Der SV Werder Bremen hat sich zum Bundesliga-Auftakt auswärts mit 2:2 vom FC Augsburg getrennt. Die Tore für die Grün-Weißen erzielten Felix Agu (12.) und Justin Njinmah (58.). Für große Aufregung sorgte zudem ein mutmaßliches Handspiel von Werder-Verteidiger Anthony Jung, das mittels VAR überprüft wurde: Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied nicht auf Elfmeter. Die Stimmen zum Spiel von Ole Werner, Marvin Ducksch und Co..
- Lesen Sie hier den Spielbericht: Joker Njinmah rettet Werder einen Punkt in Augsburg
Ole Werner (Trainer des SV Werder Bremen): „Das Unentschieden ruft in mir gemischte Gefühle hervor. Auf der einen Seite bin ich mit der Art und Weise, wie wir mit dem Ball gespielt haben, sehr zufrieden. Wir sind mit einer guten Raumaufteilung häufig ins letzte Drittel gekommen. Wir hatten viele Situationen im und um den Strafraum. Wir hätten aber effizienter und genauer sein können. Auch wenn wir mit 1:0 in Führung gehen, gibt es darüber hinaus viele Situationen, wo wir es nicht gut spielen. Beide Gegentore sind insofern ärgerlich, als dass sie aus Ballverlusten entstehen. Ich bin von der Leistung her mit der ersten Halbzeit zufrieden, trotzdem dürfen wir nicht mit einem Rückstand in der Kabine sitzen, weil wir in meinen Augen die bessere Mannschaft waren. Wir haben gut darauf reagiert, sind ruhig und beim Plan geblieben und haben uns dann mit dem Ausgleich belohnt. Hinten raus hat Augsburg sehr viel Körperlichkeit auf den Platz gebracht und das System umgestellt. Darauf konnten wir dann nicht so reagieren, weil wir größtenteils spielerische Typen auf dem Feld hatten, und zuvor schon den einen oder anderen Wechsel vorgenommen haben, der uns in dieser Phase hätte Körperlichkeit bringen können. Dann war es eher ein Verteidigen, aber trotzdem hatten wir die größte Chance der zweiten Halbzeit. Ich bin mit dem Auftreten zufrieden, den Punkt nehmen wir mit. Es ist immer schwer, hier überhaupt zu punkten. Mit etwas mehr Effizienz wären aber drei Punkte drin gewesen. Das ist das, was wir uns ankreiden müssen.“
Marvin Ducksch (Stürmer des SV Werder Bremen): „Es war ein schwieriges Spiel bei den Temperaturen. Wir wussten, was auf uns zukommt und ich glaube, wir haben in der ersten Halbzeit fußballerisch sehr gut gespielt und immer wieder Räume gefunden. Aber leider sind wir im letzten Drittel nicht konsequent genug gewesen und haben keine ganz klaren Möglichkeiten herausgespielt. Wenn wir das getan hätten, würden wir zur Pause nicht hinten liegen, sondern führen. In der zweiten Halbzeit haben wir weiter versucht, Druck zu machen und uns dann verdient belohnt.“
Marvin Ducksch über das mutmaßliche Handspiel: „Ich habe das am Bildschirm gesehen. Ich weiß nicht, warum er da rausgeschickt wird. So wie ich das gesehen habe, war das im Leben kein Handspiel.“
Mitchell Weiser (Werder-Verteidiger): „Es war ein ordentliches Spiel von uns. Wir hatten unsere Chancen und dürfen nicht mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen. Wir hatten gute Situationen, in denen wir die Führung vielleicht hätten ausbauen müssen. Wir dürfen auf gar keinen Fall zwei Gegentore kriegen. In der zweiten Halbzeit sind wir wenigstens zurückgekommen – und dann war es Gehacke und Gekämpfe.“
Mitchell Weiser über das Handspiel: „Ich habe es nicht gesehen, aber es wurde ja überprüft. Ich hoffe, es war dann gerecht.“
Felix Agu (Torschütze zum 1:0 für den SV Werder Bremen): „Ich hatte in der Vergangenheit schon ein paar mehr solcher Bälle, die dann leider nicht reingegangen sind, aber heute hatte ich schon vor dem Spiel so ein kleines Gefühl, dass es klappen könnte, und dann hat es tatsächlich geklappt. Heute haben die Räume, in denen wir spielen wollten, eigentlich alle gestimmt. Wir sind gut nach vorne gekommen über die Verlagerung und haben uns gute Chancen herausgespielt. Den letzten Ball haben wir häufig aber nicht klar genug gesetzt. In der Restverteidigung waren wir manchmal nicht gut genug organisiert. Augsburg hat seine Situation dann super genutzt. So ein Schuss wie vor dem 1:1 geht auf nicht jeden Tag rein. Das kommt dann auch dazu. In der zweiten Halbzeit sind wir gut zurückgekommen und haben den Ausgleich gemacht. Danach hätten wir vielleicht noch aggressiver auf das dritte gehen können, aber wir nehmen den Punkt mit und sind mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, im Großen und Ganzen zufrieden. Vor uns liegen nun schwere Wochen, aber die können wir gut bestehen, wenn wir als Team auftreten und jeder seine Aufgabe erfüllt. Man hat in der letzten Saison ja gesehen, dass wir auch Topteams wie Stuttgart oder Bayern schlagen können. Da verstecken wir uns nicht.“
Marinko Jurendic (FCA-Sportdirektor): „Das 2:2 nehmen wir mit. Wir hatten hinten raus sicher die besseren Möglichkeiten, um das Spiel für uns zu entscheiden. Ich bedaure die Art und Weise der Schiedsrichter-Entscheidungen. Sascha Stegemann hat zweimal Verantwortung übernommen und die zweite Entscheidung war eine krasse Fehlentscheidung. Uns wurde es auch nicht verargumentiert – der vierte Offizielle weiß nicht, warum es kein Elfmeter ist. Da erwarten wir nach der Regelschulung in der letzten Woche mehr Klarheit und klare Kommunikation. Das ist ein glasklarer Elfmeter! Wenn der Ball durchkommt, steht unser Stürmer bereit, schießt das 3:2 und das Spiel ist gelaufen.“
Mit Material von Sky