Das hatte es in Bremen noch nie gegeben: ein sehr gut gefülltes Weserstadion bei einem Heimspiel der Werder-Frauen in der Bundesliga und eine dabei spürbar gelebte Begeisterung für den Frauenfußball. Mit 1:2 verlor Werder dabei gegen den SC Freiburg – im Kampf um den Klassenerhalt verpasste die Mannschaft von Trainer Thomas Horsch damit einen eigentlich dringend benötigten Punktgewinn.
Die erhoffte frühe Führung für Werder erzielte Nina Lührßen mit einem genialen Tor: Die gebürtige Bremerin verwandelte einen Freistoß von der rechten Seite direkt, der Ball schlug oben im kurzen Eck ein (27.) – und das direkt vor der gut gefüllten Ostkurve. Das Weserstadion bebte bei diesem schönen Treffer, die 20.417 Zuschauer waren ohnehin bester Laune.
Werder hatte gegen die in dieser Saison starken Freiburgerinnen anfangs überraschend viel Ballbesitz und wurde durch die große Kulisse angetrieben, viele klare Torchancen erspielte sich die Mannschaft vor der Pause aber nicht, um die Führung ausbauen zu können. So traf Freiburg noch vor dem Pausenpfiff zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich durch Janina Minge (43.).
Nach dem Seitenwechsel baute Werder etwas ab, Szenen im gegnerischen Strafraum gab es zunächst kaum noch. Freiburg wurde besser, drängte auf den Siegtreffer und schaffte diesen durch das zweite Tor von Stürmerin Minge (77.). In der Schlussphase wurden Werders Frauen vom Publikum noch einmal angetrieben, Lina Hausicke traf nach einer Ecke aber nur die Latte.
Eine einmalige Sache war das sogenannte "Highlight-Spiel" der Frauenmannschaft wohl nicht. Angesichts der hohen Zuschauer-Nachfrage kann sich der Verein weitere solcher Heimspiele im Weserstadion vorstellen, vielleicht sogar schon in der Rückrunde dieser Bundesligasaison.