Frank Magnitz überrascht der Vorwurf, die AfD habe den Überfall auf ihn für ihre politischen Zwecke ausgenutzt, nicht. „Ist doch logisch, dass das kommt“, sagte er am Montag auf Anfrage des WESER-KURIERS. Für den Umstand, dass die AfD noch am Abend des Überfalls ein Foto von ihm veröffentlichte, gibt er folgende Erklärung: Er habe im Krankenhaus sein Smartphone einem Krankenpfleger gegeben und diesen gebeten, ein Foto zu machen.
„Ich wollte einfach wissen, wie ich aussehe.“ Später am Abend, als ihn seine Tochter, die für die Pressearbeit der AfD zuständig ist, in der Notaufnahme besuchte, habe er ihr das Foto gegeben und gesagt: „Ich möchte, dass das so schnell wie möglich rausgeht.“
Zugleich habe er ihr erzählt, was er zu diesem Zeitpunkt wusste. Er selbst habe keine Erinnerung gehabt, aber einer der Handwerker, die sich um ihn kümmerten, habe davon gesprochen, dass er mit einem Kantholz niedergeschlagen worden sei. Dies habe zu der Aussage des Arztes gepasst, dass die Kopfverletzung nicht alleine von einem Sturz her rühren könne.
Seine Tochter habe dann allerdings versäumt, in der Veröffentlichung darauf hinzuweisen, dass es sich „mutmaßlich“ um ein Kantholz gehandelt habe. Ein Fehler, so Magnitz. „Aber in diesem Moment war sie selbst emotional belastet.“
Wie es dazu kam, dass die AfD von Tritten gegen den Körper sprach, obwohl es die nachweislich nicht gab, kann sich Magnitz nicht erklären. Auch dies könne von einem der Handwerker gesagt worden sein. „Vielleicht war es auch eine eigene Interpretation meiner physischen Lage. Ich hatte an der gesamten linken Körperseite Hämatome und Schmerzen.“ Definitiv habe er nichts dramatisieren wollen, so Magnitz. „Aber das war zu dem Zeitpunkt einfach mein Kenntnisstand.“