72 Minuten waren absolviert, da hätte sich Marvin Ducksch am Sonnabend zum Matchwinner küren können. Nach Zuspiel von Justin Njinmah hatte der Stürmer des SV Werder Bremen während des Auswärtsspiels beim FC Augsburg freie Bahn zum Tor. Hinterher beschrieb Ducksch die Szene auf diese Weise: "Mit dem letzten Kontakt lege ich mir den Ball schlecht vor und habe dann nur noch die Möglichkeit, den Torhüter zu tunneln." Was nicht gelang. Nediljko Labrovic parierte den Ball, wodurch es beim 2:2 blieb, was später auch der Endstand war. "Sehr ärgerlich", sagte Ducksch, der bei seiner Auswechslung in der 81. Minute gezeichnet wirkte, so manch Beobachter wollte gar Tränen im Gesicht des 30-Jährigen entdeckt haben. Klar ist: Auch ohne Treffer wird Ducksch in den kommenden Tagen im Mittelpunkt stehen, weil seine sportliche Zukunft nach wie vor offen ist. Nach dem ersten Spieltag hat der Angreifer nun eine klare Tendenz geäußert.
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"Stand jetzt werde ich auch nach der nächsten Woche noch für Werder Bremen auf dem Platz stehen", erklärte Ducksch und spielte damit auf die Schließung des Transferfensters am kommenden Freitag an. Was folgte, war der hypothetische Zusatz, der während der Wechselphasen schon lange zum festen Sprachgebrauch eines jeden Profifußballers zählt: "Passieren kann aber immer noch etwas." Ausgeschlossen ist es in der Tat nicht, dass doch noch ein Angebot für den Spieler ins Weserstadion flattert, dass für ihn selbst und den Verein attraktiv ist. Forcieren wird Ducksch das aber nicht.
"Mein Gedanke ist schon, dass ich mich weiterhin bei Werder Bremen sehe", sagte Ducksch und hängte zur Sicherheit noch ein "definitiv" an seinen Satz. Was bei seinen Ausführungen aber auch deutlich wurde: Ganz allein entscheidet der Angreifer das nicht. "Das muss man auch immer mit dem Verein absprechen, der ja Transfereinnahmen generieren muss", betonte Ducksch - und hielt fest: "Wenn das in der letzten Woche nur noch bei mir liegen sollte, muss man darüber sprechen, aber ich bin keiner, der unbedingt weg möchte." Aktuell gebe es auch kein Angebot, über das er sich Gedanken machen müsse: "Ich bin natürlich mit meinem Berater im Austausch, aber etwas ganz Konkretes, dass in ein oder zwei Tagen über die Bühne geht, gibt es nicht."
Grundsätzlich, auch das hob Marvin Ducksch hervor, ist er froh, "irgendwann Klarheit zu haben, ob ich hier weiterspiele oder die Reise doch noch woanders hingeht". Spätestens bei Schließung des deutschen Transferfensters wird es in jedem Fall so weit sein. Dass der Spieler nach dem 30. August noch in ein Land wechselt, in dem Transfer länger möglich sind, schloss Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer nach dem 2:2 in Augsburg aus.