Nach der jüngsten 0:1-Niederlage des SV Blau-Weiß Bornreihe gegen den STK Eilvese gab es im Teufelsmoor vor allem ein Thema: den Platz. Zwei Spielfelder stehen zur Verfügung – eines am Vereinsheim und der Platz bei Postels. Am Vereinsheim soll sich der Rasen zwar in einem besseren Zustand befinden, doch gespielt wurde trotzdem bei Postels – als Generalprobe für die anstehende Partie gegen den SV Atlas Delmenhorst. Wenn die Blau-Gelben an diesem Sonntag (15 Uhr) im Teufelsmoor gastieren, ist nämlich eine Austragung bei Postels unumgänglich, weil die Delmenhorster eigene Anhänger mitbringen und nur dort eine Trennung der Fanlager möglich ist. Also müssen sie sich beim SV Atlas darauf einstellen, dass der enge, holprige Platz Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen könnte.
Bornreihes Trainer Nils Gresens sagte nach dem Duell mit Eilvese, dass richtige Kombinationen auf dem Untergrund nicht möglich gewesen seien. Davon hat auch Atlas-Coach Dominik Schmidt gehört. "Ich weiß, dass der Platz dort schwierig ist. Das werden wir im Gespräch mit der Mannschaft auch ansprechen, aber damit ist es dann gut. Wir müssen die Bedingungen annehmen", betont er. Aufgrund des jüngsten Höhenfluges strotzen die Blau-Gelben vor Selbstvertrauen, da soll sie ein holpriger Platz nicht aus dem Konzept bringen. "Der Ball wird sicherlich öfter mal verspringen, aber dafür werden wir Lösungen finden", verspricht Schmidt.
Lange Sperre für Mansaray
Dabei helfen soll ein Spieler, der den Bornreiher Rasen bestens kennt: Justin Dähnenkamp. "Stand jetzt wird er in der Startelf stehen. Zum einen hat er sich das durch eine starke Trainingswoche verdient. Zum anderen ist es natürlich ein besonderes Duell gegen seinen Ex-Klub", sagt Schmidt. Mit 26 Toren schoss der Offensivspieler die Bornreiher in der vergangenen Saison zum Oberliga-Aufstieg. Für Atlas erzielte Dähnenkamp bislang sieben Pflichtspieltore, kam zuletzt aber nur als Joker zum Einsatz. Er profitiert nun von der Roten Karte gegen Shamsu Mansaray. Nach seiner Tätlichkeit beim jüngsten 2:0-Erfolg über den Heeslinger SC wurde der Außenstürmer für drei Partien gesperrt, Atlas will aber in Berufung gehen. Schon gegen Heeslingen spielte Dähnenkamp in der Schlussphase auf der linken Offensivseite, dort dürfte er nun gegen Bornreihe von Beginn an auflaufen.
Durch sechs Siege in Folge hat Atlas den Anschluss an die vorderen Plätze geschafft. Nun warten die beiden Kellerkinder der Oberliga auf die Blau-Gelben. Erst geht es zum Vorletzten Bornreihe, dann kommt das Schlusslicht STK Eilvese nach Delmenhorst. Das sei eine gefährliche Konstellation, warnt Schmidt. "Viele reden schon über unser Spiel in Bersenbrück, vergessen aber, dass vorher noch zwei Aufgaben zu erledigen sind." Die Partie beim Tabellenführer TuS Bersenbrück am 20. März wird schließlich nur zu einem echten Topduell, wenn der SV Atlas vorher seine Pflicht erfüllt. "Wir sind nicht so vermessen, zu denken, dass wir jetzt jedes Spiel gewinnen. Es wird auch mal wieder eine Niederlage geben, aber viele Ausrutscher dürfen wir uns nicht mehr erlauben", sagt Schmidt und fügt mit Blick auf das Saisonziel Regionalliga-Aufstieg hinzu: "In Bornreihe ist es ein Spiel, das wir gewinnen müssen."
Kein Risiko bei Sari
Große Veränderungen im Kader gibt es nicht. Innenverteidiger Kerem Sari hat sich nach seiner Adduktorenzerrung zwar wieder fit gemeldet, ist in Bornreihe aber noch nicht dabei. "Wir wollen kein Risiko eingehen, denn es hilft niemandem, wenn er zu früh anfängt und sich dann schlimmer verletzt. Wir führen ihn im Training langsam heran, da haben wir auch eine gewisse Verantwortung", betont Schmidt. Gleiches gelte für Mittelfeldspieler Joel Schallschmidt, der kurz vor der Rückkehr ins Training stehe, aber ebenfalls behutsam aufgebaut werde.
Die Breite des Kaders erlaubt es Schmidt, bei verletzten Spielern auf Nummer sicher zu gehen. Gegen Heeslingen rückte Philipp Eggersglüß für Sari in die Innenverteidigung, und die Atlas-Abwehr stand sogar in Unterzahl bombensicher. In Bornreihe bekommt es die blau-gelbe Defensive nun mit dem schwächsten Angriff der Oberliga zu tun. Erst 18 Tore gelangen dem Aufsteiger in 19 Begegnungen. In diesem Jahr verloren die Bornreiher alle vier Partien, zudem sind sie zu Hause noch ohne Sieg. Dass sie dennoch ein unangenehmer Gegner sein können, bekam zum Beispiel Spitzenreiter Bersenbrück zu spüren, der im Teufelsmoor mit einem 0:0 zufrieden sein musste.