Insgesamt waren es sieben Paraden, die Michael Zetterer während des Heimspiels gegen RB Leipzig (1:1) gezeigt hat, womit der Torhüter des SV Werder Bremen fraglos großen Anteil am Punktgewinn seiner Mannschaft gegen das Spitzenteam hatte. Der 28-Jährige bestätigte mit seiner Leistung einmal mehr, dass er für die Bremer ein starker Rückhalt sein kann. Inzwischen sind neun Spiele vergangenen seit Zetterer Werders langjährigen Stammkeeper Jiri Pavlenka aus dem Tor verdrängt hat, weil er eine Verletzungspause des Kontrahenten nutzen konnte. Am späten Dienstagabend gab Cheftrainer Ole Werner nun bekannt, dass der gebürtige Münchner den Platz zwischen den Pfosten auch im neuen Jahr behalten wird.
"Es ist so, dass Zetti seine Position durch seine guten Leistungen in den vergangenen Wochen gestärkt hat", sagte Werner – und hielt fest: "Insgesamt hat er uns als Mannschaft gutgetan." Was man durchaus so sagen kann. Zwar hatte Zetterer auch Szenen dabei, in denen er nicht gut aussah – wie beispielsweise in Stuttgart oder gegen Augsburg –, insgesamt war ihm aber nicht anzumerken, dass er in der Bundesliga noch keine allzu große Erfahrung hat. Im Gegenteil: Gerade mit seinen fußballerischen Qualitäten trug der Keeper dazu bei, dass sich die Bremer Defensive peu à peu stabilisierte. "Er ist aktuell der, der bei uns im Tor steht", sagte Werner und übertrug diese Aussage durch folgenden Zusatz ausdrücklich auch auf die Zukunft: "Natürlich gilt bei uns weiterhin das Leistungsprinzip, aber Zettis Auftritte in den vergangenen Wochen lassen nicht unbedingt erwarten, dass wir in Bochum anders aufstellen werden." Am 14. Januar, 15.30 Uhr, startet Werder beim Revierklub bekanntlich ins Pflichtspieljahr 2024.
Werder Bremen: Wie geht es mit Jiri Pavlenka weiter?
Für Michael Zetterer sind das Sätze, die besser kaum klingen könnten. Für Jiri Pavlenka hingegen nicht – was die Frage ins Zentrum rückt, wie der 31-Jährige während der nun anstehenden Winterpause reagieren wird. Zur Erinnerung: Pavlenka war es nach langem Anlauf in diesem Jahr endlich gelungen, zur Nummer eins seines Heimatlandes Tschechien aufzusteigen, für das er im kommenden Sommer unbedingt bei der Europameisterschaft im Tor stehen will. Gegenüber unserer Deichstube hatte er die laufende Spielzeit im Herbst als die "vielleicht wichtigste Saison meiner Karriere" bezeichnet. In Bremen nur noch auf der Bank zu sitzen, passt da nicht ins Bild. Anders formuliert: Will der Torhüter seine EM-Aussichten nicht ernsthaft gefährden, muss er im Winter über einen Abschied vom SV Werder nachdenken, bei dem er seit 2017 unter Vertrag steht. Seinen Cheftrainer hat Pavlenka mit derlei Gedanken bisher aber noch nicht konfrontiert.
"Für Pavlas ist es so, dass er sich die Situation natürlich anders wünscht. Er hat seine Sache vor der Verletzung ja auch gut gemacht", sagte Werner und erklärte, angesprochen auf mögliche Wechselabsichten des Tschechen: "Auf mich ist niemand zugekommen. Da müssen wir abwarten. Die Transferperiode ist bald geöffnet, aber ich habe nichts in diese Richtung gehört." Gut möglich, dass sich das in den kommenden Wochen ändert.