Seit klar ist, dass der Nordbremer Unterbezirk der SPD aufgelöst wird, hat es diverse Gespräche darüber gegeben, was als Ersatz für ihn kommen soll und vor allem wann – jetzt wieder. Am Wochenende haben Entscheider der Partei ausgelotet, wie schnell sich der angekündigte Stadtbezirk für Vegesacker, Blumenthaler und Burglesumer Sozialdemokraten denn nun gründen könnte. Seit dieser Woche gibt es einen Termin. Und auch erste Vorschläge, wer zum Vorstand des neuen Gremiums gehören könnte, das es so in keinem anderen Gebiet der Stadt gibt.
Bisher hieß es, dass die erste Sitzung des Stadtbezirks in diesem Sommer sein soll, nun steht fest, an welchem Tag in diesem Sommer: Sonnabend, 14. Juni. So sagt das Ute Reimers-Bruns. Und auch, warum es nicht so leicht war, ein Datum zu finden, an dem sich das neue SPD-Format konstituiert. Die stellvertretende Vorsitzende der Bürgerschaftsfraktion und frühere Co-Chefin des Nordbremer Unterbezirks spricht von vielen Parteitagen und -konferenzen in den nächsten Wochen und Monaten. Und davon, dass angepeilte Sitzungen für die Gründung deshalb immer wieder kurzerhand verschoben werden mussten. Bis jetzt.
Der Termin ist nicht das Einzige, was Nordbremer Parteigänger der SPD beschäftigt. Auch die Personalien für den Vorstand machen das. Laut Reimers-Bruns wird darüber nachgedacht, alle Stadtteile gleichermaßen zu berücksichtigen – und die Hälfte der Führungsriege nach Möglichkeit mit den drei Beiratssprechern zu besetzen, die momentan alle von der SPD kommen: mit Heike Sprehe aus Vegesack, Marcus Pfeiff aus Blumenthal und Maren Wolter aus Burglesum. Außerdem sollen noch andere Mitglieder aus den Ortsvereinen erklärt haben, zum Vorstand des neuen Gremiums gehören zu wollen.

Will für den Vorstand des neuen SPD-Stadtbezirks kandidieren: Bürgerschaftsabgeordnete Ute Reimers-Bruns.
Auch Reimers-Bruns (Blumenthal). Noch vor Monaten hatte sie angekündigt, für den Vorsitz zu kandidieren, inzwischen bleibt sie vage und sagt, ein Teil des Vorstands werden zu wollen. Dass die Führungsriege aus sechs Personen bestehen soll, ist mittlerweile gesetzt. Genauso, dass die Spitze des neuen Stadtbezirks als Doppelspitze angelegt ist. Wie beim Unterbezirk zuvor. Und weil sich das neue Gremium genauso wie das alte mit Kandidaten für bevorstehende Wahlen befassen, die Mitglieder zu Versammlungen einladen und auch das Parteibüro bleiben wird, ist für viele der Stadtbezirk quasi ein Unterbezirk light.
Umgang mit Arbeitsgruppen wird noch beraten
Der größte Unterschied ist, dass der Vorstand nur noch halb so groß ist. Und dass es keine eigene Kasse und damit auch keinen Kassenwart mehr gibt. Was nach Ansicht von Reimers-Bruns aber nicht bedeutet, dass ein Stadtbezirk weniger dazu beitragen kann als ein Unterbezirk, auf Nordbremer Herausforderungen zu reagieren. Wie mit den bisherigen Arbeitsgemeinschaften der SPD in Vegesack, Blumenthal und Burglesum umgegangen wird, ist laut Reimers-Bruns noch nicht endgültig entschieden. Sie geht davon aus, dass darüber in den nächsten Wochen abschließend beraten wird.
Dass die Nordbremer Sozialdemokraten mit dem Stadtbezirk ein Gremium bekommen, dass es bei der SPD in Bremen sonst nirgends gibt, wertet Reimers-Bruns als Erfolg der Verhandlungen mit der Landesspitze. Und als deren Zugeständnis an die Basis in Vegesack, Blumenthal und Burglesum. Sie hat immer gefordert, dass es allein wegen der Entfernung zur Innenstadt einen Ersatz für den Unterbezirk geben muss, wenn die Partei den Kontakt zum Wähler behalten will. Im März sind die Unterbezirke Bremen-Nord und Bremen-Stadt aufgelöst worden, um einen größeren Unterbezirk Stadt Bremen zu gründen.
Eigentlich wollte die Partei mit ihm ihre Struktur verschlanken – unterm Strich hat sie mit dem Nordbremer Stadtbezirk jedoch genauso viele Gremien wie zuvor.