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Online-Karte Mögliche Standorte für Tiny Houses in Bremen

Das Baulücken-Kataster zeigt, wo in Bremen noch freie Flächen verfügbar sind. Die Behörde hat das Angebot nun um eine Kategorie erweitert: Interessenten können nach möglichen Standorten für Tiny Houses suchen.
12.05.2023, 05:00 Uhr
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Mögliche Standorte für Tiny Houses in Bremen
Von Felix Wendler
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Bremen ist dicht bebaut, aber einzelne Lücken finden sich trotzdem immer wieder. Seit 2017 sind solche freien Flächen auch in einem Online-Kataster der Baubehörde aufgeführt (www.bauluecken.bremen.de). Nun hat die Behörde das System um eine Kategorie erweitert: Es zeigt mögliche Standorte für sogenannte Tiny Houses, also Häuser im Miniaturformat. Aufgeführt seien Lücken, "die nach Grundstücksgröße und zulässigem Maß der baulichen Nutzung oder nach Lage und Zuschnitt von Bauzonen eher für sehr kleine Häuser geeignet scheinen", erklärt Eberhard Mattfeldt aus der Arbeitsgruppe Baulücken, die im Haus von Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) angesiedelt ist. Nachdem die Pläne für Bremens erste Tiny-House-Siedlung wieder konkreter geworden sind, ist das neue Angebot ein weiterer Schritt, um die experimentelle Wohnform voranzutreiben.

Wo liegen die geeigneten Flächen?

Im Kataster sind aktuell (Stand: 11. Mai) 62 mögliche Standorte gelistet. Die Zahl werde sich jedoch beständig verändern, so die Baubehörde. Einerseits würden einzelne Flächen bebaut und somit wegfallen. "Andererseits lässt sich nach den bisherigen Erfahrungen davon ausgehen, dass die laufenden Erhebungen diesen Rückgang mehr als ausgleichen und den Bestand dadurch weiter aufbauen", heißt es weiter. Die derzeit gelisteten Flächen verteilen sich über das Stadtgebiet, wobei die zentrumsferneren Stadtteile besonders stark vertreten sind. 18 mögliche Standorte wurden im Bereich Borgfeld identifiziert. Die Flächen sind zwischen 100 und 400 Quadratmeter groß; vornehmlich liegen sie zwischen Einfamilienhäusern. Ähnlich verhält es sich bei den elf aufgeführten Flächen in Oberneuland. Auch Bremen-Nord ist ein Schwerpunkt, vor allem an der Landesgrenze (Farge). Potenzial für mehrere Tiny Houses in unmittelbarer Nähe zueinander gibt es laut Kataster am Hasenbürener Deich in Seehausen. Zentrumsnah sind nur wenige mögliche Standorte aufgeführt – zum Beispiel eine 24 Quadratmeter große Baulücke in der Neustadt.

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Wie wurden die Standorte ausgesucht?

Laut Mattfeldt unterscheidet sich die Suche für mögliche Tiny-House-Standorte nicht wesentlich von der allgemeinen Baulücken-Recherche. "Wir machen das mit Menschen, aber natürlich kommen heute auch verstärkt Computer zum Einsatz", sagt er. Ausschlaggebend für die Tiny-House-Kategorie sei vor allem die begrenzte Fläche, wenngleich einige der Grundstücke auch für größere Häuser geeignet seien. 

Was müssen Interessenten wissen?

Die Flächen befänden sich fast ausschließlich in Privatbesitz, erklärt Mattfeldt. Im Kataster dürfe man nur begrenzte Informationen zur Verfügung stellen – der Name des Eigentümers gehöre nicht dazu. "Wir empfehlen, sich an die Nachbarn zu wenden", sagt er. Zudem könnten Interessenten aus den Bildern und Karten Rückschlüsse ziehen. Dass ein Grundstück in zweiter Reihe den gleichen Besitzer wie das Vordergrundstück habe, sei zumindest wahrscheinlich. Die Baubehörde weist darauf hin, dass Tiny Houses formal wie normal große Häuser behandelt würden. Sonderrechte gebe es keine. "Als Wohnhäuser müssen Tiny Houses die geltenden rechtlichen und technischen Baubestimmungen erfüllen", heißt es. 

Was sagen die Menschen vor Ort?

Der Borgfelder Beiratssprecher Gernot Erik Burghardt bestätigt, dass es in Borgfeld einige potenziell geeignete Flächen gebe. Er vermute, dass im Beirat zumindest "gemischte Gefühle" aufkommen würden, wenn beispielsweise eine größere Tiny-House-Siedlung in einer Nebenstraße entstehen sollte. Eine Verdichtung sei vor allem wegen des ohnehin hohen Verkehrsaufkommens in Borgfeld problematisch, das sich seiner Ansicht nach durch eine solche Siedlung verstärken könnte. Einzelne, auf regulärem Weg angekaufte und bebaute Grundstücke, sieht Burghardt weniger als Problem. Verhindern könne man das ohnehin nicht. Bislang habe aber noch niemand in Borgfeld konkretes Interesse an einer solchen Wohnform gezeigt.

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Welche Pläne für Siedlungen gibt es?

Die Baubehörde verweist in ihrer Mitteilung auf eine Standortsuche, die über einzelne Baulücken hinausgeht. Bei dieser Suche wurden Standorte für zehn bis 15 Tiny Houses berücksichtigt. Neu ist dieser Bericht allerdings nicht: Er stammt aus dem Herbst 2021. Für die ermittelten Standorte, zu denen zum Beispiel eine Fläche an der Habenhauser Landstraße in Obervieland gehört, gibt es bislang keine konkreten Interessenten. Wie berichtet, soll Bremens erste Tiny-House-Siedlung stattdessen an der Stromer Straße in Woltmershausen entstehen.

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