Vor anderthalb Jahren ist ein Konzept beschlossen worden, mit dem Lüssum-Bockhorn und vor allem die Lüssumer Heide entwickelt werden soll – jetzt liegt eine erste Zwischenbilanz für das Großprojekt vor. Stadtplaner Claus Gieseler hat zusammengetragen, wie weit die Liste an Umbauten der Behörden und ihrer Mitstreiter inzwischen abgearbeitet ist. Welche Vorhaben im Fördergebiet mittlerweile erledigt oder in Arbeit sind. Und welche in den nächsten sechs Jahren noch kommen. Ein Überblick.
Wohnen: Erst gehörten die sieben Mietblöcke an der Lüssumer Heide der Vonovia, mittlerweile gehören sie der Gewoba. Bremens größtes Wohnungsbauunternehmen hat die Häuser auf einen Schlag vom Immobilienkonzern gekauft, um sie nach und nach zu modernisieren. Auf einer Karte von Behördenmitarbeiter Gieseler kann man sehen, bei welchen Gebäuden die Handwerker schon waren, bei welchem sie gerade sind und zu welchen sie noch müssen. Demnach sind zwei der Mehrparteienhäuser mittlerweile fertig, drei noch eine Baustelle und zwei im nächsten Jahr dran. Alles in allem geht es um einen Bestand von 224 Wohnungen. Erneuert werden Dächer, Fenster und Balkone.
Freiflächen: Seit vergangenem Monat gibt es einen ersten Rohentwurf, wie der Bereich rund um die Mietblöcke grüner und was aus der Betonfläche werden könnte, wenn das Parkdeck an der Lüssumer Heide abgerissen ist. Stadtplaner Gieseler sagt, dass die Zahl der Stellplätze von 200 auf knapp 100 halbiert werden soll. Und dass ein Teil des Parkdeckgeländes zu einer Grünanlage mit Bäumen, Büschen und Wegen werden soll und der andere zu einer Fläche mit neuen Parkbuchten, Carports und Garagen. Wann die Arbeiten losgehen, ist noch unklar. Fest steht dagegen, dass andere Baustellen der Landschaftsplaner inzwischen abgeschlossen sind. Mehrere Spielplätze sind in Lüssum saniert worden.
Klimaschutz: Die Baubehörde will ein energetisches Konzept – nicht bloß für die Häuser an zwei oder drei Straßen im Fördergebiet, sondern für das ganze Quartier. Alles soll nachhaltiger werden: Strom-, Wasser-, Wärmekreislauf. Vor allem Fotovoltaikanlagen sind geplant. Die Projektentwickler denken dabei an viele Dächer, auf denen die Module stehen oder hängen sollen. An die der Mehrparteienhäuser im Quartier genauso wie an die der neuen Carports und Garagen. Zur Baustelle sollen außerdem die Bereiche vor den Mietblöcken werden. Planer wollen das Gefälle der Grundstücke flacher gestalten, damit bei Starkregen künftig kein Wasser mehr in die Eingänge und Treppenhäuser dringen kann.
Bildung: Es ist eines der größten Projekte im Zwölf-Millionen-Euro-Städtebauplan: Lüssum bekommt eine Mehrzweckturnhalle. Und weil von ihr nicht zuletzt die beiden Oberschulen an der Eggestedter und der Lehmhorster Straße profitieren sollen, ist das Projekt ein Bildungsprojekt. Planer Gieseler zeigt Luftbilder von einem Grundstück zwischen Kreinsloger und Ermlandstraße, wo die Halle auf einem 12.000-Quadratmeter-Areal gebaut werden soll. Wegen seiner Dimension ist das Vorhaben eines der letzten auf der Liste der Stadt. Andere Sportangebote im Quartier sind dagegen mittlerweile erneuert, ergänzt oder saniert worden. Zum Beispiel beim Lüssumer Freizeitzentrum. Zum Beispiel an der Schule am Pürschweg.
Soziales: Das Haus der Zukunft hat inzwischen bekommen, was Anwohner immer wieder gefordert haben – zusätzlichen Platz für Beratungsgespräche mit den Sozialarbeitern. Gieseler sagt, dass der Ausbau des Quartierszentrums abgeschlossen werden konnte. Genauso wie ein anderes Projekt, dass bei den Anliegern weit oben auf der Prioritätenliste stand: ein Bewohnertreff. Der ist mittlerweile in einem früheren Waschhaus der Mietblöcke an der Lüssumer Heide entstanden. Den Umbau hat die städtische Wohnungsgesellschaft Gewoba koordiniert. Und auch dafür gesorgt, dass die neue Anlaufstelle eine Technik bietet, die für Schulungen genutzt werden kann. Mehrere Computer stehen bereit.