Der Windrad-Hersteller Senvion mit Sitz in Hamburg und einem Werk in Bremerhaven kann offenbar weitermachen. Senvion habe einen verbindlichen Kreditvertrag über 100 Millionen Euro "mit seinen Kreditgebern und wesentlichen Anleihegläubigern" unterzeichnet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Kredit mit einer Laufzeit von zwölf Monaten ermögliche "die Fortführung der Geschäftstätigkeit".
Senvion hatte vergangene Woche für die beiden deutschen Gesellschaften Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen benötigt frisches Kapital, das jedoch bislang nicht zu akzeptablen Bedingungen zu erhalten gewesen war.
Der nun erzielte Kredit habe sämtliche erforderlichen Gremienzustimmungen erhalten, hieß es von Senvion. Er ermögliche die Fortsetzung des zum Jahresanfang begonnenen Transformationsprozesses.
Der Windrad-Hersteller beschäftigt weltweit rund 4000 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Senvion hat bereits seit mehreren Jahren keine Gewinne erwirtschaftet. Verantwortlich dafür waren wohl nach Stimmen aus der Branche auch operative Mängel des Unternehmens. Windkraftwerke wurden nicht pünktlich abgeliefert und kamen nicht ins Laufen, was wiederum zu Strafzahlungen führte.
Die Gewerkschaft IG Metall Küste und die Betriebsräte wollen erreichen, dass die Senvion-Arbeitsplätze in Deutschland sowie das Unternehmen als Ganzes mit allen Standorten erhalten bleiben. (dpa)