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Senat äußert sich zur Informationspolitik Fragenkatalog zur Ochtum

Seit Monaten reizt die Belastung der Ochtum mit Chemikalien die Gemüter. Auch der Senat beschäftigt sich am Dienstag voraussichtlich erneut mit dem Gewässer. Dabei soll es um die Informationspolitik gehen.
13.12.2019, 21:05 Uhr
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Fragenkatalog zur Ochtum
Von Lisa-Maria Röhling

Die Belastung der Ochtum durch Chemikalien und die in diesem Zusammenhang kritisierte Informationspolitik der Landesregierung beschäftigt voraussichtlich am Dienstag den Bremer Senat. Anlass ist ein Papier, das dem WESER-KURIER vorliegt, in dem ein Fragenkatalog der CDU-Fraktion beantwortet wird. Demnach laufen aktuell weitere Untersuchungen von Obst, Gemüse und tierischen Lebensmitteln aus den betroffenen Gebieten, um herauszufinden, ob sie durch Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) verunreinigt sind. Die Ergebnisse sollen laut Senat im ersten Quartal 2020 vorliegen.

Konkret geht es um die giftigen Rückstände eines Feuerlöschschaums, der bis 2003 am Bremer Flughafen benutzt wurde und inzwischen verboten ist. Durch ihn gelangen bis heute PFOS und andere Verbindungen aus der Stoffgruppe der perfluorierten Chemikalien (PFC) über die Entwässerung des Flughafengeländes in die Ochtum und in das mit ihr verbundene Grabensystem. Seit dem Frühjahr wird deshalb vor dem Verzehr von Fischen aus dem Gewässer gewarnt. Anwohner hatten beklagt, dass sie von der Belastung aber erst aus der Presse erfahren hätten.

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Nach Angaben des Senats sind Ende 2018 erstmals präventiv Fische aus den Teilen der Ochtum entnommen worden, die mit den Regenwasserleitungen des Flughafens verbunden sind. Zuvor hatte es solche Untersuchungen turnusmäßig an der Huchtinger Ochtum gegeben. Bei der Analyse im Dezember 2018 sei ein neuer Grenzwert für PFOS überschritten worden, den die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde zuvor herausgegeben hatte. Danach habe eine „ressortübergreifende Arbeitsgruppe zeitnah eine Verzehrempfehlung für Fische aus der Ochtum erarbeitet und abgestimmt“.

Eine geplante Veranstaltung, um die Betroffenen zu informieren, sei wegen Krankheitsfällen und fehlender Kontaktdaten verschoben worden und habe erst Ende März stattfinden finden können. Auf ihr sei dann über die Verzehrempfehlung für Fische sowie über die Belastung durch PFOS mit Ortsämtern, Fischereivereinen und Landwirten gesprochen worden. Hauswurfsendungen an die Anwohner der belasteten Grollander Ochtum gab es demnach Ende Mai, Anrainer der Huchtinger Ochtum seien nicht informiert worden.

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Um nun die Grollander Ochtum zu entlasten, sollen Maßnahmen auf dem Gelände des Flughafens erfolgen – welche das sind, geht aus dem Papier nicht hervor. Die Umsetzung soll im ersten Halbjahr 2020 beginnen. Danach werde entschieden, ob die Grollander Ochtum ausgehoben werden muss. Eine Sanierung der angrenzenden Grundstücke sei nicht notwendig.

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