Im Congress Centrum werden am Sonnabend etwa 600 Gäste zusammenkommen, um mit knapp dreimonatiger Verspätung doch noch eine Bremer Traditionsveranstaltung zu feiern: das Eiswettfest. Den üblichen Termin in der dritten Januar-Woche hatten die Organisatoren coronabedingt verworfen. Die Hoffnung auf bessere Voraussetzungen im Frühjahr hat sich erfüllt: Mittlerweile sind die Corona-Beschränkungen gefallen, sodass die Veranstaltung größtenteils in gewohnter Weise stattfinden kann – man setze allerdings auf G-Regeln, Tests und eine etwas verringerte Teilnehmerzahl, erklärt Patrick Wendisch, Präsident der Eiswette.
Spenden für die Ukraine
Am zeremoniellen Ablaufplan, der eine strikt einzuhaltende Reihenfolge von Reden, Musik und Essen vorsieht, werde nicht gerüttelt. Trotz fortgeschrittener Jahreszeit komme wie üblich Kohl und Pinkel auf den Tisch. Inhaltlich allerdings, so Wendisch, stehe die Traditionsveranstaltung ganz im Zeichen des Ukraine-Krieges. Die beim Eiswettfest gesammelten Spenden, die normalerweise an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gehen, sollen demnach in diesem Jahr den Kriegsopfern zugutekommen. Geht man nach den Vorjahresergebnissen, ist mit einem sechsstelligen Betrag zu rechnen – im Rekordjahr 2020 hatten 800 Eiswettgenossen insgesamt fast 500.000 Euro gespendet. Am Sonnabend wird Wendisch zufolge auch Manuela Roßbach vor Ort sein – sie ist Geschäftsführerin des Vereins "Deutschland hilft", der das Geld erhalten soll.
Zu den Ehrengästen gehören der deutsch-amerikanische Manager Martin Richenhagen sowie der Kolumnist Jan Fleischhauer. "Es werden zudem viele Ehrengäste von der Bundeswehr da sein. Wir wollen damit den zivilgesellschaftlichen Respekt gegenüber denjenigen ausdrücken, die für uns den Kopf hinhalten", sagt Wendisch. Auch in den Reden werde der Ukraine-Krieg ein gewichtiges Thema sein, kündigt der Eiswettfest-Präsident an. Während der traditionellen Totenehrung wolle man außerdem der im Krieg Gefallenen gedenken.