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Einschränkungen Brill-Kreuzung wird bald zur Großbaustelle

Nachdem es im vergangenen Jahr nicht geklappt hat, wird die Brill-Kreuzung nun zur Großbaustelle. Auf welche Umleitungen und Sperrungen sich ÖPNV-Nutzer und Autofahrer jetzt einstellen müssen.
08.06.2022, 20:45 Uhr
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Brill-Kreuzung wird bald zur Großbaustelle
Von Felix Wendler

Bremer und Bremerinnen müssen sich in den Sommerferien auf Verkehrseinschränkungen in zentraler Lage einstellen: Vom 14. Juli bis zum 29. August wird die Brill-Kreuzung zur Großbaustelle. Ein Überblick, was auf Autofahrer und ÖPNV-Nutzer zukommt.

Warum wird gebaut?

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) lässt die mehr als 20 Jahre alten Gleise, Weichen und Kreuzungen am Brill austauschen. Ursprünglich war der millionenschwere Umbau schon für die Sommerferien des vergangenen Jahres geplant, musste dann aber wegen pandemiebedingter Lieferschwierigkeiten verschoben werden. Mittlerweile seien alle benötigten Materialien eingetroffen, um pünktlich mit den Arbeiten beginnen zu können, sagt BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer. Ob die BSAG wegen der Verzögerung Regressansprüche gegen das beauftragte Unternehmen erhoben habe oder erheben werde, will Meyer nicht kommentieren – BSAG-Vorstand Hajo Müller hatte vergangenes Jahr angekündigt, diese Möglichkeit zu prüfen.

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Wieso wird in den Sommerferien gebaut?

Die BSAG hat das Projekt auch deshalb um ein ganzes Jahr verschoben, um wieder in einer möglichst verkehrsarmen Zeit bauen zu können. In den Sommerferien sind traditionell weniger Pendler unterwegs, auch die Schulen und Universitäten sind geschlossen oder kaum besucht, wodurch sich der Verkehrsdruck verringert.

Welche Einschränkungen sind zu erwarten?

Sowohl Autofahrer als auch ÖPNV-Nutzer müssen sich auf Umleitungen und Sperrungen einstellen. Genaue Fahrplanänderungen werde man noch kommunizieren, so Meyer. Fest stehe aber bereits, dass der Umbau in zwei Phasen erfolge. In einer ersten Phase sollen zunächst einzelne Bereiche der Gleisanlagen erneuert werden. Betroffen davon sind Meyer zufolge die Straßenbahnlinien 2 und 3 sowie der 25er-Bus. Die 2 und die 3 sollen – anders als ursprünglich geplant – nicht über die Neustadt, sondern über den Hauptbahnhof umgeleitet werden. Die 2 nehme dann den gleichen Weg wie die Straßenbahnlinie 10 beziehungsweise werde durch die 10 ersetzt, die dann doppelt so oft verkehre. In der zweiten Phase werde die Brill-Kreuzung komplett gesperrt, so Meyer. In diesem Zeitraum seien dann auch die Straßenbahnlinie 1 sowie die Busse 26, 27 und 63 von Umleitungen betroffen. Wann welche Phase beginnt und endet, sei noch offen.

Was ist aus dem angedachten Begleitprogramm geworden?

Im vergangenen Jahr war angedacht, den Brill-Umbau mit einem Experiment – parallel zu dem in der Martinistraße – zu verbinden. Wegen der umfangreichen Sanierungsarbeiten am Brill wären die Linien 2 und 3 nicht durch die Obernstraße gefahren. Den gewonnenen Raum hatten die Bremer City-Initiative, Einzelhändler und die BSAG für Aktionen und Veranstaltungen nutzen wollen. Vorgesehen waren zum Beispiel Konzerte und eine Oldtimer-Show. In diesem Jahr gibt es bislang noch keine Pläne für ein solches Rahmenprogramm, ist von der BSAG und der City-Initiative zu hören.

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Wo baut die BSAG noch?

Die BSAG hat sich für dieses Jahr neben der Baustelle am Brill noch mehrere große Projekte vorgenommen. In Huchting wird derzeit die Straßenbahnwendeschleife am Roland-Center umgebaut. Die Arbeiten haben diese Woche begonnen und sollen bis zum 3. Juli andauern. In dieser Zeit werden der Radius der Wendeschleife und die Schienentrasse für die Verlängerung der Linien 1 und 8 angepasst. Vier Wochen lang fahren keine Straßenbahnen nach Huchting – ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet. Gerade abgeschlossen sind die Bauarbeiten in Gröpelingen: Seit Pfingstmontag ist die neue Umsteigeanlage in Betrieb. Ende Juli soll die Innenstadt-Haltestelle vor der Glocke neue Weichen bekommen. Am Power-Wochenende (22. bis 25. Juli) müssen alle dortigen Linien eine Umleitung fahren.

Zur Sache

Hier wird langfristig gebaut

Neben der BSAG treiben auch viele andere Unternehmen und die Stadt selbst Bauprojekte voran. Bis zum Herbst 2023 soll zum Beispiel der Wallring fertiggestellt sein – erste Teilabschnitte der Rad-Premiumroute im Stephaniviertel und der Neustadt sind gebaut, im Sommer soll es entlang der Wallanlagen weitergehen. Nicht nur Verkehrsprojekte sorgen für Einschränkungen und Umleitungen, sondern auch der Infrastrukturausbau. Der Bau einer Fernwärmetrasse zwischen den Fernwärmegebieten Lehe-Universität und Bremen-Ost wird voraussichtlich noch bis Ende nächsten Jahres dauern. Im Verlauf der Bauarbeiten kann es immer wieder zu Voll- oder Teilsperrungen von Straßen wie der Kurfürstenallee, der H.-H.-Meier-Allee, der Richard-Boljahn-Allee oder dem Schwachhauser Ring kommen. Wo aktuell in Bremen gebaut wird, können Interessierte auf der Webseite der Verkehrsmanagement-Zentrale unter vmz.bremen.de/baustellen/aktuell einsehen. 

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