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Baustellen im Bremer Norden Hospitalstraße in Blumenthal: Sanierung verschoben

Der Termin für die Sanierung der Hospitalstraße in Blumenthal stand, jetzt gibt es einen neuen – was mit den etlichen Sperrungen im Bremer Norden zu tun hat. Kritik am Baustellen-Management gibt es trotzdem.
25.10.2024, 18:55 Uhr
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Hospitalstraße in Blumenthal: Sanierung verschoben
Von Christian Weth

Die Hospitalstraße ist so kaputt, dass die Blumenthaler Beiratsfraktionen alles gegeben haben: 245.000 Euro – die gesamte Summe ihres Verkehrsetats. Damit wollten sie sicherstellen, dass die Behörde die Strecke bei ihren Reparaturen und Sanierungen auf keinen Fall vergisst. Und dass sie Tempo macht. Doch auf der Piste zwischen Rekum und Neuenkirchen, die so viele Schlaglöcher hat, dass auf ihr inzwischen Tempo 10 gilt, ist noch immer kein einziger Baustellenabschnitt eingerichtet. Was, auch wenn das komisch klingt, in diesem Fall eine gute Nachricht ist.

Nach den Sommerferien wird das Ausschreibungsverfahren beendet, ab September, spätestens Oktober die Fahrbahn erneuert: So war der ursprüngliche Plan. Inzwischen gibt es einen neuen. Und der sieht vor, dass die Sanierer und Asphaltierer erst in der zweiten Hälfte des kommenden Monats beginnen. Voraussichtlich. Und vorsorglich. Im Grunde hätten die Arbeiten nämlich wie angekündigt starten können. Nur hat sich das Amt für Straßen und Verkehr in Absprache mit der Stadtteilverwaltung dagegen entschieden – um zu den etlichen Sperrungen und Umleitungen, die es gerade in und rund um Blumenthal gibt, nicht noch eine Sperrung und Umleitung dazukommen zu lassen.

Dass sich die Sanierung verzögert, hat Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich jetzt den Stadtteilpolitikern mitgeteilt. Und auch, welche Folgen es aus seiner Sicht gehabt hätte, wenn auch die Hospitalstraße momentan eine Baustelle wäre. Dann, meint er, wäre das ohnehin schon große Chaos auf den Straßen im Bremer Norden noch einmal größer geworden: Arbeiten an Auf- und Abfahrten entlang der A 270, Arbeiten an den Fähranlegern in Blumenthal und Motzen – Fröhlich glaubt, dass die Entscheidung, die 1,2 Millionen Euro teure Reparatur der Hospitalstraße zu verschieben, eine gute Entscheidung ist. Auch deshalb, weil sie für Wochen gesperrt werden muss, wenn die Fahrbahnsanierer loslegen.

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Das sollen sie nun, wenn die Zahl der Baustellen im Norden der Stadt kleiner geworden ist. Nach Fröhlichs Zeitplan sollen die Arbeiten an den Anlegern noch bis einschließlich Sonnabend, 9. November, dauern und die an zwei Auf- und Abfahrten der A 270 bis Mittwoch, 13. November – sodass sich ab dann seiner Hoffnung nach die Verkehrslage entspannt. So weit zumindest, dass die Hospitalstraße erneuert werden kann. Die Schlaglöcher sind mittlerweile so tief, dass die Achtung-Straßenschäden-Schilder nicht mehr reichten und die Behörde vor Monaten das Tempolimit anordnen musste. Politiker sprechen von der kaputtesten Straße im Stadtteil und von einer Schande Bremens.

Dass Entscheider des Amtes die Reparatur der Straße verschoben haben, finden die Beiratsparteien gut, Kritik am allgemeinen Baustellen-Management üben sie trotzdem. Ihnen zufolge kann es nicht sein, dass Unternehmen wie die Bahntochter DB Infrago, die Autobahn GmbH und die Fährgesellschaft für sich Sanierungen planen – und offenbar niemand die vielen Sperrungen koordiniert. Die Verkehrssituation wird von den Fraktionen inzwischen für so prekär gehalten, dass sie von einem Standortnachteil für den Norden sprechen. Nach Ansicht der SPD ist es mittlerweile unmöglich für Blumenthaler Firmen, Schulen und Kitas, Arbeitskräfte zu gewinnen. Sie hat das Thema zum Beiratsthema gemacht.

Und dafür gesorgt, dass Özlem Ünsal jetzt zum Handeln aufgefordert wurde. Die Senatorin für Mobilität (SPD) soll die Interessen des Stadtteils wahren. Was für die Fraktionen bedeutet, dass sie ab sofort sämtliche Sanierungen angemessen priorisiert. Und sie soll mit den einzelnen Bauträgern sprechen. Zum Beispiel über Straßenabschnitte, auf denen rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche gearbeitet wird. Über eine transparentere und frühzeitigere Informationspolitik. Und darüber, dass Arbeiten, die für Verkehrsteilnehmer so einschränkend sind wie die jetzigen, nicht mehr in ein und denselben Zeitraum fallen dürfen.

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