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Turnhallenbau in Blumenthal Großes Projekt, neue Option

Seit Jahren will der Verein für Turn und Tanz eine Sporthalle in Blumenthal bauen – und bekommt es immer wieder mit finanziellen Problemen zu tun. Jetzt hat es ein Treffen mit einem möglichen Investor gegeben.
14.04.2023, 18:00 Uhr
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Großes Projekt, neue Option
Von Christian Weth

Erst hat die Stadt die Möglichkeiten für eine Millionenförderung geschaffen, jetzt könnte der Sporthallenbau des Farger Vereins für Turn und Tanz weitere Unterstützung bekommen: Behördenvertreter haben einen Projektentwickler gefragt, ob er als Investor bei dem Millionenprojekt im Kämmerei-Quartier einsteigt – quasi als Absicherung, falls der Kredit der Sportler und die Städtebaumittel von Land und Bund für das Großvorhaben nicht reichen sollten.

Das Treffen war in der Vorwoche. Auf der einen Seite mehrere Entscheider der Bau- und der Bildungsbehörde, auf der anderen Jan-Gerd Kröger. Der Blumenthaler Unternehmer sagt, was auch Verwaltungsmitarbeiter sagen: Dass das Gespräch vielversprechend war. Eine Entscheidung gab es allerdings nicht. Auch deshalb nicht, weil Vertreter des Vereins bei dem Gespräch fehlten. Und ohne deren Zustimmung läuft nichts. Das Projekt ist letztlich ihr Projekt. Seit Jahren wird der Bau der Mehrzweckhalle von den Sportlern geplant.

Nach Krögers Worten war das Treffen ein Sondierungstreffen. Ihm zufolge gibt es noch vieles zu prüfen – sowohl vom Verein als auch von ihm. Der Bauunternehmer aus Rönnebeck will nun klären, ob sich die Turner und Tänzer überhaupt vorstellen können, mit einem Investor zusammenzuarbeiten. Und was diese Zusammenarbeit eigentlich für ihn bedeutet. Es geht um bestehende Entwürfe, Kosten für Planungen und eventuelle Urheberrechte. Kröger schließt nicht aus, dass es noch einige Zeit dauern kann, ehe feststeht, ob er bei dem Projekt einsteigt oder nicht.

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Ursprünglich waren zwei Unternehmer gefragt worden, ob sie den Hallenneubau unterstützen würden. Kröger ist der Einzige, mit dem sich Behördenvertreter trafen. Dass nach mehr Möglichkeiten gesucht wird, das Vorhaben finanziell abzusichern, hat mit steigenden Material- und Kreditzinsen zu tun. Anfangs ging es noch um 4,7 Millionen Euro für den Bau. Im Vorjahr vertauschten sich schließlich die beiden Ziffern. Die Sieben stand nun vor der Vier – mit einer Tendenz, zur Acht zu werden. Inzwischen ist das Projekt ein 8,5-Millionen-Projekt.

Und ein Spiegelstrich im sogenannten Integrierten Entwicklungskonzept, mit dem Bremen das Blumenthaler Zentrum voranbringen wollen. Und die angrenzenden Quartiere gleich mit. Politiker rechnen mit Städtebaumitteln für die Umgestaltung der Bahrsplate, des Alten Rathauses und eben für den Bau der Mehrzweckhalle. Bis zu vier Millionen Euro sollen die Sportler bekommen, um ihr Projekt umsetzen zu können. So steht es in einem Behördenbericht, der für die März-Sitzung der Sportdeputation vorbereitet wurde.

Die Ressorts gehen davon aus, dass das Geld im Herbst freigegeben werden könnte – und dass bis dahin auch die weitere Finanzierung geklärt ist. Für sie und die sportpolitischen Sprecher der Bürgerschaftsfraktionen ist die Halle nicht nur ein Vorzeigeprojekt, weil es von einem Verein initiiert wurde, um gegen den Mangel an Hallenkapazitäten vorzugehen. Sondern auch, weil dieser Verein ein Gebäude bauen will, das für alle da ist: für Grund-, Ober- und Berufsschulen, für Kindergärten, Reha-Gruppen und andere Vereine aus dem Stadtteil.

Die Vorstandsmitglieder der Farger Turner und Tänzer sprechen deshalb nicht von einer simplen Turnhalle. Der Neubau soll ein Bewegungs- und Gesundheitszentrum mit einer strikten Aufteilung werden: Der Nachmittag ist für die Vereine reserviert, der Morgen für die Schulen und Kitas. Darum hat die Bildungsbehörde vor Monaten auch einen Vertrag unterschrieben. Seitdem ist sie Projektpartnerin und Ankermieterin zugleich. Stadtentwickler sagen, dass das geteilte Angebot der Farger Sportler genau das ist, was das Vorhaben förderfähig macht.

Erst sollte das Gebäude mehrgeschossig werden, zuletzt zeigte der Entwurf des eingeschalteten Planungsbüros einen eingeschossigen Komplex. Aus Kostengründen hat der Verein noch mehr streichen lassen: Räume, Ausstattungselemente, technische Anlagen, Quadratmeter. Und immer wieder den Zeitplan. Anfangs hatten die Sportler gehofft, dass die Bauarbeiten 2021 beginnen können. Seit drei Jahren ist das Grundstück für die Halle quasi reserviert. Es liegt zwischen der Blumenthaler Aue und der Straße am Marschgehren – eine Brachfläche, genauso wie die Grundstücke daneben.

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