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Angriffssorgen Wer wird zweite Spitze neben Marvin Ducksch?

Marvin Ducksch gilt als unumstrittener Stammspieler im Sturm bei Grün-Weiß. Doch wer könnte sein Partner werden, wie einst Niclas Füllkrug?
26.10.2023, 18:10 Uhr
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Wer wird zweite Spitze neben Marvin Ducksch?
Von Malte Bürger

Marvin Ducksch hat sicherlich den einen oder anderen Tipp parat. Er hat schließlich schon mit allen anderen Stürmern des SV Werder Bremen auf dem Platz gestanden. Wenn der 29-Jährige also bei seinem Coach vorstellig werden würde, um eine Empfehlung auszusprechen, mit wem er im Angriff wohl am besten harmonieren würde, wäre das nicht verwunderlich. Doch das Wunschkonzert kann er sich sparen. „Da wäre er beim falschen Adressaten, denn das mache ich schon mit meinem Trainerteam selbst“, meinte Ole Werner lächelnd am Donnerstag während Werders Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin (Sonnabend, 15.30 Uhr).

Und doch ist dem 35-Jährigen bewusst, dass möglichst zeitnah eine Entscheidung im Sturm hermuss. Die bisherige Rotation im Angriff soll der Vergangenheit angehören. „Für uns ist es an diesem Punkt wichtig, für ein Stück mehr Klarheit zu sorgen, wenn es die Leistung der Spieler denn zulässt, um eine gewisse Verlässlichkeit und Klarheit in den Abläufen hereinzubekommen." Aber wer macht am Ende das Rennen?

Ein Platz scheint weiterhin fest vergeben: eben an Marvin Ducksch. Der gebürtige Dortmunder hat in der Vergangenheit an der Seite von Niclas Füllkrug für Tore und Erfolge unter Ole Werner gesorgt, an diese Bilanz soll er auch weiterhin anknüpfen dürfen. „Marvin Ducksch ist jemand, der vom Spielverständnis und der Art, wie er Spieler einsetzen kann, eine hohe Qualität besitzt und sich an verschiedene Spielertypen anpassen kann“, lobt Werner den Offensivmann, doch der 35-Jährige hat natürlich auch registriert, dass Ducksch aktuell aus dem Spiel heraus nicht mehr so torgefährlich ist wie vorher – wohl auch, weil ein passender Partner fehlt.

„Bei einem Zweiersturm ist es natürlich so, dass je mehr Zeit du gemeinsam auf dem Platz verbringst, desto klarer das Spiel miteinander wird“, betonte Werner. Und genau diese feste Struktur brauchen die Bremer ganz dringend in ihrem Spiel. Nicht nur im Sturm. Aber eben auch dort.  

Allein von der Vita und dem Marktwert her (liegt laut Branchenportal transfermarkt.de bei neun Millionen Euro) müsste Duckschs zukünftiger Nebenmann eigentlich Rafael Borré heißen. Die Leihgabe von Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt hat seine Klasse bereits bewiesen und ist auch in der kolumbianischen Nationalmannschaft ein begehrter Profi. Was wiederum für Werder ein kleines Problem darstellt, da der 28-Jährige seit seinem späten Wechsel an die Weser gleich zweimal auf Länderspielreise nach Südamerika war. „Er saß zuletzt viel im Flugzeug, das muss man sagen."

Bei einem Zweiersturm ist es natürlich so, dass je mehr Zeit du gemeinsam auf dem Platz verbringst, desto klarer das Spiel miteinander wird.
Ole Werner

Grundsätzlich ist er das gewohnt, aber es hat den Eingliederungsprozess natürlich nicht gerade beschleunigt“, gestand Werner. „Für Rafael ist es wichtig, einen Rhythmus mit der Gruppe zu finden. Die Länderspielpausen sind zwar manchmal ganz gut, wenn du auf den einen oder anderen Verletzten hoffst, der zurückkommt, aber wenn du Nationalspieler hast, die du integrieren willst und die dann aber spät zurückkommen, hilft dir das nicht so richtig.“

Auch deshalb reichte es für Borré beispielsweise zuletzt gegen Dortmund lediglich zu einem Kurzeinsatz. „Er ist sowohl körperlich als auch von der Eingewöhnung her aber so weit, dass er für alles infrage kommt.“ Soll heißen: In erster Linie für einen Startelfeinsatz gegen Union Berlin, aber eben auch für einen Stammplatz in den Wochen danach. Dafür braucht er vor allem Leistungen wie gegen Köln (wo er traf) oder Hoffenheim (wo er nach seiner Einwechslung für viel Schwung sorgte) und weniger wie gegen Darmstadt (wo er wie alle Bremer schwer enttäuschte). „Er kennt die Liga, weiß, wie wir spielen und ist in einem vernünftigen bis guten körperlichen Zustand. Ich traue ihm das zu, das tue ich aber auch bei den anderen Stürmern“, erklärte Werner mit Blick auf die ersehnte Dauerlösung. „Jeder hat die Möglichkeit, sich durch konstant gute Leistungen seinen Platz konstant zu erarbeiten.“

Genau an dieser Beständigkeit mangelt es bislang. Nicht nur Ducksch oder Borré boten schwankende Leistungen, die Konkurrenten Dawid Kownacki, Nick Woltemade oder Justin Njinmah taten es ebenso. Letzterer erzielte zwar bereits zwei Tore nach Einwechslungen, bei seinem einzigen Auftritt von Beginn an hatte der Youngster jedoch Probleme. Doch die sind bei einem Akteur seines Alters einkalkuliert. Njinmah könnte aufgrund seines Tempos allerdings je nach Spielverlauf hinter einem gesetzten Sturmduo einen Topjoker darstellen, den es in der Liga so nicht häufig gibt.

„Für uns als Mannschaft ist es am Ende wichtig, einen festen Rhythmus zu haben, deshalb ist es meine Aufgabe, irgendwann an Jungs festzuhalten, wenn sie es rechtfertigen“, hob Ole Werner hervor. „Auf der anderen Seite gibt es einen gewissen Konkurrenzkampf, dem du gerecht werden musst.  Auf vielen Positionen haben wir ihn aktuell nicht so, wie wir ihn gerne hätten, aber im Sturm haben wir ihn auf jeden Fall. Alle Spieler haben unterschiedliche Qualitäten und den Anspruch, auf dem Platz zu stehen – und sie haben alle in dieser Saison schon nachgewiesen, dass sie unser Spiel bereichern können.“

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