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Viermal Sonntagabend in Folge DFL reagiert auf Kritik der Werder-Fans wegen Auswärtsspielen

Viermal in Folge spielt der SV Werder Bremen am späten Sonntagnachmittag auswärts. Deshalb regten sich die mitreisenden Fans auf. Die DFL reagierte nun.
24.09.2024, 12:11 Uhr
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DFL reagiert auf Kritik der Werder-Fans wegen Auswärtsspielen
Von Mario Nagel

„Egal, wo du auch spielst, sind wir mit dabei. Unsere Fahnen wehen nur für Grün und Weiß“. Für viele Fans des SV Werder Bremen ist das nicht nur eine Zeile aus einem ihrer Gesänge, sondern eine gelebte Realität. Die Werder-Anhänger zählen schließlich zu den reisefreudigsten in der Bundesliga. 5.118 Fans verfolgten laut der Internetseite „fussballmafia.de“ in der vergangenen Saison die Bremer Auswärtsspiele im Durchschnitt, lediglich der VfB Stuttgart mobilisierte noch mehr Begleiter (5.494). Doch in dieser Spielzeit wird die Treue auf eine harte Probe gestellt, denn vier der ersten fünf Auswärtsspiele des SV Werder werden zur fanunfreundlichsten Zeit an einem Sonntagabend um 17.30 Uhr ausgetragen – nun hat sich die Deutsche Fußball-Liga (DFL) dazu geäußert.

„Bei den zeitgenauen Ansetzungen fallen viele unterschiedliche Faktoren ins Gewicht. Dazu gehören neben Vorgaben der Sicherheitsorgane und Vereinbarungen aus Medienverträgen insbesondere die Spieltermine der internationalen Klubwettbewerbe sowie des DFB-Pokals und sich daraus ergebende, notwendige Regenerationspausen für die teilnehmenden Mannschaften“, teilt der Liga-Verband auf Nachfrage unserer Deichstube mit.

Heißt im Klartext: Die acht Bundesliga-Teams, die im Anschluss an einen Bundesliga-Spieltag in einem europäischen Wettbewerb antreten, kommen in der Regel nicht für die Sonntagsspiele infrage. Leidtragender ist in diesem Fall der SV Werder – mal wieder, denn schon in der vergangenen Saison wurden elf der 17 Bremer Auswärtsspiele an einem Freitag oder einem Sonntag ausgetragen, deutlich mehr als bei jedem anderen Bundesligisten. In den sozialen Medien und per E-Mail hatten sich zuletzt viele Werder-Fans an die Deichstube gewandt und ihrem Ärger Luft gemacht. „Werden wir jetzt dafür bestraft, dass wir bei jedem Auswärtsspiel so viele Fans mitbringen?“, „Absolute Frechheit“ und „So machen Auswärtsspiele auf Dauer keinen Spaß mehr“, heißt es in den Wortmeldungen.

Die DFL spricht angesichts der acht europäisch spielenden deutschen Klubs jedenfalls von „Herausforderungen“ bei der Terminierung der Spiele, es könne „vor allem in der ersten Hälfte der Saison zu einem Ungleichgewicht“ kommen. „Dennoch haben wir grundsätzlich den Anspruch, auf die komplette Saison gesehen eine möglichst ausgewogene Verteilung der Klubs auf die verschiedenen Anstoßzeiten zu gewährleisten", heißt es seitens des Liga-Verbandes. "Genauso versuchen wir – da, wo Spielraum vorhanden ist – Faninteressen bei den Ansetzungen zu berücksichtigen.“

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Aus Fan-Sicht scheint das bei den ersten fünf Auswärtspartien des SV Werder Bremen aber nicht wirklich gelungen zu sein. Am dritten Spieltag, als die Grün-Weißen mit 2:1 beim 1. FSV Mainz 05 gewannen, hätten auch die Duelle Freiburg gegen Bochum oder Wolfsburg gegen Frankfurt für den Sonntagabend angesetzt werden können – keines der vier Teams war nämlich in der Folgewoche in einem europäischen Wettbewerb im Einsatz.

Gleiches gilt für den siebten und neunten Spieltag, wenn die Bremer erst beim VfL Wolfsburg und dann bei Borussia Mönchengladbach antreten. Dort hätten, blickt man nur auf die nicht-international spielenden Bundesligisten, jeweils auch die Partien Freiburg gegen Augsburg (siebter Spieltag) und Wolfsburg gegen Augsburg (neunter Spieltag) auf den Sonntagabend gelegt werden können. Allerdings spielen neben den europäischen Wettbewerben eben auch mediale und sicherheitstechnische Interessen bei der Terminierung eine Rolle. So zählt je nach Spieltag zum Beispiel eine Partie mit Werder-Beteiligung womöglich zu den attraktiveren Begegnungen, auch ein Zusammentreffen von verfeindeten Fanlagern bei der An- und Abreise muss bei den Planungen berücksichtigt werden.

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Das Sonntagsspiel bei der TSG Hoffenheim am kommenden Wochenende (17.30 Uhr) lässt sich indes nicht verhindern, weil die Kraichgauer unter der Woche in der Europa League gefordert sind. Immerhin: Die Partie am elften Spieltag bei Eintracht Frankfurt wird am Samstagabend um 18.30 Uhr angepfiffen. Doch den Fans des SV Werder Bremen droht womöglich bereits das nächste Unheil: Am 13. Spieltag treten die Grün-Weißen beim VfL Bochum an, zeitgenau angesetzt ist das Spiel bislang noch nicht. Weil in der Folgewoche aber auf europäischer Bühne gespielt wird, ist Werders Auswärtsspiel neben dem Duell Wolfsburg gegen Mainz 05 nur eine von zwei Partien, in denen kein international spielender Bundesligist mitwirkt – weshalb die Bremer Partie nach diesem Gesichtspunkt erneut für den Sonntag in Frage kommt.

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