Als Ömer Toprak und Mitchell Weiser am Dienstagmorgen Richtung Trainingsplatz schlenderten, sah alles nach einer ganz normalen Reha-Einheit aus. Doch wer vor allem dem Abwehrchef anschließend bei der Arbeit zusah, durfte durchaus den Eindruck gewinnen, dass dessen Muskel-Sehnen-Verletzung in der Wade vielleicht doch gar nicht so schlimm ist und eine Rückkehr ins Mannschaftstraining unmittelbar bevorsteht. Hoffnungen dieser Art machte Chefcoach Ole Werner aber nur wenig später direkt zunichte.
„Das ist ein ganz normaler Aufbau“, betonte der 33-Jährige während einer digitalen Medienrunde. „Es geht darum, zu schauen, wie reagiert er darauf, wie kann man Belastung steigern und wie kann man sich wieder einer Trainingsbelastung annähern.“ Und so agil Toprak bei seinen Übungen und Torschüssen auch wirkte, so wenig drücken sie bei Werder aufs Tempo – auch aufgrund seiner vorherigen Probleme an den Waden. „Das wird Schritt für Schritt gemacht. Da muss man auch immer einkalkulieren, dass der Umfang einen Tag reduziert werden muss, weil es doch wieder etwas schmerzhafter wird“, sagte Werner. „Wir sind gut im Fahrplan, aber nicht mehr oder weniger.“
Werder Bremen: Toprak, Weiser und Friedl fallen wohl noch aus
Ähnlich verhalte es sich auch bei Mitchell Weiser und Marco Friedl. Letzterer war allerdings aufgrund seiner Bauchmuskelblessur nicht einmal mit seinen beiden Teamkollegen auf den Rasen gegangen, was jedoch nicht automatisch einen Rückschlag bedeutete. „Es ist eine komplett andere Verletzung“, erklärte der Bremer Trainer. „Auch bei ihm schreitet es so voran, wie man es erwarten konnte. Aber auch da bleibt es leider bei der Aussage der letzten Woche: Wir müssen abwarten, wie er die Belastung toleriert und wie sein Schmerzgefühl ist.“ Und das wichtigste Fazit schob Werner direkt hinterher: „Bei allen wird es wahrscheinlich mit Blick auf Sandhausen nichts werden.“
Wesentlich besser sieht es an anderer Stelle aus. Marvin Ducksch musste zuletzt ebenso wie Leonardo Bittencourt nach einer Corona-Infektion auf einen Einsatz gegen Darmstadt verzichten, am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SV Sandhausen (13.30 Uhr) dürfte der Torjäger aber wieder dabei sein. „Bei Marvin schauen wir jetzt, wie wir ihn wieder eingliedern“, kündigte Ole Werner ein. „Für wie viele Minuten er dann infrage kommt, kann ich noch nicht sagen. Aber die Woche ist lang, insofern haben wir da Hoffnung.“ Bei Mittelfeldspieler Bittencourt ist dagegen noch etwas Geduld gefragt, anders als Ducksch habe sich der 28-Jährige noch nicht freitesten können.
Keinerlei Probleme gibt es indes bei Torhüter Jiri Pavlenka (Sprunggelenk) und Felix Agu (Patellasehne), die beiden Profis werden in dieser Woche ganz normal am Teamtraining teilnehmen, nachdem sie zu Beginn der Länderspielpause noch dosiert im Einsatz gewesen waren.