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SV Atlas Delmenhorst Wieder gegen Werder – Tom Schmidt und sein Lieblingsgegner

Tom Schmidt vom SV Atlas Delmenhorst trifft besonders gerne gegen Werder – einmal im DFB-Pokal im vollen Weserstadion und nun gegen die U23 in der Regionalliga. Welcher Treffer wichtiger war, ist für ihn klar.
13.12.2021, 06:30 Uhr
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Wieder gegen Werder – Tom Schmidt und sein Lieblingsgegner
Von Christoph Bähr

Tom Schmidt konnte einfach nicht genug kriegen. Nach dem Sieg gegen Werders U23 feierte der Offensivspieler des SV Atlas Delmenhorst lange mit den Fans, blieb danach einige Zeit auf dem Rasen, um die Fragen der Journalisten zu beantworten, ging kurz in die Kabine – und kam dann mit einem Getränk in der Hand noch einmal raus ins kalte Delmenhorster Stadion. Verständlicherweise wollte der 22-Jährige diesen Moment bis zuletzt auskosten. Vom Nebendarsteller mit vier Kurzeinsätzen war Schmidt plötzlich zum Hauptdarsteller geworden: Bei seinem ersten Startelfeinsatz der Saison schoss er das 1:0-Siegtor gegen den Bremer Bundesliga-Nachwuchs und brachte den SVA damit in die Regionalliga-Aufstiegsrunde.

Warum war Coach Key Riebau eigentlich auf die Idee gekommen, Schmidt ausgerechnet im wichtigsten Spiel der Saison erstmals von Anfang an spielen zu lassen? Die Antwort des Trainers fiel eindeutig aus: „Tom ist jemand, der Atlas lebt. Er ist mutig und gibt immer alles. Genau das brauchten wir in diesem Spiel.“ 2018 wechselte der Wildeshauser vom BV Cloppenburg zum SVA. Nach dem furiosen Sieg gegen Werder sagte Schmidt mit heiserer Stimme: „Ich bin im vierten Jahr hier, und Atlas ist mein Verein. Viele Spieler sind noch nicht so lange im Klub und lernen gerade erst, was es bedeutet, für Atlas zu spielen. Die Fans und alle anderen Menschen im Umfeld geben so viel für den Verein. Wenn man für Atlas spielt, spielt man für die ganze Stadt.“

Sonderbewacher für Bargfrede

Gegen Werder war allen Atlas-Spielern anzumerken, dass sie genau wussten, worum es ging. Tom Schmidt aber war die personifizierte Leidenschaft, lief den Platz unermüdlich rauf und runter. Seine Spezialaufgabe war es, den Bremer Kapitän Philipp Bargfrede im Spielaufbau zu stören, und das tat er mit viel Leidenschaft. „Ich ziehe den Hut vor seiner läuferischen Leistung“, sagte Riebau. Da Atlas einige Ausfälle zu beklagen hatte, hatte der Trainer Schmidt im Laufe der Woche signalisiert, dass gegen Werder seine Chance kommen werde. Der Einsatz war auch eine Belohnung, wie Riebau erläuterte. „Tom hat wenig gespielt und sich im Training trotzdem immer voll reingehauen.“

Schmidt selbst spricht von einer „schwierigen ersten Saisonhälfte“. Erst war der vielseitige Offensivspieler mehrere Wochen lang verletzt, dann bekam er nur wenig Spielzeit. Am Sonnabend passte dann alles. Das Spiel auf dem tiefen Rasen war wie gemacht für den Wildeshauser, der über sich sagt: „Ich komme über den Kampf.“ Und auch der Gegner passte perfekt. Wie jeder Atlas-Anhänger weiß, traf Tom Schmidt am Sonnabend nämlich nicht zum ersten Mal gegen den SV Werder.

Beide Tore im Vergleich

Bei der 1:6-Niederlage in der ersten Runde des DFB-Pokals, die als „Jahrhundertspiel“ in die Atlas-Annalen einging, erzielte Schmidt den Ehrentreffer gegen die Bremer Profis vor 41.500 Zuschauern im Weserstadion. Als er am Sonnabend gegen Werders U 23 nach einem Querpass von Mattia Trianni am zweiten Pfosten lauerte und den Ball ins Tor schoss, schauten nur etwa 900 Menschen zu. Und dennoch sagte Schmidt: „Man kann meine beiden Toren gegen Werder schwer vergleichen, aber das heutige war schon wichtiger. Es hat uns in die Aufstiegsrunde gebracht.

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