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Strittige Szenen gegen St. Pauli Elfmeter und Handspiel: Werder mit Glück bei Schiri-Entscheidungen

Im Spiel gegen St. Pauli hat Werder Bremen bei gleich zwei Entscheidungen des Schiedsrichters Glück gehabt. Warum Werder-Trainer Ole Werner das jedoch ein bisschen anders sieht.
09.04.2022, 19:11 Uhr
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Von Daniel Cottäus

Erst Bein gegen Bein, später dann Hand gegen Ball – es waren zwei kurze Berührungen, was allerdings nichts an ihrer Bedeutung änderte. Ganz im Gegenteil. Im Nachgang des Zweitliga-Topspiels zwischen dem FC St. Pauli und dem SV Werder Bremen (1:1) sorgten sie für lebhafte Diskussionen, denn in gleich zwei Szenen hatten die Bremer von äußerst strittigen Entscheidungen des Schiedsrichters Florian Badstübner profitiert, was letztlich einen großen Anteil zum Punktgewinn am Millerntor beitrug – im Bremer Lager aber grundlegend anders bewertet wurde. 

Zunächst war da beim Stand von 0:0 der Zweikampf im Strafraum zwischen Mitchell Weiser und Guido Burgstaller gewesen, bei dem der Bremer Verteidiger den Hamburger Stürmer mit seinem ausgestreckten linken Bein zu Fall brachte (40.). Burgstaller lief danach zwar noch einen Schritt weiter und ging dann etwas unbeholfen zu Boden – trotzdem hätte sich Werder nicht beschweren dürfen, wenn Badstübner, der beste Sicht auf die Szene hatte, Elfmeter gepfiffen hätte. Tat er aber nicht, auch der Video-Assistent (VAR) griff nicht ein. Was Werder-Trainer Ole Werner jeweils für absolut richtig hielt. "Die Situation mit Burgstaller ist für mich überhaupt kein Elfmeter", betonte der 33-Jährige – und schob hinterher: "Wenn das ein Elfmeter ist, dann hast du jede Woche fünf davon, dann wird nur noch der Kontakt gesucht." In den Augen des Bremer Cheftrainers war Burgstaller "mehr oder weniger in das Bein reingesprungen". 

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Zu Aufreger Nummer zwei kam es dann nach der Pause. Bei der Entstehung des Bremer Ausgleichs hatte Felix Agu seinen Gegenspieler Marcel Beifus kurioserweise mit der Hand getunnelt, woraufhin der Angriff ins Rollen kam, den Niclas Füllkrug letztlich zum 1:1 abschloss (58.). Badstübners Pfeife war auch hier stumm geblieben, dieses Mal meldete sich jedoch der VAR, weshalb sich der Referee die Szene noch einmal am Bildschirm ansah, seine Entscheidung aber nicht korrigierte. St. Paulis Trainer Timo Schultz nahm es hinterher sportlich, konnte sich aber eine kleine Spitze nicht verkneifen. "Der Schiedsrichter hat es ja selbst überprüft. Wenn er das so sieht und so entscheidet, dann müssen und werden wir damit leben", sagte der 44-Jährige. Dann monierte er: "Vom Gesamtablauf des Geschehens war das eher Wasser auf die Mühlen derer, die den Videobeweis wieder abgeschafft sehen wollen."

Sein Bremer Kollege Ole Werner hielt sich mit einer Bewertung der Handspiel-Szene weitestgehend zurück und erklärte: "Ob es absichtlich war, weiß ich nicht. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, Trainer zu werden und nicht Schiedsrichter." Werders Torschütze Füllkrug hatte sich bereits da festgelegt und mit dem zeitlichen Abstand zwischen Handspiel und seinem Treffer argumentiert. Er sei nicht überrascht, dass das Tor gezählt hat, sagte er. Und: "Das wird uns seit Jahren vor der Saison erklärt. Es hat anschließend drei oder vier Aktionen gegeben, somit war es eine komplett neue Situation, deshalb musste das Tor zählen." Agu selbst gab nach seinem Handspiel zu Protokoll: "Es war ein kleiner Pressschlag, der Ball springt an meine Hand. Ich spiele weiter, weil es für mich kein eindeutiges, bewusstes Handspiel war."

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