Das, was sie beim SV Atlas Delmenhorst mit aller Macht verhindern wollten, tritt nun mit großer Wahrscheinlichkeit ein: Die zweite Mannschaft steigt aus der Fußball-Bezirksliga in die Kreisliga ab. Im Jahr 2022 wurde der Abstieg gerade noch vermieden, in der vergangenen Saison belegte der SV Atlas II dann sogar den dritten Platz, doch nun folgte der Absturz auf den vorletzten Rang. Trainer Elias Schröder stehe trotz dieser schlechten Platzierung überhaupt nicht zur Diskussion, betont Atlas-Sportchef Bastian Fuhrken. "Wir kennen die Gründe für das sportliche Abschneiden. Im Sommer gab es einen großen Umbruch, viele junge Spieler sind neu dazugekommen. Mit Elias' Arbeit sind wir sehr zufrieden, auch wenn es bei der Tabellensituation vielleicht komisch klingt."
Der erst 24-jährige Coach, der vor der laufenden Saison die Nachfolge von Nils Grape antrat, sei ein akribischer Arbeiter mit klaren Vorstellungen vom Fußball. "Für uns stand das Trainerteam der Zweiten niemals infrage. Es ist eher anders: Wir hoffen, dass Elias weitermacht und nicht den Kopf in den Sand steckt", sagt Fuhrken. Schröder erklärte kürzlich, dass er sich gut vorstellen könne, den SV Atlas II auch in der Kreisliga zu trainieren. Alle Zeichen stehen somit auf eine weitere Zusammenarbeit. Am Montagabend saßen Fuhrken und Schröder bereits lange zusammen, um die neue Saison zu planen. Angesichts von elf Punkten Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze richtete sich der Fokus dabei eindeutig auf die Kreisliga.
Teammanager wird gesucht
Ein wichtiger Posten soll möglichst bald besetzt werden: Die Atlas-Reserve soll wieder einen Teammanager oder Sportlichen Leiter bekommen, der sich um organisatorische Dinge und die Kaderplanung kümmert. Im Laufe der Spielzeit war Teammanager Ralf Buß ebenso zurückgetreten wie Co-Trainer Stefan Rohde, der durch den spielenden Co-Trainer Philip Stephan ersetzt wurde. Schröder wünscht sich wieder mehr Unterstützung und betont: "Wir haben alle unseren Teil zum Abstieg beigetragen, also würde ich auch mit in die Kreisliga gehen. Das Drumherum muss nur passen."
Fuhrken hat dafür volles Verständnis. Die Suche nach einem Teammanager für die Reserve laufe, erklärte der Sportchef. Der SV Atlas sieht sich somit aktuell nach zwei Sportlichen Leitern um. Bei der ersten Mannschaft gibt Fuhrken sein Amt als Sportchef am Saisonende ab und konzentriert sich danach auf seine Tätigkeiten als 2. Vereinsvorsitzender und Vorstand Sport. Seinen Nachfolger sucht er selbst. Wer es wird, ist noch offen. Und für das zweite Team wird nun ebenfalls ein Sportchef benötigt.
Schröder kümmert sich um Kaderplanung
Das künftige Ziel für die Reserve müsse lauten, innerhalb von zwei Jahren in die Bezirksliga zurückzukehren, sagt Fuhrken. Den nahenden Abstieg in die Kreisliga, sieht er relativ gelassen: "Natürlich ist ein Abstieg nie schön, aber das ist auch kein Weltuntergang. Kreisliga-Fußball ist für uns keine Katastrophe. Es geht jetzt darum, so viele Jungs wie möglich zu halten." Die entsprechenden Gespräche führt aktuell Elias Schröder, der sich alleine um die Kaderplanung kümmert, bis ein Sportlicher Leiter für die Atlas-Reserve gefunden ist.
Übrigens sollen Spieler aus der ersten Atlas-Mannschaft weiterhin Spielpraxis in der Reserve sammeln, auch wenn diese nur noch in der Kreisliga aufläuft. Dass das bei Oberliga-Akteuren nicht unbedingt Begeisterung auslösen dürfte, weiß Fuhrken, aber er betont: "Die Jungs verdienen bei uns Geld, und dann müssen manche Dinge eben auch mal sein. Spielpraxis schadet nie." Ideal sei die Konstellation aber natürlich nicht, räumt der Atlas-Sportchef ein. "Eigentlich ist unser Ziel immer, dass nur eine Liga zwischen erster und zweiter Mannschaft liegt. So wie es aktuell der Fall ist." In der neuen Saison könnten sogar drei Spielklassen zwischen den Teams liegen, wenn die Erste noch den Regionalliga-Aufstieg schafft.