Warum sich die eine neue Sportart mehr durchsetzt als die andere, kann mehrere Gründe haben. Beim Padel-Tennis sind es wohl der besonders hohe Spaßfaktor und der niedrigschwellige Einstieg. Das sagt zumindest Martin Schultze, Geschäftsführer des Bremer Hockey-Clubs. Der Verein verfügt seit Mai dieses Jahres über zwei eigene Padel-Courts.
"Padel vereint das Beste aus Tennis und Squash", so schreibt es der Deutsche Padel-Verband auf seiner Webseite. Der Padel-Platz ähnelt einem Käfig aus Sicherheitsglas, die Wände dürfen wie beim Squash in das Spiel mit einbezogen werden. Gespielt wird wie beim Tennis im Doppel, auch die Punkte werden ähnlich gezählt. "Die Geschwindigkeit ist nicht so groß wie beim Squash, gleichzeitig bleibt der Ball viel länger im Spiel als beim Tennis", erklärt Schultze die Vorzüge der Trendsportart.
Viele Interessierte lernen Padel-Tennis in der Hotelanlage im Urlaub kennen, sagt Schultze. Spanien ist in Europa das Mekka für Padel-Tennis. Laut einer Umfrage spielen von 47 Millionen Spaniern insgesamt um die sechs Millionen Sportler Padel-Tennis. In Deutschland wird der Sport langsam größer, so auch in Bremen. Neben dem Bremer Hockey-Club setzt auch der TC 71 Weyhe seit einiger Zeit auf Padel-Tennis.
Noch ist vieles im Aufbruch. Schultze beschäftigt bisher noch keine Trainer. Interessierte können bisweilen die Courts zu viert mieten. Eine App, über die sich Spieler und Spielerinnen verabreden können, sei in Planung. Schläger gebe es, doch noch keine qualitativ hochwertigen. Die vereinseigenen Schläger haben tatsächlich auch schon ein paar Risse. Im Handel kosten Schläger zwischen 70 und 300 Euro.
Schultze setzt auf Padel-Tennis – auch weil er natürlich wie viele andere Vereine auf Mitgliedersuche ist. Das ist auch ein Knackpunkt: Ohne Mitgliedschaft kann Padel-Tennis in Bremen auch schnell teuer werden. Die Platzmiete kostet beim Bremer Hockey-Club für Nichtmitglieder 28 Euro pro Stunde. Der Schläger ist dann noch nicht dabei. Andere Einstiegshürden gebe es dagegen kaum. Padel kann jeder ausprobieren, egal wie alt die Person ist, sagt Schultze. "Es ist nicht so wie beim Squash, wo du absolut fit sein musst, damit es Spaß macht." Der Sport trainiere die Reaktionsfähigkeit und Ausdauer. Am Ende – und das sei das Wichtigste – sagen alle: "Es hat Spaß gemacht!"