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Deputation für Kultur Weserburg pocht auf Vereinbarung

Die zugesagten 200.000 Euro für die Weserburg sind wieder gestrichen, wurde in der Deputation für Kultur bekannt. Museumsdirektorin Janneke de Vries fordert, dass die Stadt ihren Verpflichtungen nachkommt.
07.12.2023, 15:29 Uhr
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Von Sebastian Loskant

Die 200.000 Euro, die Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz (SPD) der Weserburg für 2023 in Aussicht gestellt hatte, sind ersatzlos gestrichen worden. Dies erfuhr das Museum für moderne Kunst nach mehrfacher Nachfrage am Mittwoch. Bei der Sitzung der Deputation für Kultur im Tabakquartier wurde die Absage öffentlich bekannt. "Das überrascht uns nicht wirklich", bemerkte Museumsdirektorin Janneke de Vries hinterher. Sie machte in der Sitzung noch einmal deutlich, dass die Weserburg, obwohl sie als Stiftung bürgerlichen Rechts einen Anspruch darauf habe, von der öffentlichen Hand im Stich gelassen werde: "Die Stadt hat sich in der Stiftungsurkunde vor 32 Jahren verpflichtet, die Weserburg auskömmlich zu finanzieren. Sie ist dieser Verpflichtung nie nachgekommen, weshalb das Defizit über Jahrzehnte immer größer geworden ist."

Die Weserburg müsse nicht gerettet werden, betont de Vries. "Das Defizit ist nicht aufgelaufen, weil wir schlecht gewirtschaftet haben. Im Gegenteil: Wir sind gut aufgestellt und arbeiten am unteren Rand der Personaldecke." Man sei der Stadt immer entgegengekommen, habe 2011 sogar Tafelsilber aus der eigenen Sammlung verkauft und den Erlös in einen Baufonds für Modernisierungsmaßnahmen überführt: "Dieser Tabubruch hat dazu geführt, dass uns Sammler bis heute mit Misstrauen begegnen." Jetzt sei der Punkt erreicht, wo es nicht mehr weitergehe: "Wir können erwarten, dass die Stadt wenigstens die Kostensteigerungen und Tariferhöhungen übernimmt."

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In der Ausschusssitzung hatten beide Seiten Lösungsvorschläge vorgelegt. Die Weserburg bietet sogar an, Gelder aus dem Baufonds umzuwidmen und der Stadt zur Begleichung laufender Kosten vorläufig zur Verfügung zu stellen.

Details sollen in einer Sitzung auf Fachebene am 19. Dezember besprochen werden. "Noch sehe ich die Bereitschaft auf allen Seiten, das Problem grundlegend zu lösen", sagt de Vries. Zugleich macht sie aber auch klar, dass es mit ihr ein weiteres Verschieben verbindlicher Zusagen in der Hoffnung auf finanziell bessere Zeiten nicht geben wird. "Für die schlechte Haushaltslage der Stadt können wir nichts", betont sie. "Am Ende muss der Etat wie vertraglich vereinbart so aufgestockt werden, dass wir verlässlich arbeiten können."

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