- Fleisch vom Angusrind direkt vom Hof
- Rindfleisch und Naturschutz
- Kühe im Bürgerpark
- Gemüse und Fische – auf einer Farm
- Solidarische Landwirtschaft
- Klimaangepasste Landwirtschaft
- Längeres Ziegenleben auf dem Furthhof
- Bio-Gemüse in rauen Mengen
Wissen, wo’s herkommt: das Fleisch, das Gemüse, der Fisch. Wissen, wo’s herkommt: So lautet das Motto der 25. Bremer Aktionstage Ökolandbau, die an diesem Sonntag ab 14 Uhr mit Fockes Fest am Focke-Museum beginnen. Wissen, wo’s herkommt: Nach den insgesamt neun Veranstaltungen, darunter Exkursionen und Hofführungen, kennt der Besucher Bremens Biolandwirtschaft etwas besser.
In Bremen gibt es laut offizieller Zählung 131 landwirtschaftliche Betriebe, 30 davon sind Bio-Höfe, fast jeder dritte also. Damit liegt Bremen bei der ökologischen Bewirtschaftung der Flächen weit über dem Bundesdurchschnitt von rund elf Prozent.
Die Aktionstage Ökolandbau werden ausgerichtet vom Verein Sozial-Ökologie in Kooperation mit der Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft EVG. Unter der Telefonnummer 0421/3499077 oder via E-Mail an info@verein-sozialoekologie.de können sich Interessierte für die Veranstaltungen anmelden, die wir auf dieser Seite kurz vorstellen.
Fleisch vom Angusrind direkt vom Hof
Angusbockwurst, Angusbolognese oder Chili con Angus im Weckglas: Jan und Theresa Geerken halten Angusrinder auf ihrem Hof im Blockland und verkaufen das Fleisch unter dem Motto „Regionaler Genuss auf direktem Weg“ über eine Internetplattform: Kunden bestellen online und holen die Ware direkt beim Hof ab. Geerken hat den elterlichen Betrieb vor zwei Jahren von konventionell auf Bio umgestellt. Wie ihm das gelungen ist? Das erzählt er bei einer Führung über den Hof am Freitag, 9. September, 16.30 Uhr.

Jan Geerken hat den elterlichen Betrieb von konventionell auf Bio umgestellt. Das Fleisch seiner Angusrinder verkauft er online.
Rindfleisch und Naturschutz
„Naturschutz ist Menschenschutz“, sagt Ullrich Vey und will auf seinem Biolandhof Blumenthal gemeinsam mit Ehefrau Carola zeigen, wie genau das funktioniert. Die Veys halten Angusrinder, die ganzjährig auf Weiden im Naturschutzgebiet Eispohl/Sandwehen leben und dort Gras, Klee und Heu fressen. Ein Bioschlachter verarbeitet das Fleisch zu Filet, Braten, Steak, Gehacktem oder Gulasch. Vey sagt: „Wir sind der Beweis, dass sich Naturschutz und Ökolandwirtschaft sehr gut ergänzen. Wir wollen den wertvollen Lebensraum bedrohter Pflanzen und Tiere schützen und gleichzeitig unseren Rindern eine tierfreundliche Haltung ermöglichen und dabei sehr schmackhaftes Angusfleisch erzeugen.“
Führung durch das Naturschutzgebiet mit dem Biologen Andreas Nagler am Sonntag, 11. September, 11 Uhr

Immer schön im Grünen bleiben: Ulli Vey und seine Ehefrau betreiben den Biolandhof Blumenthal.
Kühe im Bürgerpark
Noch bis Oktober grasen die Schwarzbunten von Landwirt Jürgen Drewes im Bürgerpark. Kühe an der Meierei? Dazu gibt es eine Geschichte. Das heutige Restaurant und Café Meierei wurde bereits um 1880 als Mustermilchwirtschaft mit eigener Käserei und Ausschank errichtet. In früheren Zeiten konnten die Bremer dort Milch, Butter, Quark und Joghurt kaufen. Außer dem Hauptgebäude gab es eine Remise und einen Stall für 36 Kühe. Bürgerparkdirektor Tim Großmann und Landwirt Jürgen Drewes haben am Montag, 12. September, um 14.30 Uhr an der Meierei aber noch viel mehr zu erzählen.

