Die Freude ist groß, und sie wird begleitet von ziemlich viel Stolz. „Es ist überragend, dass wir das ein drittes Mal geschafft haben“, sagt Jens Fröhlich. Er ist der Sport-Vorstand des Bremer SV und meint natürlich den Klassenhalt in der Fußball-Regionalliga Nord. Zwar war das Team um den scheidenden Trainer Sebastian Kmiec dank eines tollen Endspurts noch den 15. Tabellenplatz geklettert. Doch weil Hannover 96 II aus der 3. Liga absteigt, war aus dem regulären Nichtabstiegsplatz ein sehr gefährdeter Rang geworden: Nur der Aufstieg des TSV Havelse in die 3. Liga konnte die Rückkehr in die Bremen-Liga noch verhindern.
Aber der Regionalliga-Meister lieferte und setzte sich am Sonntag dank eines 3:0 n.V. gegen Lok Leipzig durch. „Ich hätte schon gedacht, dass Leipzig es ziehen kann“, so Jens Fröhlich. Aus dem erneuten Aufstieg des Titelträgers im Norden ließe sich aber durchaus ableiten, dass die eigene Liga „so schlecht nicht sein kann“. Und der BSV ist sportlich qualifiziert für diese Spielklasse. Das steht seit diesem Sonntag fest. Aber ist er auch dabei? Es ist ja kein Geheimnis, dass vor rund einer Woche etwas ganz Entscheidendes passierte: Die Niederlage gegen die SV Hemelingen im Finale des Lotto-Pokals riss eine große Lücke in den Etat des Bremer SV. Weil er nun nicht in der ersten Runde des DFB-Pokals vertreten ist, also auf die entsprechende Einnahme verzichten muss.
Sitzung am Mittwoch
„Wir haben am Mittwoch eine Vorstandssitzung, und dann wird der Finanzplan besprochen“, sagt Jens Fröhlich. Das Ziel steht fest: Der BSV möchte sich irgendwie so aufstellen, dass eine Regionalliga-Saison trotz deutlicher Etateinbußen noch zu stemmen ist. Es ist eine schwere Aufgabe. Angesicht eines Budgets von bislang rund 350.000 Euro galten die Bremer ohnehin als Armenhaus der Liga. Wenn nun aber mindestens 150.000 Euro aus dem DFB-Pokal fehlen, wird es natürlich noch einmal enger. Allein die Fixkosten der Regionalliga, etwa Verbandsabgaben sowie Zahlungen an Sicherheits- und Busunternehmen, werden nämlich auf mindestens 125.000 Euro beziffert.
Bei dieser Rechnung blieben also rund 75.000 Euro übrig – eine Summe, die ein gut aufgestellter Bremer-Ligist in seine Mannschaft investiert. Um ein Regionalliga-Team vom Format der letzten Jahre zu unterhalten, ist das allerdings zu wenig. Sie werden also mit einem sehr spitzen Bleistift rechnen müssen am Mittwoch.