nase vorn, seine Einsatzchancen sind nun weiter gestiegen. Auf der linken Seite war eigentlich Kapitän Ibrahim Temin gesetzt, der gegen Oldenburg jedoch im Mittelfeld überzeugte. Auf der linken Abwehrseite bot stattdessen Timon Widiker eine grundsolide Vorstellung. Routinier Eggersglüß stünde auch auf den Außenbahnen als Alternative bereit. Daneben ist noch der junge Linksverteidiger Milan Szybora im Kader, der bislang aber nicht zum Einsatz kam.

Mittelfeld: Unter Riebau hat sich im Mittelfeld die Raute bewährt, bei dieser Grundordnung dürfte es bleiben. Die Position als alleiniger Sechser bekleidete stets Josip Tomic, der in Oldenburg erkrankt fehlte. Seine Rolle übernahm Joel Schallschmidt, der durch große Zweikampfstärke bestach. Schallschmidt spielte ansonsten rechts in der Raute. Auf der linken Seite ist der Platz von Mats Kaiser frei geworden. Die Variante mit Temin auf dieser Position funktionierte hervorragend. Seine Zweikampfstärke und sein Offensivdrang kamen im Mittelfeld besonders zur Geltung. Für die beiden Halbpositionen bietet sich auch Zugang Dijsen an, der durch seine Laufstärke und gute Technik Pluspunkte sammelte. Für Daniel Hefele dürfte es somit schwierig bleiben, sich einen Stammplatz zu erkämpfen.

Die offensive Zehner-Position in der Raute können etatmäßig Tom Trebin und Marcel Marquardt spielen. Auch die Stürmer Sinan Brüning und Leonit Basha kamen dort schon zum Einsatz. In der ersten Hälfte des Oldenburg-Tests spielte aber Zugang Diop in der Zehner-Rolle groß auf.

Angriff: Die Variante mit Diop im offensiven Mittelfeld sowie Steffen Rohwedder und Tobias Fagerström als Doppelspitze könnte die Optimallösung sein, wenn das Trio so stark spielt wie gegen Oldenburg. Riebau zeigte sich durchaus beeindruckt: "Die Drei da vorne sind nicht nur schnell, sondern auch physisch stark. Wenn sie so spielen, brauchen wir dahinter nur sieben andere Feldspieler, die alles wegarbeiten, den Rest richten sie schon." Diop, Rohwedder und Fagerström sind allesamt sehr torgefährlich. Da Diop auch im Sturm spielen kann, tauschten sie immer wieder die Positionen, was den Gegner vor Probleme stellte. Mit Basha und Brüning befinden sich weitere Alternativen für den Sturm im Aufgebot. Justin Dähnenkamp fällt nach einer Sprunggelenks-Operation noch aus. Wenn er wieder fit ist, ist er ebenfalls ein Stammplatzkandidat, aber auch ein hervorragender Joker.

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Nächster Geheim-Test steht an

Zwei Testspiele bestreitet der SV Atlas Delmenhorst noch, bevor es am 16. Februar in der Oberliga mit der Partie beim HSC Hannover wieder losgeht. An diesem Sonnabend, 1. Februar, testen die Blau-Gelben gegen den Regionalligisten Bremer SV. Wie schon gegen den VfB Oldenburg, wird aus Sicherheitsgründen ohne Zuschauer gespielt. Die Fanszenen von Atlas und dem BSV gelten als verfeindet. Beim letzten Testspiel des Winters gegen den Landesligisten SC Blau-Weiß 94 Papenburg am 8. Februar in Ganderkesee (14 Uhr) dürfen dann wieder Fans zugucken.

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