Kühe im Bürgerpark? Und ob! Noch bis Oktober grasen dort die Schwarzbunten von Landwirt Jürgen Drewes.
Gemüse und Fische – auf einer Farm
Aquaponik – der Begriff ist eine Kombination aus „Aquakultur“ und „Hydroponik“, also der Aufzucht von Fischen und dem Anbau von Pflanzen. Das junge Start-up-Unternehmen Watertuun kombiniert beides: Fische und Gemüse wie Tomaten, Gurken oder Salat werden auf der Farm am Europahafenbecken in der Überseestadt in einem geschlossenen Kreislaufsystem produziert. Dabei nutzen die Pflanzen die Ausscheidungen der in Tanks lebenden Fische als Nährstoffe und sorgen damit dafür, dass das Wasser, in dem die Fische schwimmen, gereinigt wird.
Bei einer Exkursion stellt das fünfköpfige Team die Aquaponikfarm an der Hoerneckestraße am Mittwoch, 14. September, um 17 Uhr vor.
Solidarische Landwirtschaft
Noch bis Februar läuft die erste Saison, in der auf Brümmanns Hof in der Ottersberger Gemeinde Quelkhorn Solidarische Landwirtschaft praktiziert wird. Das heißt: Landwirt und Verbraucher teilen sich Kosten und Ernte. Zweimal wöchentlich dürfen sich die Kunden, die als Anteilseigner monatlich 95 Euro zahlen, frische Milch und frisch geerntetes Gemüse abholen. Die Milch kommt vom Angler Rotvieh, einer aussterbenden Rasse, in der Erde wachsen Salate, Gurken, Bohnen, Erbsen, Zucchini, Kürbisse, Möhren, Zwiebeln oder Kartoffeln. Eine Käserei ist im Aufbau.
Bei einer Führung über den Hof werden am Mittwoch, 21. September, um 15 Uhr Idee und Praxis der Solidarischen Landwirtschaft vorgestellt. Dabei wird auch ein Blick auf den Nachbarhof geworfen, dort ist die „Bohnenbande“ entstanden.
Klimaangepasste Landwirtschaft
Der Tag der offenen Tür hat beim Bauernladen Ostertor schon Tradition. Produkte von 21 Erzeugern aus der Region stehen im Ladenlokal an der Straße Beim Paulskloster 28 in den Regalen. Ökowein und Säfte, Brot und Naturkost, Joghurt und Käse, Fleisch, Obst und Gemüse.
Am Freitag, 23. September, ist außerdem Nadia Bremer im Bauernladen zu Gast. Sie stellt ab 16 Uhr ihr Projekt, den Riepholmer Modell-Acker, vor. Sie baut in Visselhövede auf 25 Hektar unter anderem Erbsen, Linsen und Öllein an, alles mit dem Ziel, eine klimaangepasste Landwirtschaft zu entwickeln, also Kulturen zu finden, die im Klimawandel bestehen können. Das Projekt ist auf zehn Jahre angelegt und wird von Bioland fachlich begleitet.

Welche Arten eignen sich zum Anbau in Zeiten des Klimawandels? Nadine Bremer sucht Antworten auf ihren Modell-Acker.
Längeres Ziegenleben auf dem Furthhof
Auf dem Hof von Gwendolyn Manek in Schwanewede leben junge männliche Ziegen länger als in größeren Betrieben. Dort werden Bockkitzen oft kurz nach ihrer Geburt getötet, weil sie als wertlos gelten, keine Milch geben und nur langsam Fleisch ansetzen. Manek, studierte Agrarwissenschaftlerin, lässt ihre Tiere dagegen länger leben, ehe sie sie zur Schlachtung bringt. In ihrem Hofladen verkauft Manek das Fleisch küchenfertig zerlegt als Keule, Rücken oder Nacken, Kotelett, Steak oder Rippchen, Bratwurst, Salami oder Mortadella.
Wie das Leben von Ziegen, Gänsen und Hühnern auf dem Furthhof ganz genau aussieht, können Besucher am Sonnabend, 24. September, um 15 Uhr bei einer Führung über den Hof erleben.

Länger leben bei Gwendolyn Manek: Die Agrarwissenschaftlerin hat ein Herz für Ziegenböcke.
Bio-Gemüse in rauen Mengen
Ein Blick zurück in das Jahr 2019: Die Bürgerschaft verabschiedet den „Aktionsplan 2025“, der Bremens Schulen, Kindergärten, öffentliche Kantinen und städtische Krankenhäuser dazu verpflichtet, ihre Speisepläne schrittweise auf gesündere Kost umzustellen: mehr Bioprodukte, weniger Fleisch und wenn überhaupt Fleisch, dann möglichst nicht aus Massentierhaltung.
Zurück in die Gegenwart: Heute stehen in vielen Kantinen vegetarische und vegane Angebote auf der Speisekarte. Die Zutaten dafür liefert im norddeutschen Raum unter anderem die Firma Nabuko aus Uelzen, vorbereitet, geschält und zerkleinert aus regionalem Bioanbau. Die Fachexkursion ins Wendland, die besonders für Köchinnen und Köche interessant sein soll, findet statt am Sonnabend, 29. September, ab 15 Uhr.