Werder Bremen hat sich zu Beginn der Woche öffentlich von zwei Leihspielern verabschiedet: Roger Assalé und Lars Lukas Mai werden den Weg in die Bundesliga nicht mit antreten, was angesichts der jüngsten Entwicklung längst keine Überraschung mehr war. Und so kam einem Namen, der in der Vereinsmitteilung fehlte, beinahe die größte Aufmerksamkeit zu: Mitchell Weiser.
Auch der ist bekanntlich noch bis 30. Juni an Werder ausgeliehen – und dann? Dass er bisher nicht verabschiedet wurde, liefert einen klaren Hinweis: Weiser soll bleiben. Nach Informationen unserer Deichstube prüfen die Bremer gerade mehrere Möglichkeiten, wie das am Ende gelingen könnte. Fest steht: Leicht wird es definitiv nicht.
Bei seinem Stammverein Bayer Leverkusen besitzt Weiser zwar noch einen Vertrag bis Sommer 2023, spielt dort allerdings sportlich keine Rolle mehr. Heißt: Weiser soll weg. Leverkusen, so ist es zu hören, soll sogar bereit sein, auf eine Ablösesumme für den 28-Jährigen zu verzichten – was das Problem für Werder aber nur teilweise lösen würde.
Da ist schließlich noch Weisers Gehalt, was für den Bundesliga-Aufsteiger in der bisherigen Ausgestaltung ein unüberwindbares Hindernis darstellt. In Leverkusen soll der Außenbahnspieler ein Jahressalär im mittleren einstelligen Millionenbereich kassieren, was ihn im aktuellen Werder-Kader bereits zum Topverdiener gemacht hat.
Weiser signalisierte bereits Interesse an Werder-Verbleib
Nach Informationen unserer Deichstube hat Bayer Leverkusen für die gerade abgelaufene Saison zwischen 80 und 90 Prozent von Weisers Gehalt übernommen. Das ließ den erfahrenen Profi für Werder im vergangenen Sommer zum Transfer mit nahezu perfektem Preis-Leistungs-Verhältnis werden. Die Leverkusener Idee: Weiser sollte sich in Bremen anderen Clubs für einen festen Wechsel in diesem Sommer empfehlen. Nun würde Werder gerne selbst zuschlagen.
Der Spieler, das hat er zumindest angedeutet, findet die Idee, in Bremen zu bleiben, überhaupt nicht abwegig. „Natürlich kann ich mir das vorstellen“, hatte Weiser im April gesagt. Eine Einschätzung, die nach dem Aufstieg und dazugehöriger Mega-Party mit den Fans sicherlich nichts an Aussagekraft verloren hat.
Weiser müsste allerdings dazu bereit sein, in Bremen auf Geld zu verzichten. Möglich, dass er mit Leverkusen eine Vertragsauflösung samt Abfindung aushandelt, die ihm den Schritt leichter macht. Wie gesagt: Bayer 04 soll es in erster Linie darum gehen, den teuren Spieler von der Gehaltsliste zu bekommen. „Natürlich würde ich auch auf Geld verzichten – aber was heißt überhaupt verzichten? Geld spielt eigentlich nicht so eine große Rolle“, hatte Weiser ebenfalls im April gesagt – und Werder damit hoffen lassen. Nach Weisers Urlaub wollen die Bremer das Gespräch mit ihm suchen.