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Loblied von Baumann Duckschs DFB-Debüt lässt Werder Bremen schwärmen

Der erste Einsatz von Marvin Ducksch im DFB-Team sorgt bei Werder Bremen für Schwärmereien. Von Frank Baumann kommt erst ein Scherz, dann ein Loblied.
20.11.2023, 15:49 Uhr
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Von dco/kni

Die Nachricht vom Chef kam noch am Samstagabend, da war das Länderspieldebüt von Marvin Ducksch gerade einmal ein paar Stunden alt. Während der 2:3-Testspielniederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei war der Stürmer des SV Werder Bremen nach 81 Minuten eingewechselt worden – fraglos ein Meilenstein in seiner Karriere. Möglich, dass Frank Baumann, Werders Sportchef, im Nachgang dafür sorgen wollte, dass die Euphorie bei Ducksch nicht überbordend groß wird. "Ich habe ihm direkt nach dem Spiel geschrieben, dass ein Länderspiel eigentlich kein Länderspiel ist und er sich darauf bloß nicht ausruhen soll", berichtete Baumann am Sonntag im Anschluss an die Werder-Mitgliederversammlung mit einem Schmunzeln, ehe er zum Loblied auf Ducksch ansetzte.

"Ich freue mich wirklich sehr für Marvin. Er war ja schon im Jugendbereich Stammgast beim DFB und hat fast alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Dann hat er eine schwierige Phase gehabt, was bei Spielern im Übergang aber sehr häufig vorkommt, dass sie vielleicht noch ein paar Jahre brauchen und einen kleinen Umweg gehen", sagte Baumann und verwies darauf, dass es bei Ex-Werder-Profi und Nationalspieler Niclas Füllkrug ganz ähnlich gelaufen sei. Während seiner Rede hatte der Sportchef zuvor für das Bonmot des Abends gesorgt, als er in Anspielung auf den Spitznamen des ehemaligen Bremer Sturmduos festhielt: "Niemand hätte es für möglich gehalten, dass sich zwei hässliche Vögel in zwei wunderschöne Adler verwandeln." Die entsprechenden Zitat-Kacheln in den Sozialen Netzwerken ließen nicht lange auf sich warten.

Grundsätzlich sieht Baumann die erstmalige DFB-Nominierung Duckschs als "Auszeichnung für die gesamte Mannschaft und das Trainerteam", was sein Geschäftsführerkollege Klaus Filbry ganz ähnlich einstuft. "Unserem Cheftrainer Ole Werner gebührt wirklich großer Dank, weil er neben Niclas Füllkrug auch Marvin Ducksch deutlich weiterentwickelt hat", sagte Filbry - und betonte: "Marvins Nominierung ist eine schöne Bestätigung für die Arbeit, die bei Werder geleistet wird".

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Die Bremer hatten Ducksch im Sommer 2021 aus Hannover an den Osterdeich gelotst, wo der Angreifer während der Zweitliga-Saison voll einschlug (19 Tore und 10 Vorlagen für Werder) - und seine Form auch im Jahr darauf in der Bundesliga bestätigte (12 Tore, 7 Vorlagen). Zeiten, an die sich natürlich auch Vereinspräsident und Aufsichtsratschef Hubertus Hess-Grunewald gerne erinnert. "Als Marvin damals von Hannover 96 zu uns kam, hieß es: ,Der kann nur 2. Liga.' Dann sind wir mit ihm aufgestiegen und es hieß wieder: ,Na, kann der überhaupt Bundesliga?' Und jetzt ist er Nationalspieler", sagte der 63-Jährige: "Ich freue mich für ihn, dass er mit seiner Art und Spielweise in diesen Kreis aufgenommen wurde."

Neben Duckschs sportlichen Qualitäten sieht auch Aufsichtsratsmitglied Florian Weiß den Charakter des Spielers als wichtig für eine Mannschaft an. "Es wurde ja in vielen Medien schon kommentiert, dass insbesondere Füllkrug und Ducksch der Nationalmannschaft ein ganz anderes Gesicht geben, ein bescheidenes, bodenständiges und sympathisches", sagte Weiß, der das Länderspiel am Samstagabend natürlich durch die Bremer Brille verfolgt hat: "Die beiden im DFB-Team wieder gleichzeitig auf dem Platz zu sehen, war schon unglaublich." Für Aufsichtsratsmitglied Gerrit Meier hat das auch viel damit zu tun, dass sich Ducksch bei Werder "ganz stark positioniert hat, indem er innerhalb der Mannschaft eine Führungsposition übernommen hat". 

Nicht ausgeschlossen, dass die "hässlichen Vögel" auch im kommenden Jahr bei der EM für Deutschland fliegen. Während Füllkrug sein Ticket bereits ziemlich sicher haben dürfte, wird sich Ducksch noch weiter beweisen müssen. "Bis zur EM ist es noch ein weiter Weg. Marvin hat jetzt die Möglichkeit, sich zu zeigen, aber natürlich ist die Konkurrenz in der deutschen Nationalmannschaft sehr groß", sagte Sportchef Baumann. Und ergänzte: "Das weiß Marvin aber auch. Deswegen wird er jetzt den Fokus weiter voll auf Werder richten, denn wenn er bei uns in den nächsten Monaten gute Leistungen bringt, dann hat er mit Sicherheit gute Chancen, bei der EM dabei zu sein."

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