Viel besser, das wurde Niklas Stark auf dem Platz relativ schnell klar, hätte sein Startelf-Debüt im Trikot des SV Werder Bremen gar nicht beginnen können. Denn schon nach 13 Minuten führte seine Mannschaft im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 3:0. "Am Anfang hat alles funktioniert, alles war top! Da denkt man schon mal kurz: Wow!", sagte der Innenverteidiger nach dem furiosen 5:1-Erfolg, bei dem auch er eine sehr überzeugende Leistung gezeigt hatte.
Für den gelbgesperrten Amos Pieper war Stark vor dem achten Spieltag erstmals überhaupt in die Bremer Anfangsformation gerutscht, womit für ihn eine lange Geduldsprobe endete. Schließlich waren viele Beobachter (und vermutlich auch Stark selbst) im Sommer davon ausgegangen, dass der Neuzugang von Hertha BSC die Rolle als Abwehrchef vom abgewanderten Ömer Toprak übernehmen würde. Es kam jedoch anders. Stark benötigte Eingewöhnungszeit, musste sich ans neue Umfeld, an das neue System erst gewöhnen, wie er selbst frühzeitig einräumte.
Ole Werner spricht über Konkurrenzkampf im Werder-Kader
"Es ging um viele Kleinigkeiten, die Fünferkette, die etwas veränderten Räume, da braucht man manchmal eben ein bisschen Zeit", sagte Stark nach dem Gladbach-Spiel – wohl wissend, dass diese Zeit nun hinter ihm liegt. Optimal seien die vergangenen Wochen für ihn natürlich nicht gewesen, sagte der Verteidiger. "Aber ich sehe mich als Teil der Mannschaft und habe das Beste aus der Situation gemacht." Nach Einwechslungen gegen Stuttgart, Bochum und Leverkusen schaffte es Stark nun, bei seiner Startelf-Premiere seinen Chefcoach Ole Werner zu beeindrucken.
"Niklas hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er war unheimlich zweikampfstark, für den Gegner unangenehm und in Ballbesitz sehr klar", sagte Werner, ehe er festhielt: "Er hat ohne Fehler gespielt. Genau das hatten wir uns von ihm erhofft, dass er seine Erfahrung, die er ohne Zweifel hat, in die Mannschaft einbringt." Gegen Gladbach hat Stark seinen 204. Einsatz in der Bundesliga absolviert.
Auf große Kampfansagen verzichtete der Abwehrspieler danach zwar, allerdings ging aus Werners Aussagen hervor, wie eng das Rennen zwischen Stark und Pieper um den Posten als rechter Innenverteidiger in der Dreierkette gerade ist. "Es waren schon in den letzten Wochen immer schwere Entscheidungen", sagte der Coach und erklärte: "Dass wir einen großen Konkurrenzkampf haben und das Leistungsniveau eng beieinander ist, gilt auch für die Innenverteidigerposition."