Natürlich hat sich auch Niclas Füllkrug die neusten Folgen der Doku „Ein Jahr Zweite Liga“ nicht entgehen lassen. Und auch wenn man denken könnte, dass der Stürmer des SV Werder Bremen als eine der Hauptfiguren ja eigentlich ganz genau wissen müsste, was es dort zu sehen gibt, so bietet sich auch ihm noch manche Überraschung.
Es muss aber nicht immer eine Schöne sein: Das jedenfalls hat er jetzt in einem Instagram-Interview mit dem Streamingportal DAZN, bei dem die Doku zu sehen ist, verraten. Wieder einmal geht es um den fast schon legendären Kabinen-Eklat zwischen Füllkrug und Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball. Oder besser gesagt um das, was danach passierte.
Denn kurz nach dem Disput setzten sich Fritz, Sportchef Frank Baumann und der damalige Trainer Markus Anfang zusammen, um über den weiteren Umgang mit Niclas Füllkrug zu diskutieren. Und da genau dieses Gespräch im Herbst 2021 hinter verschlossenen Türen feststand, erfuhr auch Werders Angreifer erst jetzt, was damals diskutiert wurde. „Ich muss Baumi und Clemens sehr dafür danken, dass sie sich für mich so gerade gemacht haben in dieser Besprechung. Sie haben sich ganz klar positioniert und gesagt, dass der Junge dafür ein bisschen leiden muss, aber trotzdem ein Teil von uns ist und gebraucht wird“, sagte Füllkrug, der im Gegenzug alles andere als begeistert war, als er die Worte seines Ex-Coaches durch die Doku serviert bekam. „Wenn man dann den Tenor von Markus hört, geht das schon in die andere Richtung. Als ich das gehört habe, habe ich mich schon ein bisschen erschrocken, weil er das mir gegenüber immer ganz anders kommuniziert hat.“
Markus Anfang ist in der dritten Folge unter anderem dabei zu sehen, wie er in jenem Gespräch aufzählt, wie gering bis dato Füllkrugs sportlicher Wert gewesen sei. Darüber hinaus behauptet er, dass der Bremer Stürmer bei dem Streit mit Fritz das Team nach dem Motto „Was will ich denn machen mit dieser Mannschaft“, attackiert habe. Ein Vorwurf, den der 29-Jährige so nicht stehen lassen will. „Markus war bei dieser Konstellation nicht dabei und dieser eine Satz, den er beschreibt, der ist Quatsch und den habe ich so nicht gesagt“, betonte Füllkrug. „Es ist mir wichtig, dass die Leute nicht denken, dass ich die Mannschaft extrem schlecht gemacht habe.“
Den genauen Wortlaut des Kabinen-Eklats gibt der Torjäger trotzdem nicht preis, er bleibt ebenso wie in der Doku nebulös. Viel wichtiger sei für Niclas Füllkrug aber ohnehin: „Ich bin Clemens sehr dankbar, dass wir uns heute wie zwei erwachsene Männer ins Gesicht gucken und uns zusammen freuen können. Es zeugt von Stärke, dass wir da beide nicht nachtragend sind – und er ganz besonders nicht.“
Genau deshalb fällt es Füllkrug auch jetzt nicht schwer, durch die Doku noch einmal an Werders emotionaler Achterbahnfahrt der Vorsaison teilzunehmen. Weil der Unterhaltungswert stimmt. Oder wie es der Stürmer selbst ausdrückte: "Am Ende des Tages sind wir auch nur eine Kreisliga-Mannschaft, die Bundesliga-Fußball spielt."