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Kämmerei-Quartier Neuer Sommer, nächste Festivalrunde

Das Kämmerei-Quartier in Blumenthal wird wieder Festivalgelände. Nur diesmal planen die Programmmacher größer als im Vorjahr – nicht nur mit mehr Bands, sondern auch mehr Besuchern.
25.07.2022, 11:44 Uhr
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Neuer Sommer, nächste Festivalrunde
Von Christian Weth

Zwei Festivals, mehrere Folgekonzerte: Auf der Brachfläche im Blumenthaler Kämmerei-Quartier war im vergangenen Sommer mehr los als in den beiden vorangegangenen Jahren zusammen. Demnächst fahren wieder Lastwagen mit Scheinwerfern, Boxen und Verstärkern vor. Nur diesmal ist ihre Fracht größer. Statt eine Bühne werden jetzt zwei Bühnen aufgebaut. Und nicht nur die Open-Air-Flächen erweitert, sondern auch Räume der Industriebauten umgestaltet – damit die Party drinnen weitergehen kann, wenn nachts draußen Ruhe herrschen muss.

Alles wird größer, alles wird anders. Auch die Reihenfolge der Großveranstaltungen. Im Vorjahr hatte André Stuckenbrok die Bühne für seine Bandauftritte im Kämmerei-Quartier stehen lassen, damit andere Agenturen sie im Anschluss noch nutzen konnten. Jetzt ist der Chef der Bremer Musikszene, wenn man so will, der Zweite, der sein eigenes Equipment nach dem Aufbau verwendet. Vor ihm sind die Macher des Off-the-Radar-Festivals dran. Weil ihr Gelände in Schleswig-Holstein nicht mehr bereitsteht, machen die Hamburger nun ad hoc in Bremen Programm: drei Tage lang, vom 2. bis 4. September.

Das Datum von Stuckenbroks Veranstaltung steht dagegen schon länger fest. Eigentlich seit dem Vorjahr. Kaum war das Hellseatic-Festival Nummer eins vorbei, wurde für das Hellseatic Nummer zwei geworben – und für den 9. und 10 September. Stuckenbrok sagt, dass er und die Programmmacher aus Hamburg ähnlich ticken, die Genres, die sie bedienen, aber grundverschieden sind: erst Independent, dann Metal. Erst ein Mix aus Musik, Performance und Theater, dann ausschließlich metallischer Sound in allen Varianten. Stuckenbrok spricht von Death Metal, Black Metal, Trash Metal, Doom Metal.

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Im Vorjahr wechselten sich 15 Bands beim Hellseatic-Festival ab, in diesem Jahr werden es doppelt so viele sein. Was aber immer noch unter der Zahl liegt, die Thomas Sengenfeld nennt: 50. So viele Gruppen und Solisten hat der Veranstaltungsplaner aus Hamburg auf der Liste fürs Off-the-Radar-Programm. Er sagt, dass die Riege der Künstler genauso international ist wie das Festival. Ursprünglich wurde es in Neuseeland ausgerichtet. Die Musiker und Darsteller kommen diesmal unter anderem aus Schweden, Belgien, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz.

Und weil mehr Bands auch mehr Auftrittsfläche brauchen, gibt es neben der regulären Festivalbühne in diesem Sommer noch eine 360-Grad-Version, die für Besucher von drei Seiten einsehbar ist. Laut Hellseatic-Organisator Stuckenbrok soll sie dort aufgebaut werden, wo im Kämmerei-Quartier bisher noch kein Festivalgelände war: beim Wendeplatz nahe der Straße Zum Kammstuhl. Die Hauptbühne wird hingegen wieder neben dem früheren Sortiergebäude der Woll-Kämmerei stehen. Auf Google Maps ist das Industriegelände seit Längerem als Hellseatic-Gelände markiert.

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Mit Ausnahme der Fläche, die dazukommen soll. Nach Stuckenbroks Rechnung misst das Festivalgelände jetzt 15.000 statt 12.000 Quadratmeter, inklusive Zeltplatz. Im vergangenen Jahr kamen 800 Besucher am Tag, in diesem könnten es bis zu 2500 werden. Für so viele Menschen ist jedenfalls der Platz zugelassen. Vorausgesetzt: Es bleibt bei den gelockerten Corona-Auflagen. Stuckenbrok sagt, dass inzwischen alle Frühbucher-Tickets fürs Hellseatic-Festival weg sind – und Veranstaltungspartner Sengenfeld, dass fürs Off-the-Radar-Programm 650 Eintrittskarten verkauft wurden, ohne bisher Werbung dafür geschaltet zu haben.

Beide werden spätestens Mitte August wieder zusammentreffen. Dann soll nämlich der Aufbau auf dem Gelände und der Umbau eines Geschosses des ehemaligen Kesselhauses der Kämmerei beginnen. Die Programmmacher wollen im Parterre einen Raum für Partys herrichten, die dann anfangen, wenn die Musik auf den Open-Air-Bühnen endet. Stuckenbrok und Sengenfeld gehen davon aus, dass die Helfercrews aus Bremen und Hamburg zusammengerechnet erst aus 80 Frauen und Männern bestehen werden, dann aus doppelt so vielen. Die Kosten für beide Festivals beziffern sie mit 170.000 Euro.

Info

Tickets für die Festivals können im Internet unter www.hellseatic.de und www.offtheradar.net gebucht werden. Sie kosten 85 beziehungsweise 60 Euro. Hinzu kommen noch mal Gebühren für den Zeltplatz. Die Preise variieren zwischen zehn und 15 Euro.

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