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Fußball-Oberliga Atlas Delmenhorst siegt beim SSV Vorsfelde im Stile eines Spitzenteams

Der Gegner war unbequem und kampfstark. Der Kunstrasenplatz war ungewohnt und etwas abgelegen. Von alldem ließ sich der SV Atlas Delmenhorst aber nicht beeindrucken und siegte in Vorsfelde völlig ungefährdet.
25.02.2024, 17:33 Uhr
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Atlas Delmenhorst siegt beim SSV Vorsfelde im Stile eines Spitzenteams
Von Christoph Bähr

Die große Fußballwelt sieht definitiv anders aus. Echte Atmosphäre kam auf dem zugigen Kunstrasenplatz des SSV Vorsfelde nicht auf, doch immerhin konnte die Partie des SV Atlas Delmenhorst dort ausgetragen werden, während der Rasen im benachbarten Drömlingstadion nicht bespielbar war. "Dass wir in der Oberliga auf solch einem Platz gespielt haben, ist eigentlich Wahnsinn, aber wir haben die Bedingungen angenommen", sagte Atlas-Trainer Dominik Schmidt. Vor nicht allzu langer Zeit hätte sich seine Mannschaft von den ungewohnten Umständen womöglich aus dem Konzept bringen lassen, doch inzwischen sind die Blau-Gelben so gefestigt, dass sie das unangenehme Spiel im Wolfsburger Ortsteil Vorsfelde am Sonntagnachmittag völlig souverän mit 2:0 (0:0) gewannen.

Schmidt war danach von seinem Team geradezu begeistert und betonte: "Das war unsere beste Auswärtsleistung, seit ich bei Atlas bin." Die Delmenhorster feierten ihren fünften Sieg in Folge und ihren dritten Erfolg im dritten Spiel dieses Jahres. Sie überholten dadurch nicht nur Vorsfelde, sondern sprangen in der Tabelle auch auf den sechsten Platz. "Auf die Tabelle müssen wir momentan nicht gucken, wir haben noch viele Aufgaben vor uns", sagte Schmidt.

Mansaray zunächst auf der Bank

Der Coach hatte Shamsu Mansaray, den unter der Woche Magenprobleme geplagt hatten, zunächst auf der Bank gelassen. Für ihn bekleidete Nicolas Fenski die Rechtsaußenposition. Anstelle von Joel Schallschmidt, der sich beim 3:1-Heimsieg über Lupo-Martini Wolfsburg schon früh verletzt hatte, spielte wieder Florian Stütz im zentralen Mittelfeld. Der SSV Vorsfelde gilt als unbequemer, zweikampfstarker Gegner und hatte eine Woche zuvor auf dem heimischen Kunstrasen mit 2:0 gegen den Spitzenreiter TuS Bersenbrück gewonnen. Die Delmenhorster ließen allerdings von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, wer der Chef auf dem Kunstrasen war.

"Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt und haben es nur verpasst, zielstrebiger vor das Tor zu kommen", fasste Schmidt zusammen. Einige Chancen hatten die Gäste dennoch, aber Ousman Touray, Ibrahim Temin, Steffen Rohwedder und Fenski ließen diese Gelegenheiten aus. Die Gastgeber kamen derweil kaum einmal in die Nähe des Atlas-Tores. "Wir haben als gesamte Mannschaft enorm gut gestanden und den Gegner vor große Probleme gestellt", lobte Schmidt.

Führungstor nach einer Ecke

Der Coach hatte im Vorfeld vor der Vorsfelder Standardstärke gewarnt, doch bei ruhenden Bällen waren die Delmenhorster, die in diesem Jahr schon drei Standardgegentore kassiert haben, hellwach. Und kurz nach der Pause waren die Blau-Gelben dann selbst nach einer Ecke erfolgreich: Philipp Eggersglüß drückte den Ball am langen Pfosten zum 1:0 über die Linie (46.). "Die Führung war überfällig, danach haben wir allerdings etwas den Fuß vom Gas genommen", sagte Schmidt. Gefährlich wurde es trotzdem nur einmal, als Fenski beinahe ein Eigentor erzielt hätte.

Für die Entscheidung sorgte dann Phil Gysbers. In der 71. Minute wurde der Stürmer für Rohwedder eingewechselt. In der 74. Minute stand er nach einer Freistoßflanke und einem verunglückten Schussversuch von Tom Trebin goldrichtig, um zum 2:0 einzuschieben. Damit hat Gybers in allen drei Spielen dieses Jahres getroffen – einmal als Startelfspieler und zweimal als Joker. "Das freut mich sehr für ihn, denn er arbeitet hart. Beide Stürmer machen es sehr gut, daher ist es immer eine schwierige Entscheidung, wer anfängt", erklärte Schmidt. Ein Vorsfelder Aufbäumen in der Schlussphase blieb aus. Touray und der eingewechselte Mustafa Azadzoy vergaben sogar noch Chancen zum 3:0. 

Dass Dominik Schmidt nicht vollends in Jubelstimmung war, lag an einer Szene aus der Schlussminute. Innenverteidiger Kerem Sari sprintete los und blieb plötzlich verletzt liegen. "Das könnte ein Muskelfaserriss sein, sodass er länger ausfällt. Damit hätten wir den Sieg teuer erkauft", sagte Schmidt. Sari wäre neben Marlo Siech (Innenbandanriss) bereits der zweite Innenverteidiger, der fehlt. Dazu kommt mit Joel Schallschmidt ein defensiver Mittelfeldakteur. "Da bricht uns dann schon eine defensive Achse weg", hielt Schmidt fest. Zudem hat Stütz, der Schallschmidt ersetzte, die Woche über Spätschicht und kann daher vor dem Heimspiel gegen den Heeslinger SC am Sonnabend (15 Uhr) nicht trainieren. "Man sieht jetzt, wie schnell sich die Personallage verändern kann", sagte Schmidt und betonte: "Wir müssen zeigen, dass wir damit umgehen können. Andere Spieler sind nun gefordert."

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Info

SSV Vorsfelde - SV Atlas Delmenhorst

Vorsfelde: Kick - Topsakal, Broistedt (71. Breit), Reich (33. Oral), Richter, Haberecht, Gerloff (84. Kick), Dallali (61. Mokry), Cinquino, Gangloff, Palanis

Atlas: Schobert - Eggersglüß, Cissé, Sari (88. Backhaus), Temin - Stütz (77. Azadzoy), Hefele - Fenski (64. Mansaray), Trebin, Touray (83. Basha) - Rohwedder (71. Gysbers)

Tore: 0:1 Eggersglüß (46.), 0:2 Gysbers (74.)

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