Noch drei Monate, dann übernimmt Clemens Fritz beim SV Werder Bremen den Sportchef-Posten von Frank Baumann, was fraglos ein großer Karrieresprung für den 43-Jährigen ist. Mit den Vorbereitungen darauf hat er hinter den Kulissen längst begonnen – ein zentraler Punkt dabei: Die Suche nach seinem eigenen Nachfolger, der ab dem 1. Juli die Position des Leiters Profifußball bekleidet, die Fritz derzeit noch innehat. Wie unsere Deichstube bereits berichtet hat, gilt Preußen Münsters Sportdirektor und Ex-Werder-Profi Peter Niemeyer als heißer Kandidat. Daran hat sich nichts geändert. Nun hat sich Münsters Präsident Bernward Maasjost zu einem möglichen Bremer Interesse geäußert.
"Dass einer wie er zwangsläufig auf dem Zettel größerer Vereine landet, ist der normale Weg", sagte der 66-Jährige in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung über Niemeyer. Dieser hatte Preußen Münster in der vergangenen Saison aus der Regionalliga in die 3. Liga geführt – und träumt mit dem Team dort aktuell vom Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dass sein Sportdirektor eine besondere Beziehung zur Stadt Bremen hat, ist Maasjost bewusst: "Wir wissen um seine Affinität zu Werder, wo er früher ja selbst gespielt und bereits als Kind für geschwärmt hat. Sollte er schon jetzt den nächsten Karriereschritt machen wollen oder können, müssten wir damit leben." Heißt: Steine würden die Preußen Peter Niemeyer nicht in den Weg legen. Ganz billig würde die Sache für Werder aber nicht werden.
Niemeyer würde Werder Ablöse kosten
Niemeyers Vertrag in Münster läuft noch bis 2025. "Entsprechend würden wir eine Ablösesumme einfordern. Bei allen Verdiensten von Peter Niemeyer um unseren Verein – aber das ist in dieser Branche nun mal so üblich. Da machen wir keine Ausnahme", betonte Maasjost. Derzeit sei aber alles ruhig: "Bislang liegt keine Anfrage vor.“ Grundsätzlich sei der Fokus des Vereins inklusive des Sportdirektors ausschließlich auf die laufende Saison gerichtet: "Aktuell konzentriert er sich voll und ganz auf Preußen und unsere gemeinsamen Ziele." In der 3. Liga steht für den Tabellenvierten Münster (52 Punkte) am Sonnabend das richtungsweisende Spitzenspiel gegen den Zweiten Dynamo Dresden (54 Punkte) an. Ein Sieg wäre enorm wichtig im Aufstiegsrennen.
Sollte sich Clemens Fritz am Ende tatsächlich auf seinen ehemaligen Mitspieler Peter Niemeyer als neuen Leiter Profifußball festlegen und der den Schritt nach Bremen gehen wollen, dürfte es noch etwas dauern, ehe die Sache offiziell wird. In Münster dürften sie vor der heißen Phase der Saison jegliche Unruhe um eine so wichtige Personalie verhindern wollen.