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Nationalmannschaft Österreichs Rangnick verzichtet nach Homophobie-Eklat auf Werder-Neuzugang Grüll

Seine homophoben Äußerungen haben für Marco Grüll nicht nur im Liga-Betrieb Folgen. Nun bekam der Werder-Neuzugang auch von seinem Nationaltrainer eine deutliche Ansage.
12.03.2024, 17:42 Uhr
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Von mwi

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat seinen Kader für die erste Vorbereitungsphase des Jahres auf die Europameisterschaft im kommenden Juni nominiert – und dabei eine deutliche Botschaft gesendet. Während es in Romano Schmid ein Profi des SV Werder Bremen ins 26-köpfige Aufgebot der österreichischen Nationalmannschaft geschafft hat, fehlt der Name eines künftigen Werder-Profis: Marco Grüll. Der Bremer Sommer-Neuzugang ist – genau wie seine beiden Teamkollegen Guido Burgstaller und Niklas Hedl – trotz herausragender Form nicht fürs österreichische Aufgebot berücksichtigt worden – unter anderem aufgrund ihrer beleidigenden und homophoben Entgleisungen gegen den Stadtrivalen Austria, wie Rangnick erklärte.

„Alles, wofür wir mit der Nationalmannschaft stehen, ist diametral am anderen Ende der Werteskala“, betonte der 65-Jährige. Rapid hatte den Stadtrivalen vor wenigen Wochen erstmals seit 2019 bezwungen (3:0). Anschließend hatte sich das Team vor den heimischen Fans ausgiebig feiern lassen – und sich dabei gleich mehrere Verfehlungen geleistet, wie zahlreiche Videoaufnahmen dokumentieren. Die Austria war unter anderem über ein Megafon beschimpft worden, die Mannschaft um Burgstaller hatte zudem homophobe Gesänge angestimmt. „Das ist etwas, das ich in einer Mannschaft, wo ich Trainer bin – egal ob im Verein oder hier bei der Nationalmannschaft – nicht tolerieren werde“, machte Rangnick nun unmissverständlich klar und ergänzte: „Das habe ich den Jungs auch am Telefon gesagt.“

Grüll, Burgstaller und Hedl hätten sich vergangene Woche telefonisch bei ihm gemeldet und um Entschuldigung gebeten, seither habe es keinen Kontakt gegeben. Endgültig zumachen wollte Rangnick die Tür für das Rapid-Trio um Marco Grüll bei der Nationalmannschaft allerdings nicht. Eine Teilnahme an der EM im Sommer ist also noch nicht vom Tisch. „Für immer ist erstmals nichts“, sagte der Nationalcoach. Die Maßnahme gelte vorerst für diesen einen Lehrgang. „Es geht aber darum, dass die Jungs auch wirklich zeigen, wo sie von der Gesinnung her stehen“, forderte Rangnick. „Sagen kann man viel. Aber eine Entschuldigung als Lippenbekenntnis ist keine Entschuldigung.“

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