Mitchell Weiser hat in seiner Karriere bereits über 40 Länderspiele für Deutschland bestritten – von der U 16 bis hoch zur U 21 war der heutige Profi des SV Werder Bremen einst Dauergast bei den Nachwuchslehrgängen des Deutschen Fußball Bundes (DFB). Der Sprung ins A-Nationalteam ist dem U 21-Europameister von 2017 allerdings stets verwehrt geblieben – möglich, dass er sich künftig nun das Trikot einer anderen Nation überstreift. Wie der "kicker" berichtet, prüft Weiser derzeit die Option, algerischer Nationalspieler zu werden. Weisers Berateragentur Roof bestätigte am Dienstag auf Nachfrage unserer Deichstube, dass es diese Überlegungen gibt.
In einem Interview mit „Spox“ und „Goal“ sagte der Werder-Profi zu seinen Plänen: „Ich habe den Pass noch nicht, aber ich bin gerade dabei. Das ist natürlich eine Option. Für mich wäre das ein Abenteuer. Ich habe Lust darauf.“ Formal möglich ist ein Verbandswechsel für Weiser, weil sein Großvater mütterlicherseits aus Algerien stammt und er sich ohne bisher absolviertes A-Länderspiel einem anderen Fußballverband anschließen darf. Kontakt zum Verband Algeriens besteht bereits, Weisers Berater kümmert sich für seinen Klienten um das Thema. Ob der 28-Jährige möglicherweise schon für die in rund zwei Wochen bevorstehende Länderspielpause nominiert wird, ist offen.
Bei Werder Bremen ist nach Informationen unserer Deichstube bisher keine Anfrage für den Außenbahnspieler eingegangen. „Mal schauen, ob bis dahin alles geregelt ist“, sagt Weiser. Der algerische Nationaltrainer Djamel Belmadi hat dem Vernehmen nach noch nicht abschließend entschieden, ob er auf Weisers Dienste zurückgreifen möchte. Danach müssten auch noch Passangelegenheiten geklärt werden. Das könnte aber sehr schnell gehen, heißt es. Ein Einsatz Weisers bereits in der Qualifikation zum Afrika-Cup gegen Niger (23. März und 27. März) ist noch möglich.
Mitchell Weiser würde gern für Nationalmannschaft spielen
Vor der Weltmeisterschaft in Katar hatte sich Weiser durchaus Hoffnungen auf eine Nominierung durch den deutschen Bundestrainer Hansi Flick gemacht – schließlich lag gerade eine bärenstarke erste Saisonhälfte in der Bundesliga hinter ihm. Flicks Anruf blieb jedoch aus. „Natürlich wäre es schön gewesen“, sagte Weiser Anfang Januar während des Bremer Trainingslagers in Spanien und erklärte, dass sein Traum von der A-Nationalmannschaft nach der verpassten WM keinesfalls ausgeträumt sei. „Wenn man früher viel in der Jugendnationalmannschaft gespielt hat und U21-Europameister geworden ist, ist das natürlich nicht abwegig.“ Er werde nun weiter sein Bestes geben, denn „ich denke, dass ich Qualitäten habe, die einer Mannschaft weiterhelfen können“.
Nicht ausgeschlossen, dass sich bald Algerien, der vierfache WM-Teilnehmer und Afrikameister von 2019, über diese Qualitäten freuen darf. Weiser möchte mit 28 Jahren noch eine weitere Facette des Profifußballs erleben. Eine besondere Beziehung zu Algerien hat er bislang abgesehen von den familiären Wurzeln nicht