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Brepark Parkhäuser in der Bremer Innenstadt nur selten ausgelastet

Die Parkhäuser in der Bremer Innenstadt sind nur selten richtig voll. Trotzdem seien die Parkplätze wichtig und müssten in ausreichender Zahl erhalten bleiben, fordert die Bremer City-Initiative.
30.05.2023, 05:00 Uhr
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Parkhäuser in der Bremer Innenstadt nur selten ausgelastet
Von Felix Wendler
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Die Rolle des Autos in der Bremer Innenstadt ist umstritten wie kaum ein anderes Thema. Während die einen den motorisierten Individualverkehr möglichst verbannen wollen, sehen viele Geschäftsinhaber ausreichend Parkplätze in zentraler Lage als Voraussetzung für ihr wirtschaftliches Überleben. Aber nehmen die Kunden das vorhandene Parkangebot überhaupt an? Aus den in Echtzeit abrufbaren Daten der Brepark geht hervor, dass die Parkhäuser zu üblichen Geschäftszeiten häufig nicht mal zur Hälfte belegt sind. Das gilt auch für die zentral gelegenen Parkhäuser am Brill, in der Martinistraße und in der Pelzerstraße (Parkhaus Mitte). Unersetzlich sind die Parkangebote aus Sicht der Handelsvertreter dennoch.

Wie sind die einzelnen Parkhäuser ausgelastet?

An einem Donnerstagvormittag (10.45 Uhr) im Mai waren im Parkhaus Mitte 579 von 933 Parkplätzen frei. Etwa 50 Prozent betrug die Auslastung der Parkhäuser am Brill und am Pressehaus. Stärker frequentiert waren zu diesem Zeitpunkt einige kleinere Parkhäuser – zum Beispiel am Dom und in der Katharinenstraße. An anderen Wochentagen im Mai lag die Auslastung zur gleichen Tageszeit eher etwas niedriger. Vom späten Nachmittag an nimmt sie grundsätzlich ab. Die durchschnittliche Auslastung ist nicht bekannt. Die Brepark, die in Bremen als städtische Gesellschaft insgesamt 14 Parkhäuser beziehungsweise Parkflächen bewirtschaftet, ließ Fragen des WESER-KURIER dazu größtenteils unbeantwortet. 

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Wann sind die Parkhäuser besonders voll?

Die Brepark verweist auf die Vorweihnachtszeit, in der alle Innenstadt-Parkhäuser gut ausgelastet seien. Konkretere Zahlen nennt Stefan Brockmann, stellvertretender Vorsitzender der Bremer City-Initiative (CI). Ihm zufolge sind die zentralen Parkhäuser an 40 bis 50 Tagen im Jahr annähernd voll ausgelastet. „Das sind dann auch die ganz wichtigen Tage für den Handel“, sagt Brockmann. Besondere Bedeutung hätten die Wochen zwischen Ende November und Weihnachten. In der „einkaufsrelevanten Zeit“ von 11 und 18 Uhr seien die Parkhäuser dann zu etwa 90 Prozent belegt. Auch Sonnabende während der Freimarkt-Zeit sowie der ein oder andere Wochentag im Sommer – zum Beispiel wegen bestimmter Veranstaltungen – fielen in diese Kategorie.

Wie hat sich die Auslastung entwickelt?

Die Innenstadt-Parkhäuser seien in diesem Jahr stärker ausgelastet als im Vorjahr, teilt die Brepark mit. Genaue Zahlen werden nicht genannt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020, 2021 und 2022 machen Vergleiche ohnehin schwierig.

Wie sieht es in anderen Innenstädten aus?

Eine Vollauslastung der Parkhäuser ist auch in anderen Innenstädten eher die Ausnahme. Engpässe gebe es maximal an den Adventssonnabenden, erklärt eine Sprecherin der Stadt Oldenburg. Insgesamt seien die Parkhäuser „gut ausgelastet“. Das Unternehmen Hanova Cityparken, das in der Hannoveraner Innenstadt acht Parkhäuser betreibt, erreicht eine Vollauslastung nach eigenen Angaben an Wochenenden in der Weihnachtszeit, bei Veranstaltungen sowie an verkaufsoffenen Sonntagen.

Welche Rolle spielt der Preis?

Natürlich sei billiger attraktiver, sagt Brockmann. Die kostenlosen Parkhäuser der Einkaufszentren, zum Beispiel im Weserpark, sind fast immer gut gefüllt. Die Brepark schlägt sich im Vergleich zu Betreibern in anderen Städten durchschnittlich. Eine Stunde Parken im Parkhaus Mitte kostet wochentags und an Sonnabenden zwischen 7 und 22 Uhr 2,20 Euro, der Tageshöchstsatz liegt bei zwölf Euro.

Sind Parkhäuser in Bremen teurer als in anderen Städten?

In Hannover bei der Hanova Cityparken liegen die Preise im Innenstadtbereich für die erste Stunde zwischen zwei und drei Euro, die Tagespreise sind höher als in Bremen. In Oldenburg parkt man in den meisten Parkhäusern hingegen etwas günstiger.

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Was fordert die City-Initiative?

Brockmann betont, dass die innerstäd­tischen Parkhäuser für Bremen nach wie vor sehr wichtig seien. Auch der geplante Abriss des Parkhauses Mitte dürfe nicht dazu führen, dass sich das Angebot insgesamt verschlechtere. "Der Erhalt von 2200 Pkw-Stellplätzen in öffentlichen Parkgaragen innerhalb des Altstadtrings ist ganz klares Ziel", hatte CI-Geschäftsführerin Carolin Reuther bereits im Herbst gefordert. Umlandbewohner kämen vor allem mit dem Auto zum Shoppen nach Bremen, so Brockmann. Wissenschaftliche Untersuchungen hätten zudem gezeigt, dass der Weg vom Parkhaus bis zum ersten Geschäft maximal 250 Meter betragen sollte. Danach nehme die Attraktivität stark ab. Park-and-ride-An­gebote für den Innenstadtbesuch sieht Stefan Brockmann nur bei einer sehr dichten und zuverlässigen ÖPNV-Taktung als Alternative.

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