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Nach Veto vom Innenministerium Welchen Termin Atlas Delmenhorst für das Pokalfinale favorisiert

Dass das Pokalfinale nicht wie geplant am 1. Mai ausgetragen werden darf, hat beim SV Atlas Delmenhorst für Betriebsamkeit gesorgt. Der Verein schickte nun eine Stellungnahme mit Wunschtermin an den Verband.
23.04.2025, 17:15 Uhr
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Welchen Termin Atlas Delmenhorst für das Pokalfinale favorisiert
Von Christoph Bähr

Nach dem Einzug ins Finale des Fußball-Niedersachsenpokals war Bastian Fuhrken voller Euphorie, kletterte vor dem Fanblock auf die Sitzschalen und klopfte auf das Vereinslogo auf seinem T-Shirt. Als der erste Jubel verklungen war, entschied sich der Sportvorstand des Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst am Ostermontag aber doch dazu, rechtzeitig nach Hause zu gehen, anstatt die Nacht durchzufeiern. Am Dienstag war Fuhrken dann froh, dass er genug geschlafen hatte. Nachdem das niedersächsische Innenministerium den angesetzten Finaltermin am 1. Mai einkassiert hatte (wir berichteten), gab es für Fuhrken und seine Mitstreiter im Atlas-Vorstand nämlich einiges zu tun. Mehrere Stunden habe er daraufhin telefoniert, berichtet der Sportvorstand.

Die Delmenhorster formulierten eine Stellungnahme mit Terminwunsch, die sie am Mittwoch zum Niedersächsischen Fußballverband (NFV) schickten. Demnach möchte der SV Atlas das Pokalfinale beim Ligarivalen BSV Rehden am Sonnabend, 24. Mai, austragen. "An diesem Tag wäre ein vernünftiger Rahmen für solch ein Endspiel gegeben. Das wäre unter der Woche oder an einem Freitagabend nicht der Fall", erklärt Fuhrken. Grundsätzlich spiele Atlas in der Liga auch gerne mal an einem Freitag, doch ein Pokalfinale sei eine besondere Partie. "Darauf sollten sich beide Teams vernünftig vorbereiten können. An einem Sonnabend kann man sich morgens schon treffen und rechtzeitig losfahren. Das wäre an einem Freitag nicht möglich und an einem anderen Wochentag schon gar nicht wegen der beruflichen Verpflichtungen unserer Spieler", sagt der Atlas-Funktionär.

Was der BSV Rehden möchte

Auch für die Fans sei ein Wochenendspiel angenehmer, weil die Anreise ohne Stress vonstatten gehen könne. "Das wäre fair allen gegenüber. Ich glaube, dass an einem Freitagabend etwa 500 Zuschauer weniger kommen würden. Und im Finale werden die Einnahmen zwischen den Vereinen geteilt", hält Fuhrken fest. Beim gastgebenden BSV Rehden sind sie gegenüber dem 24. Mai als Spieltermin zumindest nicht abgeneigt. "Zuschauermäßig wäre der Sonnabend sicherlich am besten. Wir müssten dann aber noch mit unserem Caterer klären, ob wir das an dem Tag hinbekommen. Und die Frage ist eben, ob der Verband zustimmt", sagt Friedrich Schilling auf Nachfrage. Rehdens Vorsitzender fügt hinzu, dass er sich auch eine Austragung am Freitag, 23. Mai, vorstellen könne. Schilling: "Wir müssen jetzt abwarten, was der Verband sagt. Ich denke, dass es sich am Donnerstag entscheidet."

Eigentlich hatte bereits lange Zeit festgestanden, dass das Finale im Pokalwettbewerb für Oberligisten und Bezirkspokalsieger am 1. Mai stattfinden soll. So hatte es der NFV festgelegt. Am Dienstag erließ die Landesinformationsstelle für Sporteinsätze der Polizei dann allerdings eine behördliche Anweisung, in der sie sich gegen diesen Termin aussprach. Grund dafür ist die hohe Auslastung der Polizei wegen der vielen Demonstrationen am Tag der Arbeit. "Der 1. Mai hätte beiden Vereinen gepasst, auch wenn die Belastung für die Spieler sehr hoch gewesen wäre", sagt Fuhrken. Sowohl der SV Atlas als auch der BSV Rehden haben bereits mehrere englische Wochen hinter sich, und ein Endspiel am 1. Mai hätte eine weitere Woche mit drei Spielen bedeutet. Zudem soll Rehden am 30. April eine Nachholpartie bei Eintracht Celle absolvieren.

Finaltag der Amateure als Hindernis?

Ein Pokalfinale am 24. Mai ist aus Fuhrkens Sicht auch für die Spieler die beste Lösung, die reguläre Oberliga-Saison endet sechs Tage vorher. Allerdings steht am 24. Mai auch der große Finaltag der Amateure auf dem Programm. 21 Landesverbände tragen ihre Pokalendspiele aus, die in einer großen ARD-Konferenz live im Fernsehen übertragen werden. In Niedersachsen gibt es zwei Pokalwettbewerbe. Im vergangenen Jahr gehörte das Finale des Wettbewerbs für Oberligisten und Bezirkspokalsieger zum Finaltag, das Atlas mit 0:2 in Hildesheim verlor. Dieses Mal ist das Endspiel der Dritt- und Viertligisten zwischen dem VfL Osnabrück und Blau-Weiß Lohne Teil des Finaltags.

Die Delmenhorster würden ihr Endspiel in Rehden trotzdem gerne auch am 24. Mai austragen, ohne TV-Übertragung und abseits des Finaltags natürlich. Ob der Verband diesem Plan zustimmt, bleibt abzuwarten. "Wir sind von der Uhrzeit her komplett flexibel und können uns nach den anderen Endspielen richten, damit ein Verbandsfunktionär zur Pokalübergabe vor Ort sein kann. Ansonsten könnten die Übergabe auch die beiden Vereinsvorsitzenden übernehmen", sagt Fuhrken.

Zusätzlich erschwert wird die Suche nach einem neuen Finaltermin durch die Relegation um den Regionalliga-Aufstieg, die der Vizemeister der Oberliga Niedersachsen bestreitet. Sowohl Atlas als auch Rehden besitzen realistische Chancen auf den zweiten Platz. Die drei Relegationspartien sollen am 28. Mai, am 1. Juni und am 4. Juni ausgetragen werden. Der Himmelfahrtstag am 29. Mai scheidet somit als Endspieltermin aus. Der Sonntag, 25. Mai, sei ebenfalls zu nah dran am ersten Aufstiegsspiel, findet Fuhrken.

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Nach dem 2:1-Sieg im Niedersachsenpokal-Halbfinale gegen den TuS Bersenbrück am Montag haben die Spieler des SV Atlas Delmenhorst den Dienstag und Mittwoch frei bekommen. "Sie sollten aber selbstständig regenerieren und auslaufen", sagt Sportvorstand Bastian Fuhrken. Am Donnerstag steht nun das Abschlusstraining an, am Freitag geht es schon mit dem Oberliga-Heimspiel gegen den FC Verden 04 weiter (18.30 Uhr). "Verden braucht jeden Punkt im Abstiegskampf und wird uns alles abverlangen. Wir müssen wieder an die Belastungsgrenze gehen", blickt Fuhrken voraus.

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