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Biergärten statt Festzelte So startet der Freimarkt am 15. Oktober

Der Bremer Freimarkt kehrt zurück – etwas eingeschränkt zwar, aber doch fast wie früher. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum traditionsreichen Volksfest, das nächste Woche Freitag eröffnet wird.
05.10.2021, 19:14 Uhr
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So startet der Freimarkt am 15. Oktober
Von Felix Wendler

Er wird bunt, laut und ein bisschen anders: Der Bremer Freimarkt steht vor der Tür. Vom 15. bis zum 31. Oktober kehrt eines der ältesten Volksfeste Deutschlands zurück. Die Bremer Touristik-Zentrale spricht von der 986. Auflage, auf der offiziellen Webseite ist vom 985. Bremer Freimarkt die Rede. Die unterschiedlichen Angaben gehen auf die Frage zurück, ob es im vergangenen Jahr einen echten Freimarkt gegeben hat. Der coronabedingte Kompromiss hieß "Freipark". Nach fünf Tagen fand das Programm aufgrund steigender Inzidenzen im Land Bremen ein vorzeitiges Ende. In diesem Jahr herrschte lange Unklarheit, bis im August die Zusage kam: Der Freimarkt darf stattfinden. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Ablauf und den Besonderheiten.

Was wird anders?

Der Freimarkt wird kleiner sein als unter normalen Umständen, aber deutlich größer als der "Freipark" im vergangenen Jahr. Der Wirtschaftsbehörde von Kristina Vogt (Linke) zufolge haben in diesem Jahr 251 Bewerber eine Zusage für das Volksfest bekommen. 2019 waren es demnach 318. Am "Freipark" hatten sich etwa 120 Schausteller beteiligt. 

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Wie sind die Öffnungszeiten?

Die Eingänge auf der Bürgerweide sind täglich von 13 Uhr an geöffnet. Sonntags bis donnerstags ist das Gelände bis 23 Uhr zugänglich. Freitags und sonnabends ist um Mitternacht Schluss. An den kleineren Standorten in der Innenstadt gelten abweichende Öffnungszeiten.

Welche Geschäfte sind dabei?

Die Gäste können sich größtenteils auf das gewohnte Programm freuen. Das geht aus dem offiziellen Lageplan vor, der dem WESER-KURIER vorliegt. Riesenrad, Wilde Maus, Autoscooter, Geisterbahn, Breakdancer, Wasserbahn, Kinderkarussells und diverse andere bekannte Fahrgeschäfte werden demnach auf dem Freimarkt vertreten sein. Dazu kommen Schieß- und Wurfbuden sowie allerlei Stände, an denen sich mit Glück und Geschicklichkeit Preise abräumen lassen. Auch das gastronomische Angebot bietet Altbewährtes: Eis und Lebkuchen, Brezeln und Poffertjes, Bratwürste und Pizza, gebrannte Mandeln und vieles mehr.

Was ist mit den Festzelten?

Die Inhaber haben wegen der coronabedingten Einschränkungen größtenteils entschieden, ihre Festzelte nicht aufzubauen. Bayernzelt, Königsalm und Hansezelt werden deshalb in ihrer gewohnten Form auf dem diesjährigen Freimarkt fehlen. Allerdings haben die Zeltbetreiber den Zuschlag für drei große Biergärten bekommen, die teilweise Schutz vor Regen und Wind bieten. Im Bayernzelt-Biergarten können Gäste beispielsweise Sitzboxen reservieren, die vollständig überdacht sind. Ähnliche Lösungen haben auch die anderen Betreiber entwickelt. Tanzen und Singen an den jeweils eigenen Tischen ist erlaubt – in allen Biergärten ist Livemusik geplant. Als geschlossenes Festzelt wird das Riverboat aufgebaut. 

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Welche Regeln gelten?

Das Veranstaltungsgelände auf der Bürgerweide ist komplett eingezäunt. Zutritt haben nur Gäste, die geimpft, genesen oder getestet sind (3G-Regel). Die Kapazitäten in den Schankbetrieben sind eingeschränkt. Ob in den Fahrgeschäften die Maskenpflicht gilt, ließ die Gesundheitsbehörde am Dienstag unbeantwortet. Maximal 20.000 Gäste dürfen laut Hygienekonzept gleichzeitig auf dem Gelände sein. Wer in einem der Biergärten reserviert hat, darf den Freimarkt allerdings auch dann betreten, wenn diese Grenze überschritten ist. Es gibt zwei Eingänge mit großen Wartebereichen: am Nordausgang Hauptbahnhof und im Bereich Schlachthof. Das Ordnungsamt werde die Einhaltung der Regeln auf dem Freimarkt kontrollieren, heißt es aus der Innenbehörde. 

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Welches Angebot gibt es in der Innenstadt?

Rund um den Roland und das Rathaus werden einige Fahrgeschäfte und Buden aufgebaut. Vor dem Schütting soll laut Lageplan ein kleineres Riesenrad und auf dem Domshof ein Kinderkarussell stehen. Kleinere Stände mit Zuckerwaren sind zudem auf der Brücke am Herdentor vorgesehen. Der Bahnhofsvorplatz ist dem Plan zufolge in diesem Jahr kein Teil des Freimarktes.

Wie steht es um das Begleitprogramm?

Der Freimarktsumzug fällt zum zweiten Mal in Folge aus. Die Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte hatte die Absage im Juli mit mangelnder Planungssicherheit begründet. Auch das traditionelle Eröffnungsfeuerwerk ist abgesagt. Ebenfalls verzichten müssen die Besucher in diesem Jahr auf die großen Partys in Halle 7, die während der Freimarkt-Zeit normalerweise fast täglich stattfinden.

Zur Sache

Mehr Bewerber als Plätze

Laut Wirtschaftsbehörde gibt es für den Bremer Freimarkt jedes Jahr deutlich mehr Bewerber als Plätze. In diesem Jahr seien es 962 Interessenten gewesen, so Ressortsprecher Christoph Sonnenberg. Etwa drei Viertel der Bewerber haben demnach eine Absage bekommen. Die Zulassungsquote unterscheide sich dabei kaum von der im Jahr 2019, heißt es weiter. Bei der Auswahl sei die Qualität des Geschäfts entscheidend – als Kriterien nennt die Behörde Gestaltung, Warenangebot, Fahrweise und Konstruktion des Geschäftes sowie dessen Betriebsführung. Zudem werde auf ein ausgewogenes Verhältnis von kleinen, mittleren und großen Betrieben geachtet. In jedem Jahr solle zudem ein gewisser Anteil neuer Geschäfte dabei sein.

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