Ein eigener Treffer war ihm nicht gelungen, doch Dawid Kownacki war auch so richtig zufrieden – wenn auch ziemlich kaputt. „Ich bin viel gelaufen, hatte viele Zweikämpfe in der Luft“, sagte der Angreifer lächelnd im Radio-Bremen-Interview nach dem 4:0-Heimerfolg des SV Werder Bremen gegen den FSV Mainz 05. Erstmals seit seinem Wechsel aus Düsseldorf stand der 26-Jährige in einem Pflichtspiel der Grün-Weißen in der Startelf und agierte dabei nominell als Nachfolger des abgewanderten Niclas Füllkrug. Und diesen Job erledigte Kownacki sehr ansprechend, was er anschließend aber nicht allzu sehr an die große Glocke hängen wollte. „Wir haben drei Punkte, das ist das Wichtigste“, betonte der Stürmer, der nach 76 Minuten mit leichten Krämpfen, aber unter großem Applaus der Fans ausgewechselt worden war.
Kownacki ist ein Puzzleteil in Werders neuem Offensiv-Erscheinungsbild, das der Füllkrug-Abgang nötig gemacht hat. Auch Nick Woltemade und Justin Njinmah hoffen jetzt auf mehr Einsatzzeit, Leihspieler Rafael Borré sowieso. Eine komplett unterschiedliche Ausrichtung ist allerdings nicht vorgesehen, wie Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball erklärt: „Durch einen Spieler-Abgang verändert sich nicht alles. Wir werden an unseren Prinzipien festhalten.“
Ähnlich argumentiert Cheftrainer Ole Werner: „Es ist immer die Aufgabe des Trainers und der Mannschaft, die Qualitäten, die jeder Einzelne hat, in eine Form zu bringen, in der viele Spieler ihre Stärken einbringen können“, sagt der 35-Jährige und ergänzt mit Blick auf den nun fehlenden Füllkrug: „Dawid ist auch ein guter Zielspieler. Nicht auf dem Niveau wie Fülle in der Luft, weil das dessen ganz große Stärke ist, aber er ist ein sehr, sehr guter Anläufer und sehr sauber in den Zwischenräumen. Das bauen wir jetzt mit ein.“
Und vielleicht darf sich Dawid Kownacki dann auch im nächsten Spiel beim 1. FC Heidenheim (17. September, 15.30 Uhr) wieder von Beginn an komplett verausgaben.