Gleich drei Innenverteidiger hat es am Wochenende beim SV Werder Bremen erwischt. Vor allem der lange Ausfall von Kapitän Ömer Toprak schmerzt im Aufstiegsrennen sehr, aber auch der von Marco Friedl. Dazu hat sich auch noch Ersatzmann Lars Lukas Mai bei seinem schwachen Auftritt in Heidenheim verletzt – allerdings nicht so schwer. Unsere Deichstube hat von Werder-Sportchef Frank Baumann ein Update bekommen.
„Wir können ein Stück weit Entwarnung geben, bei ihm droht kein längerer Ausfall. Er wird in dieser Woche im Training dabei sein“, sagt Baumann über Mai, der laut Trainer Ole Werner in Heidenheim auch wegen Knieproblemen zur Halbzeit in der Kabine geblieben war. Dorthin war Friedl nach gut einer halben Stunde gehumpelt, nachdem er sich bei einer Rettungsaktion im Strafraum böse wehgetan hatte. Am Sonntag teilte der Club nach ersten Untersuchungen mit, dass der Österreicher das Heimspiel am Samstag gegen Darmstadt 98 verpassen wird. Dabei wird es aber offenbar nicht bleiben, auch die Ende März anstehende Länderspielpause könnte zur Genesung nicht ausreichen. „Bei ihm müssen wir leider befürchten, dass er mehrere Wochen ausfallen wird. Eine genaue Diagnose können wir erst in eine paar Tagen geben, weil noch weitere Untersuchungen folgen“, berichtet Baumann und erklärt: „Das ist eine Verletzung, die nicht jeden Tag vorkommt. Marco hat nicht nur eine sehr starke und schmerzhafte Prellung im Hüftbereich, sondern auch eine Bauchmuskelverletzung. Da müssen wir sehen, wie schwer diese Verletzung wirklich ist.“
Werder-Kapitän Toprak kennt Wadenverletzungen
Bei Toprak ist die Lage schon klarer, weil sich der 32-Jährige mit Wadenverletzungen auskennt. Deshalb war er bereits im vergangenen Herbst fast zwei Monate lang ausgefallen, genauso wie zwei Jahre zuvor. „Es ist an einer anderen Stelle an der Wade als damals, aber eine ähnliche Verletzung“, berichtet Baumann. Betroffen sind Muskel und Sehne. „Für ihn und uns ist das natürlich sehr bitter, er war auch ein Stück weit niedergeschlagen“, so der Sportchef, der aber optimistisch anfügt: „Das Positive ist ja: Wir können davon ausgehen, dass er uns in den letzten Spielen noch zur Verfügung stehen wird. Wie viele Spiele das sein werden, das werden wir dann sehen.“ Die Zeit drängt, denn in zwei Monaten ist die Saison vorbei, könnte sich allerdings für Werder durch eine Aufstiegsrelegation verlängern. In der Regel fallen Spieler mit einer Muskel-Sehnen-Verletzung in der Wade sechs bis acht Wochen lang aus. Zunächst wird Toprak in Bremen behandelt, möglicherweise geht es auch mal nach Leverkusen, wo sich der Abwehrspieler schon in der Vergangenheit gerne wieder fitmachen ließ.
Inwiefern sich die neuerliche Verletzung auf Topraks Zukunft bei Werder auswirken wird, bleibt abzuwarten. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. „Beide Seiten haben schon vor längerer Zeit vereinbart, dass wir keinen Zeitdruck haben und in den nächsten Wochen weiter über seine Zukunft sprechen werden“, sagt Baumann, der grundsätzlich keine Zweifel an Topraks Einsatzfähigkeit hegt: „Ömer konnte in den vergangenen Monaten komplett durchziehen, er war stabil. Jetzt hat es ihn leider erwischt.“