Als Niclas Füllkrug im Heimspiel gegen den SC Freiburg fehlte, da berichtete der SV Werder Bremen von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Wegen nur leichter Wadenprobleme wurde mit einer schnellen Rückkehr des Torjägers gerechnet. Knapp drei Wochen ist das her – und Füllkrug wird am Sonnabend gegen die Bayern sein dann viertes Spiel in Folge verpassen.
Wann er zurückkehren wird, ist ungewiss. Möglicherweise spielt der 30-Jährige in dieser Saison gar nicht mehr. Andererseits könnte sich das Füllkrug-Rätsel auch schnell lösen. Denn nach Informationen unserer Deichstube liegt weiterhin kein Strukturschaden in der Wade vor. Werder setzt nun vor allem auf eines: Ruhe.
„Wir haben die Wochen über immer versucht, ihn für die Spiele fit zu kriegen“, berichtet Trainer Ole Werner. Weil dieser Plan nicht aufging und Füllkrug kurz vor den Spielen gegen Hertha und Schalke passen musste, wählt Werder nun einen anderen Weg, so der Coach: „Jetzt geht es für uns einfach darum, ihn behutsam aufzubauen." Also kehrte Füllkrug am Donnerstag nicht ins Mannschaftstraining zurück und setzte sein individuelles Programm fort.
Kann Füllkrug gegen Leipzig auflaufen?
„Wir hoffen, dass der ruhigere und gezieltere Aufbau hilft und zu Fortschritten führt“, erklärt Werner und meint mit Blick auf die Partie nach dem Bayern-Spiel: „Wir müssen gucken, ob es für Leipzig hinhaut." Und wenn nicht? Ist es sogar möglich, dass Füllkrug auch die letzten Partien gegen Köln und Union Berlin allesamt verpasst? „Wir gucken von Spiel zu Spiel“, wagt Werner keine echte Prognose.
Füllkrugs Ausfall schmerzt gleich mehrfach. Der Angreifer wird auf dem Platz enorm vermisst – als Torjäger, als Anspielstation, als Vorkämpfer. Gute Auftritte – gerne auch mit Toren – würden seinen Marktwert weiter steigern und Werder bei einem Transfer möglicherweise eine höhere Ablösesumme bescheren. Als verletzter Spieler kann Füllkrug aber keine Werbung für sich machen. Was in seinem Fall mit der Historie zahlreicher Knieoperationen noch etwas spezieller ist, auch wenn es sich diesmal nur um eine kleine Verletzung handelt.
Gespräche über möglichen Wechsel erst nach der Saison
Aber gerade die Partie gegen den FC Bayern wäre die perfekte Bühne gewesen, um zu beweisen, dass der Werder-Stürmer auch auf höchstem Niveau – also gegen die Besten der Liga – bestehen und abliefern kann. Noch führt Füllkrug mit 16 Treffern die Liste der besten Bundesliga-Schützen an, doch ob diese Anzahl für die Torjägerkanone reichen wird, ist zumindest fraglich. Füllkrug betont zwar, dass ihm dieser Titel nicht wichtig ist, er würde ihn trotzdem sicher gerne in Empfang nehmen.
Seine Zukunft ist immer noch offen. Nach seinem Aufstieg zum Nationalspieler hätte Füllkrug gewiss nichts dagegen, künftig auch für einen Topklub in Deutschland oder einer anderen großen Liga zu spielen. Im Winter hat der 30-Jährige extra den Berater gewechselt, lässt sich nun von der großen Agentur Roof vertreten. Dem Vernehmen nach ist aber auch ein Verbleib bei Werder nicht ausgeschlossen. Gespräche darüber sollen erst nach der Saison geführt werden. Jetzt geht es erst mal nur darum, dass Füllkrug wieder fit wird und in dieser Saison noch auflaufen kann.